In einer wöchentlich erscheinenden Serie gibt es wertvolle Tipps zur Schädlingsbekämpfung in Hotels. Der zweite Teil widmet sich Bettwanzen. (Quelle: Colourbox.de)
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Kampf den Schädlingen: Bettwanzen

Hotels sind beliebte Wohnorte: reichlich zu essen, feucht-warme Bereiche und gemütliche Betten. Unter diesen Bedingungen fühlen sich allerdings nicht nur Menschen wohl, sondern auch Schädlinge und Insekten wie Bettwanzen.

Für Hoteliers zählen die Tierchen sicher nicht zu den erwünschten Gästen. Welche Schäden Bettwanzen anrichten können, wie Sie dem Befall vorbeugen und was zu tun ist, wenn die Bettwanzen bereits im Hotel eingezogen sind, klären unsere wöchentlich erscheinenden Q&A zu den häufigsten Schädlingen in Hotels.

Q&A zu Bettwanzen im Hotel

Allgemeines zu Bettwanzen

Bettwanzen sind sogenannte Zivilisationsfolger und gelten als klassische Parasiten. Sie schädigen keine Materialien, sondern leben und ernähren sich ausschließlich von Blut, vor allem Menschlichem. Oftmals werden schlafende Menschen gebissen.

Eine hungrige Bettwanze ist fast transparent, während eine Bettwanze nach einer Blutmahlzeit rot-braun ist. Bettwanzen sind in der Lage, Durststrecken bis zu einem Jahr ohne Nahrung zu überstehen. Sie befinden sich dann in einem Ruhemodus und sind in dieser Zeit nicht dicker als eine Kreditkarte und nur sehr schwer zu erkennen. Eine Bettwanze hat in etwa die Größe eines Apfelkerns, ca. 4-5 mm.

(Quelle: Colourbox.de/smuay)

Bis zur Jahrtausendwende war das Auftreten von Bettwanzen geringer, seither hat sich die Situation allerdings geändert. Die Anzahl von Bettwanzenbekämpfungen steigt weltweit. Doch warum? Bis zur Jahrtausendwende wurden wirksame Präparate mit Organophosphaten als Wirkstoff eingesetzt. 2001 wurden diese aber in Europa und in weiteren Ländern verboten. Wanzen erweisen sich als widerstandsfähig gegen neue Insektizide. Durch die Reiselust der Menschen werden Bettwanzen in Hotels weltweit verteilt.

Wo kommen Bettwanzen vor?

Eingeschleppt werden können die Parasiten mit dem Reisegepäck. Haben sich sie sich erst an einem Ort etabliert, besteht die Gefahr einer Weiterverbreitung durch Koffer, Rucksäcke oder Möbel.

Bettwanzen können sich in vielerlei Interieur verbergen: von Betten (Matratzen, Kissen und Bettdecken) über Sofas, Bilderrahmen, Vorhänge bis hin zu Feuermeldern. Auch hinter den Fußleisten oder losen Tapeten finden Bettwanzen Verstecke, ebenso wie in Aufbewahrungsbehältern oder Büchern.

Welchen Schaden verursachen Bettwanzen?

Gesundheitlich:

  • Die Parasiten ernähren sich von Blut, oftmals werden schlafende Menschen gebissen. Der Biss an sich ist nicht schmerzhaft, kann jedoch eine allergische Reaktion auslösen mit Symptomen wie Juckreiz, Schwellung und Rötung.
  • Als blutsaugende Insekten können Bettwanzen theoretisch auch Krankheiten übertragen. Bislang gibt es dafür laut dem Umweltbundesamt aber keinen Nachweis.

Wirtschaftlich:

  • Neben den gesundheitlichen Risiken schaden die Tiere auch dem Image eines Hotels: ein Befall kann Gäste davon abhalten, ein Hotel zu besuchen oder sie dazu bewegen, öffentlich schlechte Bewertungen abzugeben.
  • Da die Beseitigung der Schädlinge oft professionelle Hilfe erfordert, können auf das Hotel auch hier hohe Kosten sowie Umsatzverluste durch nicht benutzbare Zimmer zukommen.
  • Sollten Gäste gesundheitliche Probleme oder Sachschäden erleiden, kann dies sogar bis hin zu rechtlichen Streitigkeiten führen.

Welche Anzeichen gibt es für einen Bettwanzenbefall?

Ein Anzeichen für das Vorkommen von Bettwanzen können kleine runde Blutflecken und schwarze Punkte in der Größe eines Stecknadelkopfes auf Laken und Bettgestellen sein.

Wie kann man einem Befall vorbeugen?

  • Gäste sollten ihr Koffer im Hotelzimmer stets auf eine Ablagefläche, die möglichst weit vom Bett entfernt ist, legen.
  • Bei Möbeln aus zweiter Hand ist besondere Vorsicht geboten: Hier genau prüfen.
  • Regelmäßige Inspektionen durch professionelle Schädlingsbekämpfer, zum Beispiel Anticimex, Rentokil Initial oder Bettwanzenspürhunde Prosch können helfen, Schädlingsbefall frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.
  • Schulungen für das Hotelpersonal, damit dieses Schädlinge rechtzeitig erkennen und entsprechend reagieren kann.
  • Regelmäßiges Händewaschen.
  • Eine Kombination aus all diesen vorbeugenden Maßnahmen ist am effektivsten.
  • Wichtig: Wenn Schädlinge im Hotel beobachtet werden, sollte schnell gehandelt werdenn. Nur so kann eine Ausbreitung verhindert werden.

Was tun, wenn der Schädlingsbefall bereits eingetreten ist?

  • Eine Bekämpfung auf eigene Faust ist nicht möglich!
  • Möglichst schnell einen professionellen Schädlingsbekämpfer beauftragen, um eine gründliche Überprüfung und Behandlung durchzuführen.
  • Der Zugang zu den befallenen Bereichen sollte bis auf Weiteres untersagt und es sollte nichts aus den Räumlichkeiten entfernt werden, um zusätzliche Kontaminationen zu vermeiden.
  • Alle befallenen Bereiche müssen gründlich gereinigt, desinfiziert und gesaugt werden; den Staubbeutel in einer Plastiktüte verpacken und in den Müll werfen.
  • Reinigungsgeräte und deren Aufbewahrungsorte sollten ebenfalls inspiziert werden.
  • Textilien bei 60°C waschen, sodass die Schädlinge absterben. Auch der Einsatz eines Wäschetrockners ist zu empfehlen.
  • Auch Bücher, Zeitungen, Ornamente, Regale, Bilderrahmen und Feuermelder etc. auf Befallsspuren prüfen.
  • Den Befall überwachen und sicherstellen, dass keine neuen Schädlinge auftreten.

Wie werden Bettwanzen entfernt?

  • Jeder Schädlingsbefall ist individuell. Die beste Methode zur Bekämpfung hängt von der Art des Schädlings und dem Umfang des Befalls ab.
  • Bettwanzen werden bei Rentokil Initial beispielsweise mit dem Entotherm-Wärmeverfahren bekämpft: mittels eines Apparats wird die Raumluft in von Bettwanzen befallenen Zimmern auf bis zu 55 °C erhitzt. Alle Entwicklungsstadien von Bettwanzen sterben ab einer Temperatur von ca. 4°C ab. Vorteil dieser Methode: die Wärmebehandlung ist eine chemiefreie Lösung. Behandelte Objekte wie Kissen, Matratzen oder Möbel können direkt im Anschluss wieder verwendet werden – ohne Nebenwirkungen durch chemische Rückstände.
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Fortsetzung folgt …

In unserer wöchentlich erscheinenden Serie zu Schädlingen im Hotel klären wir die wichtigsten Fragen rund um die unerwünschten Gäste. Lesen Sie daher auch:
 
Teil 1: Schaben und Kakerlaken
Teil 3: Ratten
Teil 4: Mäuse
Teil 5: Fliegen
Teil 6: Zusammenfassende Tipps

Bettwanzen im Hotel? Speziell ausgebildete Spürhunde erschnüffeln sogar einzelne Schädlinge. Mehr dazu im Interview mit Kerstin Prosch.

Quellen: B&L MedienGesellschaft, Rentokil Initial, Anticimex, Die Schnupperprofis – Bettwanzenspürhunde Prosch

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