Rund 3.000 bayerische Gastronomen und Hoteliers haben sich am 22. April 2024 erneut zum Gastrofrühling getroffen – auf dem Münchner Frühlingsfest. Die Stimmung im Hippodrom-Festzelt war gut, trotz der angespannten Lage, die das Gastgewerbe umtreibt.
Eingeladen hatte der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga Bayern), um der Branche vor allem in der Politik eine Stimme zu geben. Allen voran machte Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert deutlich, um was es eigentlich geht.
„Das bayerische Gastgewerbe ist das Herz der bayerischen Wirtschaft. Das, was hier stattfindet, ist kein unbedeutender Freizeitbereich. Es ist die Seele und Kraft Bayerns – es ist unsere Visitenkarte in der Welt und zudem ein starkes Stück Wirtschaft: mehr Mitarbeiter in Bayern als bei Audi und BMW weltweit zusammen.“
Dr. Thomas Geppert
Und eben diese regionale Wirtschaftskraft, die Investitions-, Ausbildungs- und Integrationsmotor und damit Rückgrat der heimischen Leitökonomie Tourismus sei, dürfe nicht aus den Augen verloren werden.
Angela Inselkammer übt Kritik und bedankt sich
Zustimmung gab es natürlich auch von Präsidentin Angela Inselkammer, die neben der Wiederaufnahme der 19 Prozent Mehrwertsteuer auch den übertriebenen Bürokratie-Wahnsinn kritisierte. Gleichzeitig bedankte sie sich bei dem anwesenden bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder:
„Danke, dass Sie immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen haben. Danke, dass Sie sich Zeit für uns nehmen. Danke, dass Sie unentwegt wie ein Löwe für unser bayerische Gastgewerbe kämpfen. Vor allem bei den 7 Prozent.“
Angela Inselkammer
Ohne den Ministerpräsidenten hätte es in den vergangenen Jahren den reduzierten Mehrwertsteuersatz nicht gegeben, so die Aussage der Dehoga Bayern-Präsidentin. Zudem setze er sich nach wie vor und bei jeder Gelegenheit für die Wiedereinführung ein.
Von der aktuellen Bundesregierung erwartet sie dagegen nichts mehr, Bundeskanzler Olaf Scholz und Finanzminister Christian Lindner hätten ihr Wort gebrochen. Gleichzeitig machte Angela Inselkammer während ihrer Rede deutlich, dass sie von der Politik kein Rund-um-sorglos-Paket erwarte. Vielmehr ginge es um vernünftige Rahmenbedingungen, innerhalb derer das Gastgewerbe wirtschaftlich agieren kann.
Markus Söder sagt Unterstützung für das Gastgewerbe zu
Vom Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder gab es reichlich Zuspruch und Unterstützung. Bereits zu Beginn seiner Rede machte er deutlich, was er von der politischen Gesamtsituation hält: „In jedem bayerischen Stammtisch steckt mehr Vernunft als im ganzen Berliner Regierungsviertel.“
Er will auch zukünftig das Gastgewerbe unterstützen: Mit der Wiedereinführung der 7 Prozent Mehrwertsteuer, mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit und weniger Bürokratie. Dafür braucht es in seinen Augen einen Regierungswechsel auf Bundesebene – vielleicht im nächsten Jahr. Bis dahin müssen die Gastgeber weiter durchhalten.
Quelle: B&L MedienGesellschaft