Außenansicht des Hotel Hubertus Mountain Refugio Allgäu.
Quelle: Hotel Hubertus Mountain Refugio Allgäu

Alles kann, nichts muss

Das Hotel Hubertus Mountain Refugio Allgäu hat schon einiges erlebt und blieb auch von Kummer nicht verschont. Anfang 2019 etwa zerstörte eine Lawine den kompletten Spabereich des Wellnesshotels. Ein Schock für die Inhaber-Familie Traubel, die zum Glück während des Abgangs gut versichert war. „Wir haben danach nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern unser Spa einfach noch schöner und größer wiederaufgebaut“, berichtet Marc Traubel, der das Hotel heute in dritter Generation führt. Auch von der Pandemie ließ sich seine Familie nicht einschüchtern: „Wir haben die Lockdown-Zeit genutzt, um weiter aus- und umzubauen“, erklärt der Hotelier, der an dieser Stelle auch der Bundesregierung für Überbrückungshilfen und Kurzarbeitergeld seinen Dank aussprechen möchte. „Das war wirklich eine Hilfe.

Diejenigen, die schließen mussten, denen ging es schon vor der Pandemie nicht gut, daran hatte nicht zwingend Corona Schuld“, ist er sich sicher. Er kenne aber glücklicherweise persönlich niemanden, der seinen Betrieb im vergangenen Jahr aufgeben musste.

„Krisen gab es schon immer“

Hohe Qualität zu bieten und dabei flexibel auf Gästewünsche reagieren zu können, ist dem Hotelier sehr wichtig. Zudem sei eine gewisse Anpassungsfähigkeit seiner Meinung nach heute essenziell für langfristigen Erfolg. „Ich sehe das möglicherweise etwas blauäugig, aber es gab immer schon irgendwelche Krisen“, fährt er fort. Heute gehöre der demographische Wandel beispielsweise zu den größten Herausforderungen der Branche. „Die Leute werden älter, bekommen weniger Kinder, es gibt aber trotzdem gleich viel oder sogar mehr Arbeit, also wo sollen die Arbeitskräfte herkommen?“, fragt sich der Familienvater. Um derartigen unerfreulichen Begebenheiten entgegenzuwirken, will er Neuerungen stets aufgeschlossen gegenübertreten: „Man kann Prozesse für Mitarbeiter z. B. mit digitalen Buchungssystemen oder unserem neuen Service-Roboter Balu vereinfachen und ihnen so die Arbeit erleichtern“, sagt Marc Traubel. Aber an manchen Dingen, wie einem Lawinenunglück oder einer Pandemie könne man auch einfach nichts ändern. „Man kann aber immer noch das Beste draus machen“, rät er.

Was es mit dem Serviceroboter auf sich hat, verrät Marc Traubel im Interview.

3 Fragen an Marc Traubel

Marc Traubel, Inhaber des Hotel Hubertus Mountain Refugio Allgäu, mit seinem Serviceroboter Balu.
Marc Traubel, Inhaber des Hotel Hubertus Mountain Refugio Allgäu, mit seinem Serviceroboter Balu. (Quelle: Hotel Hubertus Mountain Refugio Allgäu)

Sie haben kürzlich einen Serviceroboter „eingestellt“. Was tut er genau?

Eigentlich ist unser „Balu“ von Sebotics darauf programmiert, den Gästen aus der Küche die Speisen zu servieren. So setzen wir ihn zu 100 Prozent überhaupt nicht ein. Leider kann man diese Stammeinstellung nicht ändern, aber er wird bei uns als Abräumer verwendet. Er steht im Restaurant und die Mitarbeiter können das gebrauchte Geschirr auf ihm abladen. Wenn er voll ist, wird ein Knöpfchen gedrückt und er fährt eigenständig in die Küche, in seine Abräumstation, wo er abgeräumt wird.

Ab und zu haben wir auch Tische mit zehn Personen oder mehr belegt. In diesem Fall kann eine Servicekraft den Roboter auch zum Servieren mitnehmen.

Wie finden die Mitarbeiter ihren neuen Kollegen?

Am Anfang haben unsere Mitarbeiter schon etwas skeptisch reagiert. Aber das legte sich sehr schnell. Bereits nach ein paar Tagen gehörte er einfach dazu. Man muss als Kellner das Arbeiten schon etwas umstellen, denn keiner muss mehr die 60 Meter in die Küche laufen um zwei Teller zurückzubringen.

Wie kommt der Roboter bei den Gästen an?

Die Gäste nehmen Balu sehr positiv wahr. Er steht an einer prominenten Stelle und dadurch, dass er dieses Katzengesicht hat, wirkt er nicht zu menschlich aber dennoch niedlich. Weil die Gäste sehen, dass er eine Unterstützung für uns ist, nehmen sie ihn sehr gut auf. In den neun Monaten seit er eingezogen ist, habe ich vielleicht einen negativen Kommentar zu Balu gehört, ansonsten immer nur positives Feedback.

Danke für das Gespräch!

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Roboter als Lösung gegen Fachkräftemangel?

Wie können (Service-)Roboter im Hotelalltag unterstützen, wenn Mitarbeiter rar sind? Wie findet das Hotel Hubertus Mountain Refugio Allgäu neue Mitarbeiter? Diese und weitere Fragen beantwortet Marc Traubel im Interview in der Ausgabe 10/2022 der first class.

Quelle: B&L MedienGesellschaft

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