Sprossen gelten als vielseitige Zutat für Bowls, Salate oder Sandwiches. Sie liefern Geschmack, zahlreiche Nährstoffe und wenige Kalorien. Gleichzeitig können Sprossen jedoch mit krankmachenden Bakterien wie Escherichia coli (EHEC) oder Salmonellen belastet sein, warnt die Verbraucherzentrale NRW.
Für Risikogruppen wie Kinder, Senioren und immungeschwächte Personen (sogenannte YOPIs) kann der Verzehr roher Sprossen schwere gesundheitliche Folgen haben.
Gesundheitliche Risiken durch Sprossen
Neben Magendarm-Symptomen sind auch schwere Verläufe möglich. Denn nicht nur rohes Fleisch oder Eier können Auslöser für eine Salmonellose sein, sondern auch pflanzliche Lebensmittel.
Selbst optisch einwandfreie Sprossen können Keime enthalten, denn Salmonellen lassen sich weder sehen noch riechen. Wie man durch gezielte Vorkehrungen das Risiko minimiert, erklärt Antonia Brandstädter, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale NRW.
Rohkost immer waschen
Gründliches Waschen gehört zur Basis des hygienischen Umgangs mit Rohkost. Das gilt auch für Produkte, die verzehrfertig wirken oder dementsprechend gekennzeichnet sind. Denn vorgeschnittene Salate und Keimlinge sind ideale Brutstätten für Bakterien. Außerdem sollten sie möglichst zeitnah verzehrt und ausreichend gekühlt werden. Wirken die Lebensmittel nicht mehr frisch oder ist die Verpackung aufgebläht, sollten die Produkte entsorgt werden.
In manchen Fällen befinden sich die unerwünschten Krankmacher jedoch auch unbemerkt im Inneren der Sprossen – dann hilft auch ein gründliches Abspülen nicht.
Hitzeeinsatz reduziert das Hygienerisiko
Ein kurzes Anbraten macht Sprossen zu einer sicheren Beilage. In asiatischen Gerichten kommen Mungobohnensprossen klassischerweise in Currys zum Einsatz, während auf Salaten gebratene Radieschen-, Rote-Beete- oder Alfalfa-Sprossen für Textur sorgen. Das Erhitzen tötet krankmachende Bakterien zuverlässig ab und ermöglicht auch Risikopersonen den unbedenklichen Genuss.
Warum Sprossen besonders anfällig sind
Schon während der Saatgutphase können Salmonellen auf Sprossen gelangen. Das feucht-warme Klima beim Keimen bietet ideale Wachstumsbedingungen für Mikroorganismen. Trotz industrieller Hygienemaßnahmen ist eine vollständige Keimfreiheit nicht garantiert. Deshalb raten Fachleute, Sprossen für vulnerable Gästegruppen nicht roh anzubieten.
Quelle: Verbraucherzentrale NRW