Die Gastronomie steht vor großen Herausforderungen: hohe Fluktuation, Fachkräftemangel und der Bedarf an effizienten Lösungen zur Mitarbeiterbindung. Flowit setzt genau hier an. Das KI-gestützte Tool unterstützt Gastronomiebetriebe dabei, die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden in Echtzeit zu messen und gezielt Verbesserungen umzusetzen. Yasemin Tahris, Expertin für digitale HR-Lösungen sowie Co-Founder und Managing Partner der Flowit AG erklärt, wie Flowit Führungskräfte entlastet, den Recruiting-Prozess optimiert und eine offene Feedbackkultur fördert.
Yasemin Tahris über Flowit und den Nutzen für Arbeitgeber
Frau Tahris, können Sie uns kurz erzählen, wie Flowit Gastronomiebetriebe dabei unterstützt, Mitarbeiter zu rekrutieren und zu binden?
Flowit ist mehr als ein klassisches HR-Tool – es fungiert als KI-gestützter Coach, der Unternehmen dabei unterstützt, die Mitarbeiterzufriedenheit in Echtzeit zu messen und gezielt Verbesserungen umzusetzen. Durch intelligente Analysen und interaktive Feedbackprozesse hilft Flowit, nicht nur Stimmungen und Bedürfnisse im Unternehmen sichtbar zu machen, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Darüber hinaus begleitet das Tool Führungskräfte und Mitarbeitende bei der Vorbereitung und Durchführung von Mitarbeitergesprächen. Es bietet praxisnahe Unterstützung in den wichtigsten Bereichen der Personalentwicklung – von kontinuierlichem Lernen bis hin zur Stärkung einer offenen Feedbackkultur im Arbeitsalltag. So wird Flowit zu einem wertvollen Begleiter für Unternehmen, die eine moderne, transparente und mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur schaffen wollen.

Was unterscheidet die Herangehensweise von Flowit im Vergleich zu klassischen HR-Strategien?
Während viele Tools lediglich Daten sammeln oder starre Prozesse abbilden, verfolgt Flowit einen coaching-basierten Ansatz. Der KI-gestützte Coach interagiert direkt mit den Mitarbeitenden, erkennt Bedürfnisse in Echtzeit und gibt personalisierte Handlungsempfehlungen. So entsteht eine kontinuierliche Begleitung, die nicht nur Daten erhebt, sondern echte Veränderungen bewirkt.
Die Gastronomie ist eine der herausforderndsten Branchen, wenn es um Mitarbeiterbindung und Engagement geht. Hier gibt es eine hohe Fluktuation, viele Beschäftigte arbeiten an der Front und nicht am Schreibtisch – klassische HR-Tools greifen oft zu kurz. Flowit wurde deshalb gezielt für die Bedürfnisse von Frontline-Mitarbeitenden entwickelt. Der Zugang ist bewusst niedrigschwellig gestaltet, sodass keine speziellen Computerkenntnisse erforderlich sind. Mitarbeitende können mit der KI über einen Chat kommunizieren, was den Zugang intuitiv und einfach macht. Besonders relevant ist die Mehrsprachigkeit, da in der Gastronomie viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern arbeiten. Das Tool unterstützt daher über 140 Sprachen, sodass alle Mitarbeitenden die Möglichkeit haben, sich in ihrer bevorzugten Sprache auszudrücken.
Welche Erfahrungen haben Sie persönlich in der Zusammenarbeit mit Gastronomiebetrieben gesammelt?
Flowit arbeitet erfolgreich mit namhaften Gastronomieunternehmen wie Bindella, Familie Wiesner Gastronomie und dem Grand Resort Bad Ragaz zusammen. Diese Betriebe stehen – wie die gesamte Branche – vor der Herausforderung, engagierte Mitarbeitende langfristig zu binden und eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen.
Gerade in der Gastronomie sind Mitarbeitende das Herzstück des Unternehmens. Sie prägen die Gästeerfahrung maßgeblich, sind oft starkem Stress ausgesetzt und arbeiten in einem dynamischen Umfeld. Ein wertschätzendes Arbeitsklima, klare Entwicklungsperspektiven und eine starke Unternehmenskultur sind daher essenziell, um langfristige Mitarbeiterbindung zu fördern.
Unsere Erfahrung zeigt: Gastronomiebetriebe, die aktiv auf ihre Mitarbeitenden eingehen, regelmäßiges Feedback einholen und gezielt an Verbesserungen arbeiten, haben deutlich weniger Fluktuation und zufriedenere Teams. Besonders innovative Unternehmen setzen dabei auf moderne, datengetriebene Lösungen, um schnell und unkompliziert Einblicke in die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden zu erhalten.
Können/Dürfen Sie ein Beispiel für ein besonders erfolgreiches Recruiting-Projekt aus der Branche nennen, das Sie mit Flowit umgesetzt haben?
Die Bindella AG ein traditionsreiches Schweizer Gastronomie- und Weinunternehmen mit rund 1.300 Mitarbeitenden, hat mit der Einführung von KI-gestützten Umfragen in 140 Sprachen einen bedeutenden Schritt in Richtung einer inklusiven und mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur gemacht. Erstmals konnten wirklich alle Mitarbeitenden – auch jene in der Küche und im Service – direkt erreicht werden. Dies führte dazu, dass sich die Beschäftigten gehört und gesehen fühlen, da ihre Meinungen und Bedürfnisse systematisch erfasst und ernst genommen werden.
Die unmittelbare Auswertung der Umfragen ermöglichte es, schnell und gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu ergreifen. Dadurch wurde nicht nur die Fluktuation spürbar reduziert, sondern auch der administrative Aufwand im HR-Bereich erheblich gesenkt. Führungskräfte können sich nun stärker auf die strategische Personalentwicklung konzentrieren, da sie präzise Einblicke in die Anliegen ihrer Mitarbeitenden erhalten und darauf aufbauend nachhaltige Verbesserungen umsetzen können.
Dieses Beispiel zeigt, wie moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz dazu beitragen können, nicht nur Effizienz zu steigern, sondern auch eine stärkere emotionale Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen zu fördern.
Flowit setzt auch auf KI und Automatisierung – welche Entwicklungen sehen Sie hier für die Zukunft?
Die Zukunft liegt in interaktiven KI-Coaches, die Mitarbeitende individuell begleiten, Feedback geben und Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen. Dennoch wird der Mensch als zentrale Instanz in HR-Prozessen immer eine Schlüsselrolle behalten.
Danke für das Gespräch!
Quelle: B&L MedienGesellschaft

„Als Arbeitgeber muss man authentisch sein“
Wer sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren möchte, muss über Lohn und Arbeitszeiten hinausdenken. Employer Branding, Social Media und innovative Recruiting-Methoden sind gefragt – und Künstliche Intelligenz kann dabei eine Schlüsselrolle spielen. Welche Strategien wirklich funktionieren, verrät HR-Expertin Yasemin Tahris in Ausgabe 2|2025 des Gastronomie-Fachmagazins 24 Stunden Gastlichkeit.
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