Vitamine zählen zu den essenziellen Nährstoffen, die in unserem Körper eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen unterstützen. Dennoch kursieren zahlreiche Mythen, die zu fehlerhaften Annahmen führen können.
Die größte private Krankenversicherung Debeka hat fünf weit verbreitete Irrtümer rund um Vitamine untersucht und die wissenschaftlichen Fakten dazu zusammengefasst. Im Folgenden werden diese Mythen und ihre Hintergründe anhand konkreter Fakten dargestellt.
Mythos 1: Je mehr Vitamine, desto besser
Der erste Mythos lautet, dass eine überhöhte Zufuhr von Vitaminen einen zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen bringt. Tatsächlich kann eine übermäßige Einnahme insbesondere fettlöslicher Vitamine (A, D, E und K) zu einer toxischen Anreicherung führen.
Diese Vitamine werden im Körper, vornehmlich in der Leber und im Fettgewebe, gespeichert. Überschüssige Mengen können beispielsweise bei einer zu hohen Aufnahme von Vitamin A zu Leberschäden und Knochenschwäche führen. Erste Studien und klinische Erfahrungen belegen, dass ein regelmäßiger Blutcheck sinnvoll ist, um sowohl Mangelzustände als auch Überdosierungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Mythos 2: Vitamine müssen täglich eingenommen werden
Im zweiten Irrglauben steckt die Annahme, dass alle Vitamine über eine tägliche Zufuhr erneuert werden müssen. Hier wird insbesondere zwischen fettlöslichen und wasserlöslichen Vitaminen unterschieden. Während die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K im Körper gespeichert werden und daher nicht zwingend täglich zugeführt werden müssen, verlieren wasserlösliche Vitamine wie Vitamin C und die B-Vitamine ihre Energiereserven schnell. Dadurch ist eine regelmäßige, idealerweise tägliche Zufuhr über frische und abwechslungsreiche Ernährung unabdingbar, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Mythos 3: Natürliche Vitamine sind immer besser als synthetische
Oft wird angenommen, dass ausschließlich in Lebensmitteln enthaltene natürliche Vitamine einen überlegenen gesundheitlichen Nutzen bieten. Tatsächlich bieten natürliche Vitamine den Vorteil, in einem Nährstoffkomplex eingebettet zu sein, der deren Aufnahme und Wirkung unterstützen kann. Beispielsweise enthält eine Orange neben Vitamin C auch Ballaststoffe, Flavonoide und weitere sekundäre Pflanzenstoffe, die die Gesundheit positiv beeinflussen.
Synthetisch hergestellte Vitamine, wie sie häufig in Nahrungsergänzungsmitteln vorkommen, sind eine praktische Alternative, um den Vitaminbedarf insbesondere dann zu decken, wenn eine ausgewogene Ernährung dies nicht in ausreichendem Maße gewährleistet.
Mythos 4: Wer Vitamine nimmt, wird nicht krank
Ein weiterer verbreiteter Irrtum ist die Annahme, dass die regelmäßige Einnahme von Vitaminen als Immun-Booster einen vollständigen Krankheitsschutz bietet. Zwar spielen Vitamine wie C und D eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Immunsystems und können dadurch die Anfälligkeit für Infektionen senken, jedoch ersetzen sie keinesfalls andere grundlegende Gesundheitskonzepte.
Eine ausgewogene Ernährungsweise, regelmäßige Bewegung, ausreichender Schlaf sowie eine gute Hygienepraxis sind ebenso entscheidend für die Aufrechterhaltung der Gesundheit.
Mythos 5: Einfrieren zerstört alle Vitamine
Ein letzter Mythos betrifft die Haltbarmachung von Lebensmitteln: Es wird angenommen, dass das Einfrieren sämtliche Vitamine zerstört. Die Realität sieht jedoch anders aus. Das Einfrieren bewahrt viele Nährstoffe, insbesondere fettlösliche Vitamine (A, D, E und K) und auch einige wasserlösliche Vitamine – wenn auch empfindlicher wie Vitamin C kann teilweise reduziert werden.
Studien belegen, dass der Nährstoffverlust beim Einfrieren deutlich geringer ist, als häufig angenommen wird. Eine rasche Verarbeitung und das Einfrieren unmittelbar nach der Ernte oder dem Kauf tragen dazu bei, die Qualität und den Vitamingehalt der Lebensmittel zu erhalten.
Quelle: Debeka