Welche Kriterien fรผr ein gelungenes Schulessen entscheidend sind und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt, wertet eine Grazer Familienbefragung aus.
Quelle: Colourbox.de

Befragung: Schulessen in Graz

Wie oft essen Kinder in ihrer Einrichtung? Warum nutzen sie das Angebot (un-)gerne? Worauf legen Eltern beim Schulessen wert und was kann vielleicht noch verbessert werden? Diesen Fragen geht eine Familienbefragung zum Essen an Grazer Schulen auf den Grund.

Energie fรผr den Schulalltag

โ€žKinder brauchen Energie, um ihren Schulalltag gut zu meisternโ€œ, weiรŸ Bildungs-, Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner. Weiter erklรคrt er: โ€žEnergie, die sie vor allem aus der Ernรคhrung und damit aus dem Mittagessen in unseren Einrichtungen bekommen. Deshalb ist uns dieses Thema besonders wichtig und haben wir eine groรŸe Familienbefragung dazu in Auftrag gegeben.โ€œ

Im Rahmen der von Styria Vitalis durchgefรผhrten Auswertung wurden 4.780 Familien angeschrieben, 1.005 davon haben zwischen dem 25. April und dem 12. Mai 2022 daran teilgenommen. โ€žDie Rรผcklaufrate von 21 % beweist das groรŸe Interesse, das viele Familien an diesem Thema habenโ€œ, meint Kurt Hohensinner.

Styria Vitalis-Geschรคftsfรผhrerin Karin Reis-Klingspiegl betonte im Rahmen der Prรคsentation den Standard, den die Kรผche Graz bereits erreicht: โ€žDie Menรผs entsprechen alle den รถsterreichischen Standards fรผr gesunde Ernรคhrung. Eine wichtige Rolle kommt dem Personal vor Ort zu, die das angelieferte Essen nach der Cook & Chill-Methode regenerieren und verfeinern.โ€œ

รœber die Hรคlfte isst gerne in der Einrichtung

Um die benรถtigte Energie zu erhalten, essen laut der Auswertung 53 % der Kinder tรคglich in der Einrichtung. Ein Drittel nutzt das Angebot drei bis vier Mal, 14 % ein bis zwei Mal pro Woche.

Wenn das Essen schmeckt, die Betreuenden und das Kรผchenpersonal als freundlich wahrgenommen werden, das Kind sich beim Essen wohlfรผhlt und die Menge mitbestimmen kann, nutzen Schรผler das Angebot zum Mittagessen in ihrer Einrichtung gerne (53 %). Schmeckt das Essen hingegen nicht oder hat das Kind keine Mรถglichkeit, seine Speisen auszuwรคhlen, isst es nicht gerne in der Einrichtung (37 %).

รœber 80 % der Eltern ist es wichtig, dass es den Kindern schmeckt. Fast genauso wichtig ist es, ob die Ernรคhrung gesund und ausgewogen ist. Auch eine abwechslungsreiche Kost, regional-saisonale Produkte, Komponenten, die das Kind mag sowie ein hoher Bio-Anteil sind gefragt. Entscheidend ist auch, dass die Kinder vom Essen in der Einrichtung satt werden.

Tipp: Ein Mausklick auf die Grafiken fรผhrt direkt zur Auswertung der Familienbefragung.

Schmackhaft, gesund und abwechslungsreich sollen die Speisen an Schulen laut Eltern sein.

Essensumfeld: neue Rรคumlichkeiten kommen gut an

Mehr als drei Viertel der Familien (76%) sind laut der Befragung in Graz zufrieden mit dem Essensumfeld an den Einrichtungen. โ€žIn den vergangenen Jahren haben wir groรŸe Summen in den rรคumlichen Ausbau der Nachmittagsbetreuungen investiert. Diese positive Einschรคtzung zeigt, dass die vielfach neuen Rรคumlichkeiten sehr gut angenommen werdenโ€œ, sagt Kurt Hohensinner.

Fรผr eine angenehme Atmosphรคre beim Essen sorgen 77 % der Aufsichtspersonen. Rituale rund um das Mittagessen pflegt knapp die Hรคlfte (45 %). 56 % der Betreuenden essen meist mit den Kindern, 16 % eher nicht und 22 % verzichten ganz darauf.

Speisenqualitรคt beim Schulessen positiv bewertet

Die Bewertung der Speisenqualitรคt fรคllt laut Umfrage gut aus. โ€žDie Kรผche Graz bietet jeden Tag zwei Menรผs an, eines davon vegetarisch. Die Schule wรคhlt aus diesen beiden Menรผs aus, die Wahl ist auch in Komponenten mรถglichโ€œ, erklรคrt Karin Reis-Klingspiegl. Weiter veranschaulicht sie: โ€žDie Kรผche Graz zeichnet sich darรผber hinaus durch einen sehr hohen Anteil an Bio- und regionalen Lebensmitteln aus. Die Milchprodukte sind ausschlieรŸlich Bio, auch das Fleisch ist zu 100 % Bio oder besitzt das AMA-Gรผtesiegel. Der Regionalanteil liegt konstant zwischen 60 und 70 %.โ€œ

Als ausreichend gesund und ausgewogen bezeichnen 83 % das Mittagessen in der Einrichtung. Knapp drei Viertel (74 %) halten das Angebot zudem fรผr abwechslungsreich, 79 % reicht der Anteil an regional-saisonalen Lebensmitteln. Kindgerecht ist das Speisenangebot fรผr 76 %. Mit dem Geschmack der Speisen sind 67 % und mit der Optik 70 % der befragten Familien zufrieden.

Verbesserungspotential bei der Kommunikation

Trotz der positiven Ergebnisse gibt es aber auch Verbesserungspotential. Dieses wird vor allem im Bereich der Kommunikation an den Schnittstellen gesehen. โ€žHier wollen wir ansetzen und werden auch die Schulungen fรผr das Personal intensivieren. Darรผber hinaus wollen wir diese Befragung alle zwei Jahre regelmรครŸig durchfรผhren, damit wir auf Verรคnderungen auch entsprechend reagieren kรถnnenโ€œ, verspricht der Bildungsstadtrat.

In die Auswahl der Speisen sind lediglich 26 % der Kinder eingebunden. Den Speiseplan hรคngen 58 % der Einrichtungen aus โ€“ eine Information der Eltern fehlt allerdings zumeist. Mit aufkommenden Fragen zum Mittagessen wenden sich 55 % der Kinder hauptsรคchlich an ihre Betreuer. Fรผr etwas รผber 20 % der Kinder ist der Ansprechpartner fรผr das Mittagessen sogar unklar.

โ€žEs kann nicht jeden Tag Lieblingsspeisen gebenโ€œ

Was Kinder in der Einrichtung am liebsten essen, stellt zudem eine wichtige Frage dar. Wenig รผberraschend: SรผรŸspeisen, Nudeln und Pizza stehen ganz oben auf der Wunschliste der Schรผler. Falls die Gerichte allerdings als zerkocht, versalzen oder zu hart wahrgenommen werden, werden sogar die Lieblingsspeisen unbeliebt.

โ€žDie Rรผckmeldungen dieser Befragung werden jetzt entsprechend implementiert. Klar ist aber auch, dass es nicht jeden Tag die Lieblingsspeisen der Kinder geben kann. Sonst gรคbe es in vielen Einrichtungen hauptsรคchlich SรผรŸes, Pommes oder Pizza. Wir wollen, dass eine ausgewogene, abwechslungsreiche, gesunde und kindgerechte Verpflegung angeboten wirdโ€œ, resรผmiert Kurt Hohensinner.

Quelle: Stadt Graz

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