Ob im Coffeeshop, Betriebsrestaurant, dem Tierpark oder der Mensa – immer mehr Verbraucher nutzen eigene, wiederbefüllbare Mehrwegbecher für Ihren Kaffee oder Tee. Doch wie sieht ein hygienischer Umgang mit kundeneigenen Mehrwegbechern aus? Denn was gut für die Umwelt ist, kann unter Umständen für den Betrieb hygienisch bedenklich sein.
Mit Lebensmittelüberwachung abgestimmt
Damit es beim Befüllen mitgebrachter Becher für Heißgetränke hygienisch zugeht, haben sieben Branchenverbände Regeln zur guten Hygiene in Form einer Leitlinie erarbeitet und als dreiseitiges Merkblatt Coffee to go-Becher veröffentlicht.
Herausgeber ist der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL). Das Merkblatt gilt als wirtschaftsseitige Leitlinie der Guten Verfahrenspraxis und ist nach dem Verfahren der AVV Lebensmittelhygiene im Benehmen mit der amtlichen Lebensmittelüberwachung der Bundesländer und den Behörden abgestimmt.
Damit wurde ein Standard erarbeitet, der Anbietern und Kunden beim Umgang mit Mehrwegbechern Sicherheit gibt und Hygienefehler verringern hilft.
Das Merkblatt Coffee to go-Becher
- fokussiert den Umgang mit kundeneigenen Mehrwegbechern zur Befüllung im bedienten oder im SB-Bereich,
- beschreibt die hierfür relevanten rechtlichen Aspekte,
- nennt die betrieblichen Voraussetzungen und
- gibt konkrete Empfehlungen für eine sachgerechte, hygienische Handhabung.
Achtung: Auf Mehrwegbecher-Poolsysteme wird nicht eingegangen.
Die wichtigsten Tipps im Umgang mit kundeneigenen Mehrwegbechern
Die zwölf wesentlichen Hygienetipps sind auf Seite 3 des Merkblatts übersichtlich zusammengefasst und können im Servicebereich ausgehängt werden.
Prozedere für bediente Bereiche
Wichtigster Grundsatz ist das, was eigentlich selbstverständlich sein sollte:
- Die mitgebrachten Becher der Kunden sollen sauber sein.
- Dann dürfen sie zum Beispiel in der Bäckerei in einem dafür vorgesehenen Bereich der Theke oder auf einem Tablett abgestellt werden.
- Dort befüllt das Verkaufspersonal den Becher beispielsweise durch Umschütten eines am Automaten becherweise produzierten Heißgetränks.
- Auf diese Weise wird sichergestellt, dass keine krankheitserregenden, nicht sichtbaren Bakterien oder anhaftender Schmutz über Kundenbehältnisse in den Produktionsbereich eingeschleppt und dadurch vor allem empfindliche Personengruppen gefährdet werden. Einzelhändler und Handel erfüllen so die strengen europäischen Hygienevorschriften.
Prozedere in SB-Bereichen
In der Kantine oder Mensa, wo sich die Kunden häufig Heißgetränke in Selbstbedienung zapfen, kommt es darauf an, dass der Auslaufhahn nicht mit dem kundeneigenen Becher in Kontakt kommt und so die Übertragung von Keimen vermieden wird. Durch entsprechende Schilder sollten die Kunden darauf explizit aufmerksam gemacht werden.
Quelle: BLL