Bereits im Jahr 2022 übernahm Fritz Haasen die Führung des Traditionsunternehmens Hellma. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Herstellers von Portionsverpackungen berichtet Fritz Haasen im Interview, was seine Vision für Hellma ist.
Was hat sie motiviert, die neue Stelle anzunehmen, Herr Haasen?
Schon mein ganzes Berufsleben habe ich mit Snacks und Süßwaren zu tun, in den letzten 18 Jahren insbesondere mit Portionspackungen. Zunächst war Hellma ein Kunde von mir und wir standen in gutem Kontakt. Als die Position des Geschäftsführers frei wurde, habe ich mich dann gleich angesprochen gefühlt. Hellma gehört zu einer internationalen Gruppe von Produzenten und hat bei den Portionspackungen marktführende Position. Diese ist über Akquisitionen gewachsen, es entstanden Partnerschaften mit Marken wie Ferrero, Wasa, Darbo und Manner. Auch für Private Label und Werbedruck engagiert sich das Unternehmen, sodass es die ganze Bandbreite rund um die Tasse und auch Teile des Frühstückbuffets abdeckt. Hinzu kommt die Bedeutung für den GV-Markt und Foodservice.
Was möchten Sie beibehalten, was weiterentwickeln?
Hellma vertreibt auch Komplementärartikel wie Süßwaren und Snacks für die Minibar oder die Automaten- und Verkehrsgastronomie. Hinzu kommen Non-Food-Produkte wie Desinfektions- und Erfrischungstücher, Duschgels und Seifen. Wo es noch Möglichkeiten gibt, werden wir in neue Vertriebskanäle vordringen. Einerseits mit bestehenden Produkten, andererseits auch mit neuen Varianten.
Ein weiteres Stichwort ist die Digitalisierung: Dank unserer neu gelaunchten Webseite können wir z. B. den Werbedruck online abwickeln, was wiederum potenzielle Neukunden anspricht.
Was ist Ihrer Meinung nach das Erfolgsrezept von Hellma?
Portionsverpackungen sind in einigen Bereichen unverzichtbar, denn sie sind hygienisch und funktional. Durch eine angemessene Verpackungsgröße können sie auch die aufgenommene Kalorienzahl regulieren und somit Übergewicht verhindern. Dabei ist die Investition in nachhaltige Verpackungen heute wichtiger denn je. Wir überarbeiten derzeit unser Sortiment. Produkte wie Zucker und Gewürze sind bereits nachhaltig verpackt, da das Papier recyclingfähig ist. Gebäckstücke und schokolierte Tassenbeigaben lassen sich in Monoverbundfolie verpacken, auch nachhaltige Kartons kommen infrage. Beim Kunden und Verbraucher liegt die Verantwortung, das Verpackungsmaterial richtig zu entsorgen.
Wie feiern Sie das Jubiläum gemeinsam mit Ihren Kunden?
Mit unseren Sonderartikeln: Dazu gehört die Zugabe unserer „Goldline“ Zucker- und Gebäckartikel und auch die „Hellma Selection“. Das ist eine Box in goldener Geschenkverpackung mit einer Überfüllung von 10 Prozent. Um auch etwas für die Umwelt zu tun, beteiligen wir uns am Projekt 2028, das es sich zum Ziel macht, bis ins Jahr 2028 die Bienen-Population um 10 Prozent zu vergrößern. Seit Dezember 2022 haben wir zwei Bienenstöcke bei regionalen Imkern, in denen ca. 100.000 Bienen leben. Das wird begleitet von einem Gewinnspiel für unsere Kunden, wobei sie ein Bienenvolk mit Königin gewinnen können.
Wie engagieren Sie sich noch für Nachhaltigkeit?
Wir erheben und monitoren Informationen zu Verpackungsabfällen und haben eine Projektgruppe, die Verbesserungsvorschläge voranbringt. Bei allen Produkten suchen wir nach der nachhaltigsten Verpackungslösung. Außerdem werden unsere Büros nachhaltig beheizt, beleuchtet und die Abfälle verantwortungsvoll entsorgt. Seit Jahrzehnten arbeiten wir mit gemeinnützigen Vereinen zusammen, so sind wir z. B. mit unseren Duschgels und Seifen Partner von GreenSign. Unsere Logistikpartner ergänzen ihre Flotten schrittweise um Elektro-LKW.
Wohin geht der Trend hinsichtlich der Beigaben zu Heißgetränken?
Klassiker wie schokolierte Tassenbeigaben und Karamellgebäck gehen natürlich immer gut. Zunehmend beliebt sind Spezialitäten wie der Crisp & Creamy Mix, oder der Gebäckmix Goldline. Auch alternative Zuckerarten, wie Rohrzucker oder heimischer Bio-Rübenzucker und Honig sind gefragt.
Welche Ihrer Produkte sind Klassiker, welche sind neue Trends?
Ein unverzichtbarer Klassiker am Frühstücksbuffet sind die Nutella Portionspackungen. Auch Konfitüre und Honig dürfen nie fehlen. Im Trend liegen Erdnussbutter, Schokostreusel und andere Toppings.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Haasen!
Starke Meinungen
Mehr spannende Einblicke in die Branche lesen Sie in unseren Interviews mit Stefan Marquard und der Produktentwicklerin Susanne Klippstein.
Quelle: B&L MedienGesellschaft
