Pflanzliche Alternativen zu Milch in Kaffeegetränken sind nicht nur bei Kaffeetrinkern, die sich vegan ernähren, beliebt. Im Lebensmittelhandel und in der Gastronomie gibt es inzwischen ein umfangreiches Angebot an Pflanzendrinks.
5 häufige Fragen an die Barista Coffee Master
Senta Bammert, Barista Coffee Master und SCA zertifizierte Barista aus dem Seeberger Competence Center (SCC) erklärt, welche Erfahrungen sie mit den pflanzlichen Milchalternativen gemacht hat und was sie für die Zubereitung eines kuhmilchfreien Cappuccinos empfiehlt. Denn immer häufiger verzichten Gäste auf Kuhmilch und wählen eine vegane Alternative. „Für manch einen steht der Umweltgedanke (Methanausstoß, CO2-Produktion) hinter dem Verzicht auf Milch. Aber auch Menschen mit einer Laktoseunverträglichkeit sind auf Alternativen zur Kuhmilch angewiesen“, weiß Senta Bammert.
Besonders beliebt seien Soja- und Haferdrinks. Aber die Liste der Alternativen ist lang, wie die Barista Coffee Master weiß, darunter Erbsendrink, Cashewdrink, Mandeldrink, Kokosdrink, Reisdrink, Lupinendrink und Hanfdrink. „Alle Drinks gibt es sowohl ungesüßt als auch gesüßt. Milch beeinflusst durch ihre leichte Süße ja auch den Geschmack von Kaffeegetränken.“
Frage 1: Welcher Pflanzendrink soll es sein?
„Für alle Kaffeegetränke mit Milchanteil würde ich allgemein einen Sojadrink empfehlen. Sojadrinks haben einen neutralen ,Milchgeschmack’ und beeinflussen das intensive Kaffeearoma nicht. Haferdrinks haben ein leicht getreidiges Aroma das ebenfalls gut zu vielen Kaffeesorten passt. Aus diesem Grund würde ich empfehlen, zwei Alternativen anzubieten“, erklärt Senta Bammert.
Sorten wie Soja oder Mandel geben dem Cappuccino eine leicht süßliche Note.
Zu Filterkaffee passt ein eher neutraler Geschmack, wie der der Erbse, Soja oder Lupine.
Frage 2: Wie gelingt der perfekte Milchschaum?
„Die Schaumkonsistenz ist abhängig vom Eiweißgehalt des Drinks. Soja und Erbsendrinks haben von Natur aus einen höheren Eiweißgehalt und lassen sich gut aufschäumen. Sorten mit einem geringeren Eiweißgehalt wie Reis oder Kokosdrinks eignen sich weniger gut“, verweist die Barista Coffee Master.
Frage 3: Was gilt es in puncto Hygiene zu beachten?
Die Antwort von Senta Bammert: „Auch hier gilt: Je mehr Eiweiß, desto empfindlicher ist das Produkt. Generell sind die Pflanzendrinks aber weniger empfindlich als Milch, auch ihre Haltbarkeit ist länger als die von Frischmilch. Aber natürlich müssen auch bei der Verwendung von Pflanzendrinks die Hygienerichtlinien eingehalten werden.“
Frage 4: Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
„Je nach Lieferant und Menge, die eingekauft wird, kann der Gastronom mit Einkaufspreisen von 1,35 bis 2,50 Euro je Liter für den Pflanzendrink rechnen. Letztendlich bleibt natürlich die Kalkulation der Getränkepreise dem Betrieb überlassen. Allerdings sind Gäste, die sich für eine vegane Alternative zur Milch entscheiden, häufig bereit, einen höheren Preis für ein entsprechendes Getränk zu zahlen“, weiß die Experten.
Frage 5: Spielt die Herkunft eine Rolle?
„Da die regionale Herkunft der konsumierten Produkte für viele Verbraucher eine immer wichtigere Rolle spielt, ist das Angebot von Milchalternativen aus heimischer und regionaler Produktion auf jeden Fall ein wichtiges Argument. Es gibt viele Hersteller, die sich auf die Produktion von veganen Alternativen aus heimischem Getreide spezialisiert haben“, betont Senta Bammert.
Quelle: Seeberger