Die Redaktion nimmt ihr Jubiläum zum Anlass, um mithilfe dreier Experten einen Blick in die Zukunft der Hotellerie zu werfen.
Quelle: Pch.vector/Colourbox.de

Das bringt die Zukunft: Teil 1

Ein Geburtstag ist alljährlich eine passende Gelegenheit, um ein Resümee über Vergangenes zu ziehen – aber auch, um sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Daher nahm die first class-Redaktion ihr 40-jähriges Jubiläum zum Anlass, um einen Blick in die Zukunft der Hotellerie zu werfen und bat die drei Experten Andrew Fordyce, Pierre Nierhaus und Sven Gabor Janszky, ihre Prognosen abzugeben.

In einer wöchentlichen, jeweils am Donnerstag erscheinenden Serie werden die Fachleute je eine Frage beantworten, die sich auf künftige Entwicklungen in der Hotelbranche bezieht.

Im ersten Teil unserer Serie gehen unsere beiden Experten Pierre Nierhaus und Andrew Fordyce auf die Frage ein, was für Hoteliers künftig im Fokus stehen wird.

Herr Nierhaus, Herr Fordyce: Was wird für Hoteliers in Zukunft besonders relevant werden?

Pierre Nierhaus: Profit First: Wer seine Liquidität in diesen schweren Zeiten nicht im Griff hat, geht unter. Aber auch: Mitarbeiter First. Denn nur gut geschulte, engagierte und zufriedene Mitarbeiter sorgen für profitable Umsätze und glückliche Gäste. Und zufriedene – oder sogar begeisterte Mitarbeiter – bleiben und sorgen für neue Kollegen.

Gut ausgebildete Fachleute werden immer mehr Ungelernte trainieren. Fokusqualifizierte Mitarbeiter wie in den USA sind eine wichtige Ergänzung im schwachen Arbeitsmarkt. Zur Unterstützung beim Abräumen, als Foodrunner oder zur Bodenreinigung werden Co-Boter zum Einsatz kommen.

Andrew Fordyce: Der New Leader of Management in der Hotellerie weiß, dass seine Mitarbeiter wichtiger sind als der Gast. Ohne sie läuft der Laden nicht gut. Daher ist Wertschätzung der Arbeit, die sich in Gehalt, lebensnahen Arbeitszeitmodellen (keine Mini-Jobs, Arbeitszeitausgleich für Überstunden, ggf. reduzierte Öffnungszeiten) ausdrückt, angesagt.

Reste-Essen vom Buffet an Mitarbeiter weiterzugeben mag zwar gut gemeint sein, ist aber daneben. Das Ritz Carlton zum Beispiel hat einen hochwertigen Kantinenbetrieb für seine Beschäftigten. Andere Restaurants verköstigen Mitarbeiter, indem sie ihnen Speisen der Menüplanung zur Bewertung vorsetzen.

Der Regimentston, der ja in der Vergangenheit quasi Job-immanent war, ist ein totales No Go. Im Gegenteil: Es geht sogar darum, dass sich die Führung gegebenenfalls vor den Mitarbeiter stellt, wie das prominente kurzzeitige Lokalverbot von James Corden im Balthazar von Keith McNally, zeigt. Im Food Service geht es nicht mehr ums Dienen, sondern ums Verdienen. Geld, Wertschätzung, Respekt – auf allen Ebenen.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

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Weitere Zukunftsaussichten

Wen weitere Prognosen der drei Fachkundigen zu den Aussichten der Branche interessieren, der findet die aufschlussreichen Vorhersagen im Beitrag in der Jubiläumsausgabe der first class, Ausgabe 12/2022, oder in den folgenden Episoden unserer sechsteiligen Online-Serie.

Themen der Beiträge:
Teil 1: Künftige Schwerpunkte
Teil 2: Gäste-Bedürfnisse
Teil 3: Trendfelder in der Hotellerie
Teil 4: Umbrüche in der Branche
Teil 5: Zukunftsmärkte
Teil 6: Ratschläge an Hoteliers

Quelle: B&L MedienGesellschaft

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