Quelle: Colourbox.de

Ernährungstrends: Was werden wir essen & trinken?

Das Marktforschungsunternehmen Mintel hat die globalen Ernährungstrends für Speisen und Getränke untersucht und seine Trendprognose veröffentlicht. Mintel zufolge werden vier Aspekte die Kaufentscheidungen der Verbraucher beeinflussen: Extremwetter-Ereignisse, geistige Fitness, der Weltraum als Sehnsuchtsort (Cosmic Comforts) und der Wunsch nach einer präzisen Kommunikation.

Mintel: Globale Marktforschung

Mintel hat die Daten von Verbrauchern aus 36 globalen Märkten ausgewertet und vier Ernährungstrends definiert. Es folgt eine Auflistung der erwarteten Effekte von den vier Einflussfaktoren auf das Kaufverhalten.

Einflussfaktor 1: Wind und Wetter

In den nächsten Jahren kommen mehr Extremwetter-Ereignisse auf die Menschen zu. Dazu zählen Hitzewellen und eine Zunahme der UV-Strahlung ebenso wie Kälteeinbrüche, Hurrikans und Blizzards. Die Menschen wünschen sich Lebensmittel und Getränke, die dabei unterstützen, derartigen Wetterereignissen zu trotzen.

  • Extreme Temperaturschwankungen: Die Menschen wollen künftig für extreme Temperaturschwankungen gewappnet sein und wünschen sich dafür Getränke, die den Körper dabei unterstützen. In Japan gibt es bereits Getränke, die speziell für die Regeneration nach einem Saunabesuch geeignet sind.
  • Notfallnahrung: In Vorbereitung auf den Ernstfall und damit verbundene Lieferengpässe empfiehlt sich, z. B. für die (Patienten-)Versorgung in Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen, das Vorhalten von Notfallnahrung, die länger haltbar ist. Derartige Produkte sind auch von einer möglichen Unterbrechung der Kühlkette nicht betroffen.
  • Energiesparen: Energie ist keine unbegrenzt verfügbare Ressource. Produkte, die man z. B. in der Mikrowelle oder im Airfryer anstatt im Ofen aufwärmen kann, helfen Energie einzusparen. Weitere Energieeinsparungen können Gastronomen erzielen, wenn sie auf Produkte setzen, deren Lagerung weniger Energie verbraucht (keine (tief-)kühlpflichtigen Produkte).
  • Eigenschaften von Lebensmitteln nutzen: Einige Produkte besitzen nach Ayurveda oder der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wärmende oder kühlende Eigenschaften. Entsprechende Rezepturen können auch in der (Gemeinschafts-)Gastronomie zum Einsatz kommen.
  • Spezielle Bedürfnisse berücksichtigen: Wegen der allgemein steigenden Temperaturen empfiehlt es sich, für bestimmte Bevölkerungsgruppen angepasste Lebensmittel anzubieten, welche sie gegen die Hitze wappnen. Dazu zählen Kinder, ältere Menschen und Personen, die auf eine spezielle Ernährung angewiesen sind.

Einflussfaktor 2: Wacher Geist

Verbraucher wünschen sich Produkte, die ihre kognitiven Fähigkeiten erhalten, die emotionale Stabilität stärken und stressresistent machen. Besonders die Forschung um die Darm-Hirn-Achse wird die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Entsprechend zielen Ernährungstrends auch auf eine gesunde Darmflora.

(Quelle: Colourbox.de)
  • Kurzfristig: Bewährte Produkte, die die geistige Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen, werden in den nächsten Jahren vorwiegend zum Einsatz kommen, z. B. Koffein, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte. Gastronomen können entsprechendes Brainfood bei der Speisenplanung integrieren.
  • Langfristig: Es bleibt abzuwarten, was die Forschung zum Einfluss von B-Vitaminen, Adaptogenen, Nervinen und Nootropika ergibt. Erweisen sie sich ebenfalls als gesundheitsfördernd, werden sie stärker in den Fokus rücken.
  • Moderate Mengen: Kaffee weckt den Geist, aber sich mit Koffein zu überschwemmen, ist ungesund. Daher werden Produkte mit moderatem Koffeingehalt beliebter, etwa aus dürreresistenten Laurina-Kaffeebohnen. Diese sind z. B. bei der Berliner Kaffeerösterei The Barn erhältlich, die auch Coffeeshops mit Kaffeebohnen versorgt. Einige Unternehmen bieten auch Tee- und Kaffeemischungen mit weniger Koffein an, z. B. Mate-Tee mit Pfefferminz und Lakritz.
  • Natürlich und erwiesen: Verbraucher vertrauen besonders auf Produkte, die natürliche Inhaltsstoffe mit nachgewiesenem Nutzen für die Gesundheit beinhalten. Dazu zählen Magnesium, B-Vitamine und Zink.
  • Darm-Hirn-Achse: Die Forschung um den Zusammenhang zwischen einem gesunden Darm und geistiger Widerstandskraft wird Pro-, Prä- und Postbiotika mehr Aufmerksamkeit verschaffen.

Einflussfaktor 3: Cosmic Comforts

Je schlechter es um die Erde steht, desto mehr wird der Weltraum zum Sehnsuchtsort und zur Inspirationsquelle. Daher wird er besonders für das Marketing von Ernährungstrends relevanter, wenn eine junge Zielgruppe erreicht werden soll. Einerseits ist der Weltraum ein Ort internationaler Zusammenarbeit, andererseits wird laut Mintel bis ins Jahr 2025 aber auch der Wettlauf der Nationen im All stärker ins Bewusstsein der Verbraucher vordringen und Ernährungstrends beeinflussen.

(Quelle: Colourbox.de)
  • Der Trend zu Weltraumnahrung (z. B. krümelfreies Brot, Mikroalgen-Snacks) kann inspirieren, um für Events oder für bestimmte Zielgruppen Sondermenüs zu erstellen.
  • Die Faszination am Kosmos birgt Marketingmöglichkeiten für Restaurants ebenso wie für Produkte hinsichtlich des Designs und der Raumausstattung.
  • Neue Technologien: Ressourceneffiziente landwirtschaftliche Methoden oder neue Herstellungsmethoden werden Lebensmittel- und Getränkeunternehmen als Inspiration dienen.

Einflussfaktor 4: Präzise, minimalistische Kommunikation

Die Informationsflut überfordert viele Verbraucher und führt zu Erschöpfung – daher wünschen sie sich Klarheit in der Produktgestaltung. Sie möchten schnell Waren finden, die ihrem Bedarf entsprechen. Das Design sollte einfach und übersichtlich sein, das Storytelling werde laut Mintel besser für Websites, soziale Medien und Marketing aufgehoben.

  • Symbolik nutzen: Die Vorzüge einzelner Produkte können klar und deutlich mit entsprechenden Symbolen auf der Verpackung kommuniziert werden, wie es z. B. der dänische Supermarkt Meny mit einem Klimalabel macht. Auch in Betriebscasinos, Cafés und Restaurants können Symbole auf der Speisekarte/dem Speiseplan dem Gast die Entscheidung für ein gesundes Gericht oder eines mit geringem ökologischen Fußabdruck erleichtern. Ein Beispiel dafür ist z. B. die Gesundheitskennziffer GAS von Gesoca. Lesen Sie mehr dazu in diesem Beitrag.
  • Gastkommunikation: Wenn sich die Wirtschaft in den Folgejahren erholt, wird der Preis als entscheidender Verkaufsfaktor in den Hintergrund rücken. Stattdessen empfiehlt Mintel, die Vielseitigkeit von Produkten sowie ihren ökologischen oder moralischen Mehrwert hervorzuheben. (Betriebs-)Gastronomen können derartige Faktoren z. B. in ihren sozialen Medien, auf ihrer Website oder im Intranet teilen und so eine transparente Kommunikation zum Gast gewährleisten.
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Veganuary 2023

Ein weiterer Ernährungstrend sind vegane Lebensmittel – sie gelten sowohl als gesund, umweltfreundlich und ethisch. Um mehr über Produkte und pflanzliche Möglichkeiten in der Gastronomie zu erfahren, lesen Sie unsere Artikel So vegan wie nie, Hefeflocken – der unterschätzte Salzersatz und viele weitere.

Quelle: B&L MedienGesellschaft, Mintel

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