Die europäische Hotelstars Union (HSU) hat einen neuen Kriterienkatalog 2025 bis 2030 für die Hotelklassifizierung beschlossen. Nachhaltigkeit, Personalmangel und die Digitalisierung und Automatisierung der Hotellerie waren die treibenden Kräfte hinter einem einjährigen Prozess zur Überarbeitung der Klassifizierungskriterien.
Entschieden wurde darüber auf der Generalversammlung der HSU in Budapest.
Kriterien stetig weiterentwickeln
Die Generalversammlung der Hotelstarts Union, der europäischen Vereinigung für eine harmonisierende Hotelklassifizierung, hat Ende April die neuen Kriterien samt Punktesystem für die Vergabe von Hotelsternen im Zeitraum von 2025 bis 2030 verabschiedet.
Die Kriterien für die Hotelklassifizierung, die aus der Zusammenarbeit aller 21 Mitgliedsländer hervorgegangen sind, werden alle fünf bis sechs Jahre überprüft, um sie entsprechend den Bedürfnissen der Gäste und des Marktes weiterzuentwickeln und zu modernisieren. So wird sichergestellt, dass die Branchenstandards mit den sich verändernden Herausforderungen und der Dynamik des Gastgewerbes Schritt halten.
„Nach gerade mal zwölf Monaten intensiver Arbeit haben wir die aktuelle Fortschreibung des HSU-Kriterienkatalogs erfolgreich abgeschlossen. Der Prozess der Konsensfindung und Harmonisierung der Positionen alles HSU-Mitgliedsverbände war ein komplexes Unterfangen, das einige Anstrengungen und Kooperation erforderte. Darin liegt aber auch die Stärke unseres Systems, denn unser Bottom-up-Prozess sorgt dafür, dass es von Gästen und Hoteliers gleichermaßen anerkannt wird“, erklärt HSU-Präsident Markus Luthe und dankte allen beteiligten Ländern für die konstruktive Arbeit.
Was ist neu im Kriterienkatalog zur Hotelklassifizierung der HSU?
Der neue Klassifizierungskatalog, ein Ergebnis aus Engagement für Nachhaltigkeit, Effizienz und Gästezufriedenheit, wurde von 247 auf 239 Kriterien reduziert: Einige unbedeutender gewordene Kriterien wurden gestrichen, während andere zur Vereinfachung des Systems konsolidiert wurden.
- Beispielsweise wurden Empfehlungen für die Matratzenreinigung eingeführt, um gestiegenen Hygieneanforderungen gerecht werden zu werden und zugleich die Lebensdauer der Matratzen zu verlängern, was sich positiv auf die Nachhaltigkeit auswirkt.
- Außerdem müssen Artikel wie Näh- und Schuhputzzeug nicht mehr verpflichtend auf den Zimmern bereitgestellt werden.
- Ein zusätzlicher Wechsel von Bettwäsche und Handtüchern wird nur noch auf ausdrücklichen Wunsch des Gastes durchgeführt.
- Des Weiteren können Hotels zusätzliche Punkte sammeln, wenn sie ihren CO2-Fußabdruck nach internationalem Standard messen.
- Die Öffnungszeiten von Rezeption und Zimmerservice wurden verkürzt, um dem Arbeitskräftemangel in ganz Europa Rechnung zu tragen.
- Auch der Digitalisierung wurde durch die Möglichkeit von vollautomatischen Check-In- und Check-Out-Services bei den neuen Kriterien Rechnung getragen, die insbesondere in den Kategorien 1 Stern und 2 Sterne die von Mitarbeitenden zu versehenen Rezeptionsdienste ersetzen können.
- Der Einsatz von Selbstbedienungskiosken hat sich ebenfalls durchgesetzt und ist nun in den neuen 4-Sterne-Kriterien enthalten, wo sie eine Alternative zu Minibars, Maxibars und Zimmerservice darstellen.
„Bei der Überarbeitung der Hotelklassifizierungskriterien haben wir nicht nur die kommende EU-Gesetzgebung zu Verpackungen und Verpackungsmüll sowie Greenwashing berücksichtigt, sondern auch die Nachhaltigkeit im Allgemeinen sowie den Personalmangel und die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung als treibende Kräfte in der Hotelbranche. Dieser Ansatz gibt unseren Hotels – von einem bis fünf Sternen – das Vertrauen, in den nächstem fünf Jahren auf diesen Kriterien aufbauen zu können“, sagte Markus Luthe und schloss mit dem Hinweis, dass die HSU-Mitgliedsländer nun bis spätestens 1. Januar 2025 Zeit haben, den Katalog auf nationaler Ebene umzusetzen.
Quelle: Hotelstars Union