Die Aufstockung des Bunkers im Hamburger Stadtteil St. Pauli soll vor allem eines sein: ein unvergessliches, ganzheitliches Erlebnis für Hamburger und Touristen aus aller Welt.
Mit dem Projekt gibt es aber auch einen attraktiven neuen Arbeitgeber im Bereich Gastronomie und Hotellerie: Der Betreiber des REVERB by Hard Rock Hotels und der Gastronomieflächen auf dem Bunker, die RIMC-Hotels & Resorts Gruppe aus Hamburg, befindet sich nun in der Recruiting-Phase für unterschiedliche Positionen im Hotel und F&B-Bereich – insbesondere in den operativen Bereichen. Wir sprachen mit People & Culture Managerin Luisa Maria Willich über gutes Recruiting, begehrte Positionen und das Gastgeberherz von Quereinsteigern
Luisa Maria Willich im Gespräch: So funktioniert das Recruiting richtig
Frau Willich, Sie sind als People & Culture Managerin für das Recruiting zuständig. Inwieweit grenzt sich die Position vom HR-Management ab? Was sind die Unterschiede?
Ich bin als People & Culture Managerin nicht nur für den gesamten Personalbereich inklusive des Recruitings des gesamten Teams verantwortlich. Durch die Neueröffnung baue ich zeitgleich zusammen mit dem General Manager Till Raymond Westheuser eine neue Unternehmenskultur auf, die wir den Bewerbern schon von Anfang an in jedem Vorstellungsgespräch kommunizieren und weitertragen wollen.
Wie funktioniert gutes Recruiting in Zeiten des Fachkräftemangels?
Bei der Frage komme ich direkt auf zwei Aspekte zu sprechen, die mir besonders wichtig sind: Der erste Aspekt ist eine schnelle Rückmeldung und eine gute Kommunikation – im besten Fall innerhalb von 24 Stunden. Die Bewerber warten nicht mehr ewig auf eine Rückmeldung der Unternehmen. Sie bewerben sich, wie wir alle wissen, meistens bei mehreren Unternehmen gleichzeitig, weshalb es umso wichtiger ist, der erste Arbeitgeber zu sein, der sich mit einem positiven wie auch negativen Feedback zurückmeldet. Das finde ich nur fair gegenüber den Bewerbern, die sich die Mühe machen, eine Bewerbung zu verschicken und sich mit dem Unternehmen auseinandersetzen.
Der zweite Aspekt ist die eigene Persönlichkeit, die man direkt beim ersten Telefonat mit einbringen sollte. Durch ein persönliches Telefonat, indem man die Bewerber zu einem Gespräch einlädt oder Rückfragen stellt, ist der erste wichtige Touchpoint im Bewerbungsprozess mit dem Unternehmen. Je persönlicher das Gespräch, desto besser. Da kann eine Mail mit Daten und Fakten nicht mithalten. Als HR ist man das Gesicht des Unternehmens bzw. des Teams, welches den Teamspirit, die Unternehmenskultur etc. widerspiegeln sollte. Auch im Vorstellungsgespräch komme ich, selbst wenn ich keine Zeit habe, wenigstens kurz vorbei und begrüße den potenziellen Kandidaten, stelle mich persönlich noch einmal vor und nutze auch den Touchpoint, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Grundsätzlich ist es wichtig, verschiedene Recruiting-Kanäle zu nutzen. Nicht jeder schaut bei Hotelcareer oder online nach Stellenanzeigen. Wir starten jetzt demnächst auch mit einer Verteilaktion in Supermärkten, gehen im Februar auf eine Messe und veranstalten im März Bewerbertage, bei denen wir alle Interessierten herzlich zu einem lockeren ersten Kennenlernen und einer Führung einladen. Viele haben heutzutage keine Zeit oder Lust mehr eine umfangreiche Bewerbungsmappe mit allen Dokumenten zu verschicken. Es geht immer mehr in Richtung: direktes persönliches Vorstellen und Vorbeikommen, um den Vibe des Arbeitgebers und des Teams zu spüren.
Welche Positionen sind begehrt? Welche lassen sich mitunter eher schwer besetzen, und warum?
Begehrt sind natürlich alle Manager-Positionen. Diese waren alle sehr schnell besetzt. Hier bekommt man auch noch die klassische Bewerbung mit Lebenslauf und Anschreiben. Ebenso leicht zu finden sind Front-Office-Mitarbeitende und überraschenderweise Nightys, die ausschließlich in der Nacht arbeiten wollen. Eine letzte Abteilung, die bei uns sehr schnell besetzt war, ist die Bar. Barkeeper sind auf dem Hamburger Markt auch gut zu finden. Es kommen aber derzeit auch viele Bewerbungen rein für all unsere Servicebereiche in den F&B Outlets.
Eher schwierig zu besetzen sind die Stellen des Security- sowie Housekeeping-Teams und der Spülküche. Hier werden wir aber zum Großteil auch mit einem externen Personaldienstleistungsunternehmen zusammenarbeiten, um die offenen Stellen zu füllen.
Welche Ansprüche muss man als Arbeitgeber heutzutage im besten Fall erfüllen?
Wir haben in unserem Recruiting-Prozess gemerkt, dass wir gar nicht punkten mussten mit unseren unzähligen Benefits. Unsere Bewerber haben zum Großteil Lust auf etwas Neues und vor allem haben sie Lust, etwas mit aufzubauen. Das ist natürlich der wichtigste Aspekt, der in einer Neueröffnung erfüllt sein muss. In den meisten Fällen haben sich die Bewerber darüber beklagt, dass in vorherigen Unternehmen Mitarbeitermangel besteht und zu viele Überstunden gemacht worden sind und, dass sie nur nach Vorschrift arbeiten und keine eigenen Ideen mit einbringen konnten, um sich selbst zu entfalten. Zudem finde ich es wichtig, dass man seine Absprachen bzw. Versprechen, die man im Vorstellungsgespräch und in den Vertragsgesprächen vereinbart, einhält.
Till und mir ist das Allerwichtigste, dass wir unseren Mitarbeitern Perspektiven aufzeigen und ihnen die Chance geben, ihre hochgesteckten Ziele mit bestimmten Karriere-Steps zu erreichen. Weiterentwicklung von jungen Mitarbeitenden ist das A und O. Viel wichtiger als die monetären Vorteile.
Inwieweit ist das Recruting bei noch nicht eröffneten Projekten eine Herausforderung?
In unserem Fall ist die größte Herausforderung, dass man den Bewerbern den Arbeitsplatz nicht zeigen kann. Sie wollen verständlicherweise sehen, wofür sie sich bewerben und was bei einer Zusage auf sie zukommt. Das haben wir jetzt bestmöglich mit regelmäßigen Baustellenführungen und Fotomaterial von den unterschiedlichen Bereichen gelöst.
Sie suchen auch Quereinsteiger: Welche Qualifikationen bzw. Eigenschaften sollten diese mitbringen? Wie läuft die Einarbeitung ab?
Quereinsteiger sind bei uns immer herzlich willkommen. Es gibt viele Quereinsteiger, die ein Gastgeberherz mitbringen, die stärker motiviert und dadurch auch besser in der Arbeit sind als Hotel- bzw. Gastroprofis, die seit Jahren in dem Bereich arbeiten.
Motivation, Gastfreundschaft und Teamspirit ist uns das Wichtigste bei Quereinsteigern. Unser Motto ist hier: Lernen kann man alles! Dafür ist die Einarbeitung der entscheidende Punkt, für den die jeweiligen Abteilungsleiter verantwortlich sind. Wir entwickeln derzeit Onboarding-Pläne, bei denen die zukünftigen Mitarbeiter viele verschiedene Schulungen durchlaufen, um fit und gut vorbereitet für die Eröffnung und die ersten Gäste zu sein.
Danke für das Gespräch!
Quelle: B&L MedienGesellschaft
St. Pauli Bunker: Das Hotel- und Gastro-Konzept
Ende Mai 2024 eröffnet die Hamburger RIMC Hotels & Resorts Gruppe sowohl das REVERB by Hard Rock Hotel als auch verschiedene Gastro-Outlets in dem Bunker im Hamburger Stadtteil St. Pauli – eine Bar, ein Hauptrestaurant, einen Coffeeshop, einen Rock-Shop sowie die Dachgarten-Gastronomie.
Wir haben die konkreten Konzepte an dieser Stelle für Sie zusammengefasst.