Warum nachhaltige Weiterbildungen für Hotels und Gastronomiebetriebe jetzt entscheidend sind, welche Formate es am Markt gibt und welche Inhalte von Nutzen sind, zeigt dieser Beitrag.
Der Druck auf Unternehmen, nachhaltig zu wirtschaften, wächst. Dies gilt nicht nur im Hinblick auf die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, die mit dem sogenannten Omnibus-Paket zwar entschärft, aber für kleine und mittlere Unternehmen keineswegs bedeutungslos wurde. Nachhaltigkeit wird für die gesamte Hospitality-Branche mehr und mehr zu einem Schüsselfaktor für wirtschaftlichen Erfolg, gesellschaftliche Akzeptanz und gesetzliche Konformität. Während große Konzerne bereits Nachhaltigkeitsmanager beschäftigen, stellt sich für viele kleinere Betriebe die Frage: Lohnen sich Fortbildungen in diesem Bereich?
Nachhaltige Weiterbildungen lohnen sich
Die Antwort lautet: Ja – auch wenn über etliche Änderungsvorschläge zum Lieferkettengesetz (CSDDD) und die Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen (CSRD) noch entschieden werden müssen – die Anforderungen an die Hospitality-Branche werden komplexer. Fortbildungen helfen, diesen professionell zu begegnen. Schließlich geraten auch die KMU durch ihre Rolle als Zulieferer und Dienstleister indirekt in den Fokus: Kunden, Geschäftspartner und Auftraggeber fordern zunehmend Nachhaltigkeitsnachweise.
„Nachhaltigkeit ist für Hotels und Gastronomiebetriebe jeder Größenordnung relevant.“
Florine Gelsing, IST-Studieninstitut
Wirtschaftliche Vorteile durch Know-how aus nachhaltigen Weiterbildungen
Es gibt aber auch noch andere wichtige Gründe, um in Sachen Nachhaltigkeit aufzuholen und damit Zukunftsfähigkeit zu beweisen. „Nachhaltigkeit ist für Hotels und Gastronomiebetriebe jeder Größenordnung relevant. Auch kleinere und mittelständige Betriebe profitieren davon, sich frühzeitig mit umwelt- und sozialverträglichem Wirtschaften zu beschäftigen“, betont Florine Gelsing, Leiterin des Fachbereichs „Tourismus & Hospitality“ beim IST-Studieninstitut in Düsseldorf, das das viermonatige berufsbegleitende Fernstudium „Nachhaltigkeit in der Hotellerie“ anbietet. So sei heute ein gesundes Umweltengagement mittlerweile für viele Gäste ein ausschlaggebendes Kriterium.
Darüber hinaus biete Nachhaltigkeit gerade in der Hospitality-Branche konkrete wirtschaftliche Vorteile – etwa durch Energieeinsparungen, Abfallvermeidung oder den Einsatz regionaler Produkte. „Und auch soziale Nachhaltigkeit wird – vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels – zunehmend wichtig“, bekräftigt Florine Gelsing und fügt hinzu: „Etwa durch faire Arbeitsbedingungen, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und einer Unternehmenskultur, die Mitarbeitende langfristig bindet.“
Vor diesem Hintergrund schaffen gezielte Fortbildungen das Know-how, um Nachhaltigkeit als strategisches Instrument zur erfolgreichen Profilierung zu nutzen, nicht nur als Marketingfloskel. Nur gut geschulte Mitarbeiter erkennen leichter Optimierungsmöglichkeiten und können Verbesserungen effizienter umsetzen und etablieren.
Schwerpunkt Nachhaltigkeit
Immer mehr Bildungsanbieter, Kammern und Brancheninstitutionen bieten deshalb Fortbildungen mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt an. Dazu gehören umfassende Formate wie die Fortbildung „Geprüfte:r Nachhaltigkeitsmanager:in“ von der Deutschen Hotelakademie, der IHK Köln oder dem TÜV Nord, die mehrere Monate Lehrzeit bedeuten. Darüber hinaus gibt es kürzere Webinare zum aktuellen Stand der „CSRD und die Omnibus-Vereinfachungen“ (IHK München/Oberbayern) oder zur „Grünen Gastfreundschaft – Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor“ (Dehoga-Akademie).
In allen Fortbildungen wird wertvolles Wissen rund ums Thema Nachhaltigkeit vermittelt. So geht es u. a. um Umweltschutz, Sozialstandards, rechtlichen Rahmenbedingungen und Managementinstrumente, um Nachhaltigkeitsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.
Nachhaltige Weiterbildungen auf einen Blick
Einen umfassenden Überblick über verschiedene nachhaltige Weiterbildungen, deren Inhalte sowie Eckdaten zu Dauer, Kosten und Co. finden Sie übersichtlich gegliedert in diesem PDF zum Download.
Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung
„Die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ist vielleicht auch eine Chance für die Küche, damit die Einrichtung eine nachhaltige Visitenkarte nach außen abgeben kann. Dies kann zu einer ganz neuen Kosten-Nutzen-Bewertung führen“, sagt Prof. Dr. Björn Maier, Studiengangsleiter und Professor für BWL – Gesundheitsmanagement, DHBW Mannheim. In diesem Beitrag gibt es Tipps zur Umsetzung des Nachhaltigkeitsberichts.
Quelle: Cornelia Liederbach für B&L MedienGesellschaft