Eine systematische Selbstbewertung des Arbeitsschutzmanagements vom BGN
Quelle: metamorworks

Arbeitsschutzmanagement im Gastgewerbe: Mit Checkliste zum Gütesiegel ‘Sicher mit System’

Eine systematische Vorgehensweise im Arbeitsschutzmanagement gewinnt insbesondere in der Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung zunehmend an Bedeutung. Betriebe in diesen Branchen stellen den Schutz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mittelpunkt ihrer Unternehmensphilosophie, während gleichzeitig die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben einen zentralen Anspruch darstellt. Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) unterstreicht, dass nur ein strukturiertes und gut organisiertes Arbeitsschutzsystem den hohen Anforderungen gerecht werden kann. Durch das Gütesiegel „Sicher mit System“ können sich Betriebe nicht nur den Ansprüchen der Berufsgenossenschaft bestätigen lassen, sondern auch signalisieren, dass ihre internen Schutzmaßnahmen auf dem neuesten Stand sind.

Hintergrund und Bedeutung des Arbeitsschutzmanagements

Die Grundlage eines erfolgreichen Arbeitsschutzmanagements bildet die systematische Organisation von Zuständigkeiten, die klare Festlegung von Zielen sowie die kontinuierliche Qualifizierung der Mitarbeitenden. Laut der BGN sei es essenziell, dass Vorgaben kommuniziert und Mitarbeiter geschult werden, denn „Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Betrieb wollen organisiert und gemanagt sein. Und zwar mit System, sonst wird das in der Regel nichts, wie die Erfahrung zeigt.“ Diese konsequente Umsetzung trägt nicht nur zur Reduzierung von Risiken und Arbeitsunfällen bei, sondern stärkt auch das unternehmensinterne Image im Bereich Prävention und Sicherheit. Besonders in Branchen, in denen der tägliche Umgang mit einer Vielzahl von Berufsrisiken verbunden ist, bietet ein zertifiziertes Arbeitsschutzmanagementsystem einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Die BGN-Checkliste als Instrument zur Selbstbewertung

Um Betrieben die Möglichkeit zu geben, den aktuellen Stand ihres Arbeitsschutzmanagements zu überprüfen, stellt die BGN eine umfassende Checkliste zur Selbstbewertung zur Verfügung. Dieses Instrument ermöglicht es, vor der offiziellen Begutachtung durch die Berufsgenossenschaft, die internen Prozesse und Dokumentationen „auf Herz und Nieren“ zu prüfen. Die Checkliste umfasst alle relevanten Aspekte eines systematisch organisierten Arbeitsschutzmanagements – von der Festlegung der Verantwortlichkeiten über die Einhaltung von Schulungsmaßnahmen bis hin zur Durchführung regelmäßiger interner Audits. So können Unternehmen potenzielle Schwachstellen identifizieren und entsprechende Maßnahmen zur Optimierung einleiten.

Anforderungen und Ablauf der Begutachtung

Die Schritte zur Erlangung des Gütesiegels „Sicher mit System“ sind klar strukturiert. Vor der Zertifizierung werden alle vorliegenden Dokumente einer detaillierten Prüfung unterzogen. Hierzu zählen unter anderem interne Arbeitsanweisungen, Schulungsprogramme sowie Maßnahmenprotokolle im Bereich Arbeitssicherheit. Die Begutachtung umfasst neben der Dokumentenprüfung auch umfassende Betriebsbegehungen, bei denen die tatsächliche Umsetzung der Schutzmaßnahmen vor Ort kontrolliert wird. Außerdem werden Interviews mit Führungskräften und Mitarbeitenden durchgeführt, um ein umfassendes Bild über die Funktionsfähigkeit des implementierten Arbeitsschutzmanagementsystems zu erhalten. Erst wenn alle Kriterien erfüllt sind, wird das Gütesiegel verliehen, das als sichtbarer Indikator für ein qualitativ hochwertiges Arbeitsschutzmanagement gilt.

Nutzen und Effekte des Gütesiegels „Sicher mit System“

Neben der externen Bestätigung der unternehmensinternen Sicherheitsstandards bietet das Gütesiegel auch einen erheblichen Mehrwert im Bereich des betrieblichen Reputationsmanagements. Für Betriebe in der Gastronomie und Hotellerie, die regelmäßig im direkten Austausch mit Kunden und Gästen stehen, ist dies ein entscheidender Vorteil. Denn das Gütesiegel trägt dazu bei, das Vertrauen von Gästen und Geschäftspartnern zu stärken. Zudem werden durch die systematische und regelmäßige Überprüfung des Arbeitsschutzes potenzielle Risiken frühzeitig erkannt und geeignete Gegenmaßnahmen implementiert. Dadurch reduziert sich nicht nur das Unfallrisiko, es werden auch betriebliche Störungen minimiert, was letztlich zu einer nachhaltig stabilen und sicheren Betriebsführung beiträgt.

Die BGN hebt hervor, dass sich insbesondere die BGN-Mitgliedsbetriebe – aktuell sind rund 3,9 Millionen Menschen in über 380.000 Betrieben versichert – auf ein durchdachtes und zertifiziertes Arbeitsschutzmanagementsystem stützen können. Diese positive Rückmeldung unterstreicht den hohen Stellenwert, den die systematische Organisation und das Management der Arbeitssicherheit in den Betrieben genießen. Ein derart strukturierter Ansatz mindert nicht nur die Gefahr von Arbeitsunfällen, sondern unterstützt auch die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und minimiert potenzielle Versicherungsrisiken.

Praxisnahe Umsetzung im Gastgewerbe und in Hotellerie

Betriebe im Gastgewerbe und der Hotellerie sehen sich häufig mit besonderen Herausforderungen konfrontiert: hohe Personaldichte, wechselnde Arbeitsabläufe und ein dynamischer Gästebetrieb erfordern ein robustes Managementsystem, das flexibel auf neue Gegebenheiten reagiert. Die BGN-Checkliste unterstützt Betriebe dabei, genau diese Aspekte im Blick zu behalten und notwendige Maßnahmen zielgerichtet weiterzuentwickeln. So wird sichergestellt, dass der Arbeitsschutz nicht als statisches Konzept, sondern als fortlaufender Prozess verstanden wird, der stetig an die aktuellen betrieblichen Anforderungen angepasst wird. Eine strukturierte Herangehensweise in Kombination mit regelmäßigen internen Audits ermöglicht es, Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und präventiv zu handeln.

Besonders auch für Unternehmen, die in einem wettbewerbsintensiven Umfeld agieren, stellt ein zertifiziertes Arbeitsschutzmanagementsystem einen Vorteil dar – sowohl im Hinblick auf die betriebliche Effizienz als auch bei der Gewinnung und Bindung von qualifiziertem Personal. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in einem sicheren Arbeitsumfeld tätig sind, zeigen in der Regel eine höhere Motivation und Loyalität zum Unternehmen, was sich langfristig positiv auf den Unternehmenserfolg auswirkt.

Die Implementierung eines zertifizierten Arbeitsschutzmanagementsystems sorgt somit nicht nur für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz, sondern trägt auch zur Stärkung des betrieblichen Images bei. Durch das Gütesiegel „Sicher mit System“ können Betreiber ihre Vorgehensweise dokumentieren und gegenüber Gästen, Partnern und Versicherungen transparent darstellen.

Quelle: BGN

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