Am 26. Mai 2025 wurde das Kameha Grand Bonn zur Bรผhne fรผr ein Halbfinale, das in die Geschichte von Koch des Jahres eingeht. Zwรถlf hochkarรคtige Kochteams traten in zwei Wettbewerbsgruppen gegeneinander an โ mit der Aufgabe, ein dreiยญgรคngiges Menรผ zu kreieren, das nicht nur durch Geschmack, Technik und Vermarktung รผberzeugt, sondern auch eine persรถnliche Geschichte erzรคhlt. Ganz im Sinne des diesjรคhrigen Mottos โKoche dein Lebenโ.

Fรผnf Finalisten wurden im Live-Wettbewerb gekรผrt โ ein Ergebnis, das niemand erwartet hatte: In der zweiten Gruppe erzielten gleich zwei Kandidaten exakt die gleiche Punktzahl. Ein Gรคnsehautmoment, der selbst die erfahrene Jury รผberraschte und das Publikum in Staunen versetzte.
Bereits am Vorabend sicherten sich zwei weitere Talente ihre Wildcards ins Finale โ durch das direkte Publikumsvotum bei der stimmungsvollen Chefs Challenge Night.
Damit treten im groรen Finale der 10. Ausgabe von Koch des Jahres erstmals sieben auรergewรถhnliche Talente gegeneinander an. Doch wer sind eigentlich die Finalisten, wo kommen sie her und wie kamen sie in die Branche? Wir stellen Ihnen die Ausnahmetalente vor. Dieses Mal im Portrait: Helge Starub-Schilling.
Koch des Jahres 2025: Finalist Helge Straub-Schilling im Interview
- Position: Kรผchenchef, Atrium Restaurant und Atrium Genusswerkstatt im Atrium Hotel, Mainz
- Alter: 32 Jahre
Helge, warum bist du Koch geworden?
Ich bin Koch geworden, weil mich das Kochen von klein auf begleitet hat โ und weil es fรผr mich mehr ist als nur ein Beruf: Es ist eine Leidenschaft, die tief in meiner Kindheit verwurzelt ist. Schon als Kind hat mich meine Oma mit in die Kรผche genommen. Bei ihr habe ich zum ersten Mal gesehen, wie aus einfachen Zutaten mit Liebe und Geduld etwas Besonderes entstehen kann. Die Stunden an ihrer Seite โ das Rรผhren in Tรถpfen, das Kneten von Teig, das gemeinsame Probieren โ haben in mir den Funken entfacht, der bis heute brennt.
Durch sie habe ich gelernt, dass gutes Essen Menschen verbindet und Erinnerungen schafft. Diese Erfahrung hat mich geprรคgt und mein Interesse fรผr das Kochen stetig wachsen lassen. Heute ist die Kรผche fรผr mich nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern ein Ort, an dem ich kreativ sein, Menschen begeistern und mich stรคndig weiterentwickeln kann.
Ich liebe das Handwerk, den Teamgeist in einer gut laufenden Kรผche und die Herausforderung, auch unter Druck hรถchste Qualitรคt abzuliefern. Kein Tag ist wie der andere โ und genau das macht diesen Beruf fรผr mich so erfรผllend.
Was reizt dich an der Branche?
Mich reizt besonders die Dynamik, Vielfalt und der direkte Kontakt zu den Menschen. Kein Tag ist wie der andere โ jeder Service bringt neue Herausforderungen, neue Gรคste und neue Chancen, etwas Besonderes zu schaffen. Diese Abwechslung hรคlt mich wach und motiviert mich, jeden Tag mein Bestes zu geben.
Mich fasziniert die Energie, die in einem gut funktionierenden Team entsteht, wenn alle Hand in Hand arbeiten und es auf Prรคzision, Timing und Leidenschaft ankommt. Es ist ein intensives Umfeld, das viel fordert โ aber genau das spornt mich an. Ich schรคtze es, wenn es schnell gehen muss, wenn Konzentration gefragt ist und trotzdem jedes Detail stimmen muss.
Zudem bietet die Gastronomie eine groรe Bรผhne fรผr Kreativitรคt. Ob bei der Gestaltung von Speisen, bei neuen Kombinationen oder der Prรคsentation auf dem Teller โ ich kann mich entfalten und meine eigene Handschrift entwickeln. Und das Schรถnste daran: Ich bekomme direktes Feedback. Zufriedene Gรคste, ein Lรคcheln oder ein ehrliches โDas war groรartig!โ โ das ist unbezahlbar.
Was sind die Nachteile?
Zum einen die unregelmรครigen und langen Arbeitszeiten, der hohe kรถrperliche und mentale Stress und die physische Belastung bzw. die Gesundheitsrisiken.
Welche drei Eigenschaften braucht man deiner Meinung nach fรผr die Arbeit in der Branche?
Belastbarkeit, Teamfรคhigkeit, Leidenschaft.
Vervollstรคndige den Satzanfang: Gastronomie istโฆ
die Kunst, aus einem Moment ein Erlebnis zu machen โ mit Geschmack, Atmosphรคre und dem Gefรผhl, willkommen zu sein.
Warum hast du dich bei Koch des Jahres beworben?
Ich habe mich beworben, weil ich mich weiterentwickeln, รผber mich hinauswachsen und meine Leidenschaft fรผr das Kochen auf die nรคchste Stufe bringen mรถchte. Dieser Wettbewerb bietet die Mรถglichkeit, sich mit anderen talentierten Kรถchen zu messen, Inspiration zu sammeln und sich gleichzeitig selbst unter realem Druck zu beweisen.
Ich sehe โKoch des Jahresโ nicht nur als Wettbewerb, sondern als Bรผhne fรผr Handwerk, Kreativitรคt und persรถnliche Weiterentwicklung. Es geht nicht darum, perfekt zu sein โ sondern mutig, neugierig und offen fรผr Kritik. Genau das reizt mich: neue Perspektiven, ehrliches Feedback und die Chance, meine eigene Handschrift als Koch weiter zu schรคrfen.
Auรerdem mรถchte ich zeigen, wofรผr ich stehe โ fรผr Qualitรคt, Teamgeist und ehrliches Handwerk.
Welches Learning nimmst du aus dem Halbfinale mit?
Das Halbfinale war fรผr mich eine intensive und lehrreiche Erfahrung. Ich habe nicht nur fachlich viel mitgenommen, sondern auch persรถnlich. In so einem Wettbewerb lernt man schnell, wie wichtig eine gute Vorbereitung, ein kรผhler Kopf und Flexibilitรคt unter Zeitdruck sind.
Wie bereitest du dich auf das Finale vor?
Zum einen schรคrfe ich mein Konzept und die eigene Handschrift. Darรผber hinaus analysiere ich das Feedback und optimiere meine Fรคhigkeiten. Und zu guter Letzt trainiere, teste und perfektioniere ich die Ablรคufe.
Wovor hast du innerhalb des Wettbewerbs den grรถรten Respekt?
Im Finale habe ich vor allem Respekt vor dem hohen Anspruch an Prรคzision und Perfektion. Unter dem enormen Druck, der Zeit und der Erwartungshaltung alles auf den Punkt zu bringen, darf nichts dem Zufall รผberlassen werden. Jeder Handgriff, jeder Geschmack, muss sitzen โ das fordert absolute Konzentration und Disziplin.
Auรerdem habe ich Respekt vor den anderen Finalisten. Jeder von ihnen bringt eine eigene, starke Handschrift und viel Erfahrung mit. Es ist spannend und gleichzeitig herausfordernd, sich mit so talentierten Kollegen zu messen.
Nicht zuletzt habe ich Respekt vor mir selbst und meinen eigenen Erwartungen. Ich mรถchte zeigen, was ich kann, ohne mich von Nervositรคt oder Selbstzweifeln ausbremsen zu lassen. Das ist eine groรe innere Herausforderung.
Doch genau dieser Respekt spornt mich an, mein Bestes zu geben und รผber mich hinauszuwachsen.
Vervollstรคndige den Satzanfang: Ich werde Koch des Jahres, weilโฆ
ich mit Leidenschaft, Prรคzision und Kreativitรคt koche und meine Gerichte immer mit Herz zubereite.
Danke fรผr das Gesprรคch!
Quelle: 24 Stunden Gastlichkeit, Koch des Jahres
Nรบria Roig de Puig will die Gastronomie neu definieren
Imย Interviewย erklรคrtย Veranstalterin und Geschรคftsfรผhrerinย Nรบria Roig de Puig,ย was es mit dem Motto der Jubilรคumsausgabe von Koch des Jahres auf sich hat und wie der Wettbewerb dabei helfen kann, den Herausforderungen der Branche zu begegnen.