Ende September ehrte die Stiftung für Mensch und Umwelt die zahlreichen Gewinnergruppen bzw. Einzelpersonen bei ihrem diesjährigen Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb. Gut 140 Gäste folgten der Einladung in die „Gärten der Welt“, wo sie bei einer Prämierungsfeier Urkunden, Geld- und Sachpreise entgegennahmen. Politischer Besuch war ebenfalls vor Ort und würdigte das große Engagement für die biologische Vielfalt.
Sie haben gebuddelt, gepflanzt, gesät, dokumentiert und keine Mühen gescheut, kreativ auf ihr Naturgartenprojekt aufmerksam zu machen. Bundesweit schufen Erwachsene und auch viele Kinder in insgesamt 345 Gruppen-Beiträgen mehr als 18 Hektar naturnahes Grün. Dafür erfuhren die Gewinner auf der Prämierungsfeier in Berlin große Wertschätzung – sowohl von den Veranstaltern als auch von Seiten der Politik.
Pflanzwettbewerb 2025
Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit und diesjährige Schirmherrin des Deutschland summt!-Pflanzwettbewerbs, dankte den Engagierten: „Konkret vor Ort kann man sich für biologische Vielfalt und gesunde Natur einsetzen. Das beginnt mit handfesten kleinen und größeren Maßnahmen. Als Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums, aber auch einfach als Bürgerin, danke ich Ihnen sehr herzlich für Ihr wichtiges Engagement. Besonders schön finde ich, dass man das, was Sie auf einem ganz bestimmten Fleckchen Erde umgesetzt haben, sehen kann. So motivieren Sie andere Menschen, woanders Ähnliches zu tun. Sie sind Vorbilder. Viele kleine Schritte an vielen Orten wirken, sie schaffen positive Veränderungen. Darüber freue ich mich sehr.“
Auch Andreas Kraus, Staatssekretär für Klimaschutz und Umwelt in der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, zeigte sich beeindruckt und dankte allen Engagierten für ihren großartigen Einsatz zum Wohle der Biodiversität.
Durch das Programm führte die Stiftungsleitung Dr. Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer sowie die Wettbewerbsleiterin Julia Sander: „Wir sind sehr stolz darauf, dass unser kleines Team seit zehn Jahren ein so großartiges Projekt realisieren kann. Dazu trägt auch die finanzielle Unterstützung unserer Sponsoren und unser starkes Kooperationsnetzwerk bei – dafür bedanken wir uns an dieser Stelle sehr herzlich.“
Insgesamt gab es Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von über 10.000 Euro zu gewinnen. Ein wesentlicher Aspekt des Wettbewerbs ist es, den „Funken der Begeisterung“ weiterzutragen. Daher waren alle Projektbeteiligten dazu aufgerufen, neben ihrer Pflanzaktion auch Infoarbeit vor Ort zu leisten. Ob Social-Media-Post, Gartenführung oder Zeitungsartikel: Die Teilnehmer konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen. „Die Jury ist begeistert, dass dieses Jahr knapp 7.700 Menschen in die Wettbewerbsbeiträge involviert waren“, freut sich Dr. Corinna Hölzer. Cornelis Hemmer fügt hinzu: „Wenn sich demnächst noch ein weiterer Sponsor meldet, steht dem Wettbewerb in 2026 nichts im Wege!“
Zahlen und Fakten zum diesjährigen Wettbewerb
Die fleißigsten Teilnehmer waren die Schul- und Jugendclubgärten (83 Beiträge). Es folgen Privatgärten klein (66 Beiträge) und Kita-Gärten (43 Beiträge). Besondere Unterstützung erhielten Kita-, Schul- und Jugendgruppen mit der Kräuterkids-Aktion. Dabei vergab die Stiftung für Mensch und Umwelt 100 kostenfreie Kräuterpakete. Von den 345 Gruppen-Beiträgen stammten die meisten aus Nordrhein-Westfalen (72). Die bundesweit Beteiligten reichten in Summe eine Fläche von fast 26 Fußballfeldern blühende Vielfalt ein. Finanzielle Unterstützung erhielt der Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb 2025 von: Ricola Deutschland GmbH, Breitsamer + Ulrich GmbH & Co. KG, Schwartauer Werke GmbH & Co. KG, Herbaria Kräuterparadies GmbH.
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Gewinner der Kategorie Kita-Gärten
Platz 1: Projekt „Sandarium im Innenhof unserer Kita“, Greven (Nordrhein-Westfalen): Zitat: „Unser Sandarium ist erfolgreich angelegt worden. Die Pflanzen sind gut angewachsen und blühen in schönen Farben. Auch die ersten Insekten haben das Beet entdeckt.“
Platz 2: Projekt „Wir reparieren ein Insektenhotel und was daraus entsteht?“, Kleinmachnow (Brandenburg): Zitat: „Durch diese naturnahe Gestaltung und die Einbindung der Kinder entsteht nicht nur ein vielfältiger Lebensraum, sondern auch ein Bewusstsein für die Bedeutung von Artenvielfalt und Umweltschutz – direkt vor unserer Kitatür.“
Platz 2: Projekt „Wir legen eine Bienenwiese an und bepflanzen unsere Hochbeete“, Coesfeld (Nordrhein-Westfalen) (im Titelbild ganz oben): Zitat: „Mit großer Begeisterung unterstützen die Kinder mit immer wieder neuen Ideen; sie helfen beim Bepflanzen, Sauberhalten und Bewässern. Bei der Ernte aus unseren Hochbeeten sind auch immer wieder viele kleine Helfer mit viel Spaß und Freude dabei. Das geerntete Gemüse wird dann in der Küche von unserer Küchenfachkraft zu leckerem Essen verarbeitet.“
Platz 3: Projekt „Auhäger Kita-Kinder lassen ihr Gelände aufblühen“, Auhagen (Niedersachsen): Zitat: „Mit viel Herzblut und Begeisterung haben die Kinder des Kindergartens ‚Schatzinsel‘ in Auhagen gemeinsam mit dem Förderverein ein lebendiges Zeichen für den Schutz unserer Insektenwelt gesetzt. Bei einer liebevoll organisierten Pflanzaktion wurde ein Teil des Außengeländes in eine blühende Oase für Wildbienen und andere Bestäuber verwandelt.“
Platz 3: Projekt „Bienen unterm Regenbogen“, Uersfeld (Rheinland-Pfalz): Zitat: „Wir stellen immer wieder fest, wie aufmerksam die Kinder seit Beginn des Projektes geworden sind. Sie interessieren sich für Kräuter und andere Pflanzen, fragen nach Namen (…) etc.“
Gewinner der Kategorie Schul- und Jugendclubhärten
Platz 1: Projekt „Bee together…“, Plettenberg (Nordrhein-Westfalen): Zitat: „Zum Teil schauen Pädagogen aus anderen Schulen vorbei, um sich Tipps und Ideen für ihren Schulgarten zu holen, da jetzt tatsächlich nicht nur Schulen aus Plettenberg überlegt haben, einen Schulgarten anzulegen. (…) Auch mich hat dieses Projekt so inspiriert, dass ich jetzt ein Studium zur Natur- und Umwelt-pädagogin gestartet habe.“
Platz 2: Projekt „Ein Regenbogen für mehr Artenvielfalt“, Bitburg (Rheinland-Pfalz): Zitat: „Unser Grünes Klassenzimmer ist keine Alltagsfliege, sondern wie eine Raupe. Es entwickelt sich, durchlebt verschiedene Stadien, und was genau daraus entsteht, das bleibt (bis auf Weiteres) eine Überraschung, ein Geheimnis. Wir müssen genau hinsehen und vielleicht entdecken wir einen Schmetterling in Regenbogenfarben.“
Platz 3: Projekt „Wir tun was! Für’s Bienchen, Hummelchen und Co.“, Wasserburg (Bayern): Zitat: „Im Werkunterricht der 6. Klasse entstanden einige Wildbienennisthilfen und Igelhäuser aus Altholz!“
Platz 3: Projekt „Wild und bunt – unser Pappelhof summt“, Berlin (Berlin): Zitat: „Mit diesem Projekt lernen wir ALLE so viel. Auch wir Lehrer sind wieder zu Schülern geworden. Das ist ein schönes Erlebnis und ein wunderschöner Weg. (…) Besonders wichtig ist uns auch, einiges bewusst NICHT zu tun, so lassen wir alle verblühten Pflanzen und strohigen Gräser über den Sommer/Herbst/Winter bis zum späten Frühling stehen.“
Quelle: Stiftung für Mensch und Umwelt