Der Internorga Zukunftspreis wurde 2024 erstmals mitten im Messegeschehen auf der Open Stage verliehen.
Quelle: Kirchner

Internorga Zukunftspreis 2024 verliehen

Bereits zum 13. Mal wurde der Internorga Zukunftspreis 2024 verliehen, und nichtsdestotrotz feierte er am 8. März eine Premiere. Die Auszeichnung, die Innovationen, Nachhaltigkeit und unternehmerischen Mut belohnt, wurde erstmals am ersten Messetag, mitten im Messegeschehen der Hamburger Messe Internorga überreicht. Zudem gab es mit 180 Einreichungen einen Bewerberrekord.

Preisträger Internorga Zukunftspreis 2024

Die vierköpfige Fachjury, bestehend aus Trendforscherin Hanni Rützler, Wissenschaftler Dr. J. Daniel Dahm, Dipl.-Ingenieur Carl-Otto Gensch und Ernährungswissenschaftler Rainer Roehl, hatte folglich die schwere Aufgabe, daraus neun Nominierte zu selektieren und schließlich drei Preisträger zu küren.

Die Gewinner des Internorga Zukunftspreises 2024 heißen Hotel einsmehr, Oh Mungood! von der OMG plantbased Food AB sowie Rational mit iCareSystem AutoDose.
Die Preisträger des Internorga Zukunftspreises 2024 (M.) mit Internorga CEO Heiko M. Stutzinger (r.) und Jurymitglied Dr. J. Daniel Dahm (l.). (Quelle: Hamburg Messe und Congress/Ibo Ot)

Kategorie „Gastronomie & Hotellerie“

Rainer Roehl, Laudator auf den Preisträger der Kategorie Gastronomie & Hotellerie betonte vorab, dass es noch nie so viele, so viele gute und so vielfältige Bewerbungen in dieser Kategorie gegeben habe. Zudem nutzte er die Gelegenheit für einen großen Appell: „Wir brauchen mehr Wertschätzung für gutes Essen, Service und Dienstleistung. Gutes Essen soll und darf auch Geld kosten!“

  • Preisträger: Hotel einsmehr aus Augsburg – Inklusionshotel mit eigenem Qualifizierungsprogramm zur Ausbildung für junge Menschen mit Beeinträchtigung
  • Nominiert: eurekantine.de by Celebrate Streetfood Catering & Event GmbH aus Frankfurt – innovative 24/7 Smart Cloud Canteen Concept
  • Nominiert: Haferkater GmbH aus Berlin – Franchisekonzept „Porridge to go“
Das Augsburger Hotel einsmehr erhielt den Internorga Zukunftspreis 2024 in der Kategorie Gastronomie und Hotellerie.
Die Gewinner vom Hotel einsmehr (M.) mit Laudator Rainer Roehl (r.) und Internorga CEO Heiko M. Stutzinger (l.). (Quelle: Kirchner)

Preisträger einsmehr

Wie und warum hat das Inklusionshotel einsmehr die Jury überzeugt? „Es ist ein sehr gelungenes Beispiel für das Zusammenwirken von einerseits kreativer Innovationskraft, sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Nachhaltigkeit und das alles ästhetisch sehr attraktiv und schön umgesetzt“, resümierte Laudator Rainer Roehl.
Träger des im November 2020 in Augsburg eröffneten 75-Zimmer-Hotels „einsmehr“ ist der Verein einsmehr e. V. – Initiative Down-Syndrom für Augsburg und Umgebung. Von den insgesamt 24 Mitarbeitenden des Hotels hat die Hälfte eine Beeinträchtigung. Damit setzt die Initiative ein wichtiges Signal für Inklusion und Vielfalt im Gastgewerbe.

Bereits 2014 entstand die Idee, dass man als Betreiber eines Hotels in der Lage sei, Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen zu schaffen. Für Rainer Roehl eine Idee mit doppeltem Mehrwert: So biete man auf der einen Seite einer bestimmten Bevölkerungsgruppe Arbeitsplätze – und zwar genau dort, wo Arbeitskräfte gebraucht werden, und andererseits sorgt man dafür, neue Formen von Arbeitskräften auszubilden. 2017 folgten ein Businessplan und die Gründung einer gemeinnützigen GmbH. Infolgedessen entstand schließlich die neue berufliche Qualifikation zum Hotelpraktiker für junge Menschen mit Beeinträchtigungen. „Damit hat das Hotel Neuland betreten, denn diese berufliche Qualifizierung ist etwas ganz anderes als das, was wir in der Branche kennen. Zwölf Monate als duales Konzept aufgebaut, mit zwei Lernorten und vor allen Dingen von pädagogischen Fachkräften begleitet“, ergänzte Rainer Roehl. Die Auszubildenden durchlaufen verschiedene Abteilungen im Hotel, von der Küche, über Service bis zum Housekeeping und entscheiden sich dann am Ende für einen Schwerpunktbereich.
Neben dieser gelebten sozialen Nachhaltigkeit beeindruckten die Jury aber auch die vielfältigen ökologischen Themen, die das Haus mit großer Selbstverständlichkeit angehe, von der Photovoltaikanlage auf dem Dach, über die vielen Bio- und regionalen Zutaten, Abfallvermeidung, ökologische Putzmittel uvm. Zudem setzt das Haus auf Echtholzmöbel, Up- und Recyclingmaterialien.

Kategorie „Nahrungsmittel & Getränke“

Die Laudatio auf den Preisträger in der Kategorie Nahrungsmittel & Getränke übernahm Jurymitglied Hanni Rützler, die vorab verriet wohin der Trend unter den Bewerbern und damit im Markt geht. So gibt es viel Bewegung im Markt der Ersatzprodukte für Fleisch, Fisch, Milch, Ei und Co. mit dem Ergebnis weniger komplexer Zutatenlisten. „Die Produkte werden geschmacklich mutiger, bei hervorragender Konsistenz“, resümierte die Trendforscherin. Bei Getränken dagegen ist das Up- und Recycling von Zutaten im Kommen, die aus Nebenströmen der Produktion stammen. In Summe erwartet Hanni Rützler eine superspannende, vielseitige kulinarische Zukunft.

Den Preisträger, ein Produkt aus Mungobohnen, lobte die Laudatorin im Anschluss in höchsten Tönen: „Der erste Biss war eine Geschmacksexplosion“, startete Hanni Rützler, die angetan war von dem Anspruch, kein Rindfleisch nachzuahmen, sondern ein eigenständiges Produkt zu kreieren. In den Augen der Jury punktete das Tiefkühlprodukt auch durch die puristische Zusammensetzung aus wenigen ausgewählten Bio-Zutaten und den Verzicht auf Zusatzstoffe. Darüber hinaus überzeugte die Hauptzutat, die Mungobohnensprosse gesundheitlich u. a. durch die leichte Verdaulichkeit und ihre Vitamine und Mineralstoffe, aber auch ökologisch als klimafreundliche, bodenschonende Nutzpflanze.

  • Preisträger: Produktreihe „Oh Mungood!“ von der OMG plantbased Food AB – pflanzliche und proteinreiche Burger, Nuggets und Füllungen aus Mungobohnen
  • Nominiert: Juicy Marbles Bevo d.o.o. für Bone-In Ribs aus Slowenien – veganes  Ersatzprodukt für Spare Ribs
  • Nominiert: The Garum Project für Garum aus Italien – traditionelles fermentiertes Würzmittel in verschiedenen Varianten, hergestellt aus lokalen Nebenprodukten

Preisträger Oh Mungood

Das schwedische Unternehmen OMG plantbased Food AB stellt mit der Produktreihe „Oh Mungood“ als erste pflanzenbasierte Alternative die Mungobohne in den Mittelpunkt. Die Mungobohne ist ein gesunder Klassiker mit langer Tradition in der vegetarischen Küche, der nicht aus dem Labor kommt, sondern aus der Erde. Angefangen hat das junge Unternehmen 2020 mit dem Oh Mungood Burger, heute umfasst das Sortiment auch pflanzliche und proteinreiche Bits und Hack. Die Idee dahinter ist nachvollziehbar, einfach und innovativ zugleich: keine Zusatzstoffe, nur reine Zutaten aus kontrolliert ökologischem Anbau, gluten-, laktose- und sojafrei, schnell und einfach zuzubereiten und ohne Kompromisse beim Geschmack.

Oh Mungood! von der OMG plantbased Food AB erhielt den Internorga Zukunftspreis 2024.
Die Gewinnerin von OMG plantbased food (M.) mit Laudatorin Hanni Rützler (r.) und Internorga CEO Heiko M. Stutzinger. (Quelle: Kirchner)

Kategorie „Technik & Ausstattung“

Die meisten der 180 Bewerbungen für den Internorga Zukunftspreis 2024 entfielen laut Jurymitglied Carl-Otto Gensch auf die Kategorie Technik & Ausstattung. Meist sind es technische Lösungen für eine der größten Herausforderungen der Branche, den Personalmangel. „Viele neue Lösungen gehen damit sehr geschickt um“, lobte das Jurymitglied, das die Laudatio auf den Preisträger Rational anschloss.
Die Wahl fiel laut Carl-Otto Gensch auf einen Kombidämpfer, da dieser nicht mehr wegzudenken sei aus der Profiküche. „Die Vorteile derartiger Geräte kennen wir alle und wir stellten uns die Frage: Kann man ein Produkt, das schon so lange am Markt besteht, noch etwas wesentlich verbessern? Das Urteil der Jury lautete: Ja. Die neue Reinigungsfunktion iCareSystem AutoDose, die nicht nur automatisch, sondern autonom arbeitet, hat uns überzeugt“, resümierte Carl-Otto Gensch.

  • Preisträger: „iCareSystem AutoDose“ der Rational AG – Integriertes Reinigungs- und Bevorratungssystem zur autonomen Reinigung
  • Nominiert: Cimbali Group SpA für La Cimbali M40 – das ressourcensparende Modell der italienischen Spezialisten für Siebträgerkaffeemaschinen
  • Nominiert: Delicious Data GmbH – präzise Bedarfsprognose zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen und Steigerung der Profitabilität

Preisträger iCare System AutoDose

Mit dem iCareSystem „AutoDose“ hat der Küchengeräte-Hersteller Rational ein autonomes Reinigungs- und Bevorratungssystem für die iCombi-Pro-Tischgeräte entwickelt. Das iCareSystem AutoDose startet entweder zu einem bestimmten Zeitpunkt, etwa immer nach Betriebsschluss, oder per Knopfdruck, passend zum Arbeitsablauf. In den Einstellungen können die Reinigungen nach Gerätenutzung oder entsprechend der Wochenplanung für jeden Tag separat programmiert werden. Der iCombi Pro holt sich zudem selbstständig die Reinigungsprodukte vom integrierten Feststoffreiniger in der für eine hygienische Sauberkeit exakt benötigten Dosis. Das erhöht den Arbeitsschutz durch sicheres Handling von Reinigungschemikalien, entlastet die Mitarbeitenden und garantiert die HACCP-Hygienesicherheit. Darüber hinaus bringt es Zeit- und Kostenersparnis.

Rational erhielt den Internorga Zukunftspreis 2024 in der Kategorie Technik und Ausstattung.
Die Vertreter von Rational (M.) mit Laudator Carl-Otto Gensch (r.) und Internorga CEO Heiko M. Stutzinger (l.). (Quelle: Kirchner)

Quelle: B&L MedienGesellschaft/Messe Hamburg und Congress

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