44 Prozent der Oktoberfestbesucher trinkt das ganze Jahr über normalerweise kein Bier in der Gastronomie. Das zeigen Daten der CGA by NIQ Konsumentenbefragung und dem Gastro-Markttracker.
Jüngere Konsumenten schätzen Spirituosen
Ein größerer Teil der Oktoberfestbesucher entscheidet sich in der Gastro typischerweise eher für Cocktails als für Bier (57 Prozent). Darüber hinaus zeigen die Analysen von CGA by NIQ, dass die Besucher des Oktoberfests im Durchschnitt wesentlich jünger sind (18 bis 34-Jährige: 46 Prozent; 35 bis 54-Jährige: 36 Prozent) als die Mehrheit der Biertrinker in Deutschlands Gastgewerbe (über 55 Jahre). Diese jüngere Konsumentengruppe ist in den letzten Jahren zunehmend zu Spirituosen übergegangen, was einen immer härteren Kampf um Umsatzanteile am Markt einläutet. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Bierbranche in Deutschlands Gastronomie einen deutlichen Rückgang um 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der wertmäßige Rückgang war zwar etwas weniger ausgeprägt, aber mit 5,1 Prozent immer noch signifikant. In diesem herausfordernden Umfeld müssen die Brauereien sicherstellen, dass sie bei derartig großen Veranstaltungen wie dem Oktoberfest, aber auch in der gesamten gastronomischen Landschaft effektiv die Chancen der Kundengewinnung nutzen und auf die Bedürfnisse der Bierliebhaber eingehen.
Oktoberfestbesucher mögen es regional und vielseitig
Dabei zeigen die 56 Prozent der Oktoberfestbesucher, die beim Ausgehen in der Regel Bier trinken, einen hohen Anspruch auf vielfältige Sorten und Geschmacksrichtungen: Innerhalb von drei Monaten trinken sie durchschnittlich 7,6 verschiedene Biere, was deutlich über dem Durchschnitt der deutschen Konsumenten von 4,8 Bieren liegt – eine um 60 Prozent höhere Konsumquote als üblich. Während regionales Bier bei den Oktoberfestbesuchern am beliebtesten ist (74 Prozent der Biertrinker entscheiden sich für lokale Biere), gibt es auch eine große Affinität für Craft-Bier-Angebote.
„Da das Oktoberfest eine Vielzahl von verschiedenen Konsumentengruppen zusammenbringt, bietet das jährliche Ereignis den Bierherstellern eine einzigartige Gelegenheit, neue, sonst nicht-biertrinkende Konsumenten zu erreichen und so ihren Kundenkreis zu erweitern und ihr Geschäft widerstandsfähiger zu machen. Um diese Chance optimal nutzen zu können, ist es für die Betreiber und Lieferanten im Gastgewerbe entscheidend, anhand von detaillierten, aktuellen Daten und Erkenntnissen tiefe Einblicke in die demografischen Zielgruppen und das Konsumverhalten innerhalb des Marktsegments zu erhalten.”
Bilal Kaddouri, Client Solutions Director von CGA by NIQ Deutschland
Trinkgeldkultur im Vergleich
Wie von der internationalen Data & Analytics Group YouGov festgestellt, sind Restaurant-Kellner im Vergleich verschiedener Service-Dienstleister diejenigen, die am ehesten Trinkgeld erhalten. Das ist nicht nur in Deutschland der Fall, sondern auch beim deutschen Nachbarn, der Schweiz. Mehr dazu hier.
Quelle: CGA by NIQ Deutschland