Die Jubiläumsveranstaltung des Milram Cup, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert, setzte erneut ein klares Zeichen für die Förderung von Nachwuchs in der Gastronomie. Über 20 ambitionierte junge Talente traten in einem anspruchsvollen Wettkampf gegeneinander an, acht von ihnen schafften es ins Finale. Ihre Aufgabe war es, in wenigen Stunden aus einem vorgegebenen Warenkorb ein individuelles Drei-Gänge-Menü zu entwickeln und umzusetzen.
Die Initiatoren des Wettbewerbs, der Koch-Club Bremen, das Bremer Schulzentrum am Rübekamp und Milram Food-Service, setzen damit ein starkes Zeichen: Der Nachwuchs wird geförder und innovative kulinarische Ideen werden vorangetrieben.
Zum ersten Mal veganer Gang als Aufgabe
Das diesjährige Wettbewerbsformat sah eine Premiere vor: Erstmals musste einer der drei Gänge des Menüs rein vegan gestaltet werden. Die Teilnehmer waren dabei gefordert, traditionelle Zutaten wie Bulgur, Couscous oder Quinoa mit einer pflanzlichen Milram Schmand-Alternative zu kombinieren.
László Nagy, Küchenmeister am Bremer Schulzentrum am Rübekamp, betonte: „Pflanzliche Ernährung wird immer beliebter und deswegen ist es wichtig, dass sich die Schüler hier entsprechendes Fachwissen aufbauen. Es ist toll, dass sie sich im Wettbewerb praktisch mit der Thematik auseinandersetzen können.“
Nachwuchstalent Jonatan Huynh überzeugte die Jury
Unter den über 20 teilnehmenden jungen Talenten gelang es letztlich acht Schüler, sich für das Finale zu qualifizieren. Das Niveau der Zubereitungen war dabei vergleichbar mit der gehobenen Gastronomie. Der Auszubildende Jonatan Huynh vom Restaurant Frölichs überzeugte die Jury mit einem innovativen Menü: Als Vorspeise präsentierte er einen Quinoa-Salat, verfeinert mit veganem Kräuter-Schmand. Im Hauptgang kamen geschmorte Kalbsbäckchen mit Portweinjus zum Einsatz. Abgerundet wurde das Menü durch das Dessert – eine Rhabarber-Tartelette, begleitet von einer halbgefrorenen Joghurt-Mousse.
Huynh erklärte nach seinem Erfolg: „Ich freue mich total, dass meine Ideen so gut angekommen sind. Die Kochchallenge unter Zeitdruck war eine Herausforderung für uns alle, aber eine bessere Übung gibt es nicht. Ein großes Dankeschön geht an meine Kollegen, meine Lehrer und die Jury für ihre hilfreichen Tipps und die Unterstützung.“
Überraschende Platzierungen
Der Wettbewerb überraschte nicht nur durch das hohe Niveau, sondern auch durch die ungewöhnliche Vergabestruktur bei der Siegerehrung. Neben dem Sieger wurden gleich zwei zweite Plätze vergeben.
Adrian Kaiser, Kochanwärter aus dem Parkhotel Bremen, konnte mit Kreationen wie veganen Schmand-Röllchen mit Quinoa-Füllung sowie einem Dessert in Form eines Rhabarber-Tartelettes mit Vanille-Joghurt-Eis überzeugen.
Gleiches gilt für Finn Beckers vom ATLANTIC Hotel Landgut Horn, der unter anderem mit frittierter Falafel mit veganem Paprika-Schmand und Joghurt-Pistazientörtchen beeindruckte.
Der dritte Platz ging an Jeremy Meyer aus dem Chilli Club Bremen, dessen Menü mit Elementen wie gebackenen Couscous-Pralinen und geschmorten Kalbsbäckchen mit Portwein-Thymian-Jus punkten konnte.
Förderung des Kochnachwuchses in der Region
Der Milram Cup hat sich zu einer festen Institution im Raum Bremen entwickelt. Neben dem reinen Kochwettbewerb stehen vor allem die Förderung und Motivation des Kochnachwuchses im Vordergrund. Das Niveau der Speisen steigert sich von Jahr zu Jahr und ist vergleichbar mit gehobener Gastronomie.
Nina Rempe, Head of Marketing Food-Service, hebt die Bedeutung des Wettbewerbs für die Branche hervor: „Es ist toll zu sehen, wie motiviert die Schüler sind und mit welcher Kreativität sie sich der Herausforderung stellen. Genau solche Talente sind für die Zukunft der Branche extrem wichtig.“
Neben dem diesjährigen Wettbewerb blickt man auch auf erfolgreiche Absolventen zurück, die ihre Karriere durch den Milram Cup maßgeblich vorangebracht haben. Ein Beispiel dafür ist Merle Erythropel aus Worpswede, die bereits zweimal den Wettbewerb für sich entscheiden konnte und 2023 zusätzlich die Deutschen Jugendmeisterschaften gewann. Beim Rudolf Achenbach Preis landetet sie als Drittplatzierte auf dem Siegertreppchen.
„Der Milram Cup ist eine tolle Möglichkeit für Koch-Azubis, sich selbst und das eigene Können weiterzuentwickeln. Mit den vielfältigen und kreativen Warenkörben und Aufgabenstellungen gibt es jedes Jahr neue spannende Herausforderungen, mit denen man sich optimal auf die Prüfung vorbereiten kann. Mich hat der Milram Cup damals sehr inspiriert, auch an weiteren Wettbewerben teilzunehmen,“ berichtet die 23-jähige über ihre Erfahrungen. Welche Jungköche aus der Bremer Talentschmiede in Zukunft noch hervorgehen, dürfen wir gespannt erwarten.