Im Herzen von Charlottenburg verbindet das Restaurant Comedor auf elegante Weise mexikanische und deutsche Kultur. Küchenchef Raúl Oliver Arriaga und seine Frau Julia Schmiedehausen haben gemeinsam mit dem Atelier Raumfragen einen Ort geschaffen, der über das Kulinarische hinausgeht: eine sinnliche Erfahrung, in der Kunst, Erinnerung und Tradition miteinander verschmelzen.
Wie spiegelt sich die mexikanische Identität im Interior-Design des Comedor wider?
Das Interior-Design besticht durch eine moderne, zurückhaltende Ästhetik mit klarer mexikanischer Identität, die bewusst auf folkloristische Klischees verzichtet. Inspiriert vom Architekten Luis Barragán setzen kräftige Farben wie Blau, Orange und Gelb architektonische Akzente, die die Lebensfreude Mexikos widerspiegeln. Der Einsatz von rostrot pigmentiertem Lehmputz, angelehnt an traditionelle mexikanische Lehmbauten, bringt natürliche Wärme und Tiefe in den Raum.
Mit wem wurde das räumliche Konzept entwickelt?
Das räumliche Konzept wurde in enger Zusammenarbeit mit den Architekten Sandra Bruns und Carsten Scheibe vom Atelier Raumfragen entwickelt. Gemeinsam mit Arriaga interpretierten sie seine Vision auf zeitgemäße Weise und schufen zwei unterschiedlich gestaltete Bereiche: Der Hauptraum ist lichtdurchflutet und in warmen Terrakottatönen gehalten offen, lebendig und einladend. Der abgetrennte Speisebereich hingegen entfaltet mit einer Palette aus Blau, Orange und Rosatönen eine gemütliche Atmosphäre.
Welche symbolische Bedeutung haben die textilen Elemente im Comedor?
Ein zentrales Gestaltungselement ist eine holzverkleidete Wandinstallation mit gespannten Fäden, die an einen Webrahmen erinnert – Symbol für die Verbindung unterschiedlicher Menschen und Kulturen. Gleichzeitig ist das Weben tief in der mexikanischen Kultur verankert. Raúls Bruder, Luis Eduardo, entwarf eigens für das Comedor textile Werke, inspiriert vom Klang der Marimba und den Berglandschaften Chiapas. Unterstützt wurde er von den Textilkünstlerinnen Ninot Olvera und Mariel Tapia Luna.
Auch die Berliner Künstlerin Karolin Reichardt, Cousine der Inhaberin, steuerte ein Werk bei. Unter ihrem Label Boat and Balloon schuf sie einen Wandteppich aus Textilien – eine Collage, die zwischen Mexiko und Deutschland, Tradition und Moderne, Wandel und Beständigkeit vermittelt.
Die schlichten und zeitlosen Holzmöbel stammen von der Berliner Dielerei, die altes Bauholz zu neuen Einzelstücken verarbeitet. Ergänzt wird das Mobiliar durch Stühle des dänischen Designers Børge Mogensen sowie ein fein abgestimmtes Lichtkonzept mit indirekten Lichtquellen, die Kunstwerke und Farbkontraste wirkungsvoll in Szene setzen.
Was macht das Comedor zu einem Ort der Begegnung?
Das Restaurant Comedor ist ein Ort der Begegnung. Das Konzept des Teilens – ein zentrales Element der mexikanischen Esskultur – unterstreicht das Gemeinschaftsgefühl.
„Comedor ist wie ein Esszimmer zu Hause, wo Menschen zusammenkommen, gemeinsam essen und sich danach noch lange unterhalten.“
Raúl Oliver Arriaga, Küchenchef

Nicolai P. Wiedmer: Spitzenküche mit
Stil, Präzision und Persönlichkeit
Wenn Nicolai P. Wiedmer nicht in der Küche gelandet wäre, hätte es ihn vermutlich auf eine ganz andere Bühne verschlagen – ans Klavier, ans Schlagzeug oder vielleicht auch vors Mikrofon. Doch seine eigentliche Bühne ist längst gefunden: das „Eckert“ in Grenzach-Wyhlen nahe der Schweizer Grenze. Hier bringt er seine eigene Version von Spitzenküche auf den Teller – jung, modern, innovativ. Mit Anfang 20 übernahm Wiedmer als Küchenchef die Verantwortung, mit 25 wurde er mit seinem ersten Michelin-Stern ausgezeichnet. Heute führt er das Haus gemeinsam mit seinem Vater.
Quelle: Restaurant Comedor