Der Vorstoร der Bundesinnenministerin Nancy Faeser fรผr ein vollstรคndiges Entfallen der besonderen Hotelmeldepflicht fรผr inlรคndische Beherbergungsgรคste bringt endlich Bewegung in die vom Hotelverband Deutschland (IHA) seit Jahrzehnten geforderte Ablรถsung des Ausfรผllens papierhafter Meldescheine beim Check-In im Hotel. โDie Branche nimmt mit Erleichterung zur Kenntnis, dass sich offensichtlich auch im Bundesinnenministerium die dagegen seit Jahrzehnten vorgetragenen Sicherheitsbedenken verflรผchtigt haben. Einer praxistauglichen Digitalisierung des Hotel-Check-Ins dรผrfte nun materiell nichts mehr entgegenstehenโ, begrรผรt IHA-Vorsitzender Otto Lindner die Initiative zur Modernisierung des Bundesmeldegesetzes (BMG).
Hotelmeldepflicht als Stolperstein
Ein Stolperstein ist dem Bรผrokratieentlastungsvorschlag aus dem Hause Faeser aber immanent: Fรผr auslรคndische Gรคste bliebe die Hotelmeldepflicht aufgrund der vรถlkerrechtlichen Verpflichtungen Deutschlands aus Artikel 45 des Schengener Durchfรผhrungsรผbereinkommens (SDร) erhalten. โDie Hotellerie ist eine gastfreundliche und durch und durch internationale Branche. Ein erheblich unterschiedliches Prozedere beim Check-In von in- und auslรคndischen Gรคsten wรคre ihr wesensfremd und trรคfe auf intuitive Ablehnung. Hier sehen wir auch Aspekte des unionsrechtlichen Diskriminierungsverbots noch vorab zu klรคrenโ, fรผhrt Otto Lindner aus.
Zudem greifen die Kommunalabgabengesetze fast aller Bundeslรคnder explizit auf ยง 30 Abs. (3) BMG zurรผck, um ihrerseits Regelungen fรผr die Erhebung von Kurbeitrรคgen und Tourismusabgaben zu harmonisieren. Mit einem etwaigen Wegfall der Meldepflicht fรผr Inlรคnder gem. ยง 29 BMG entfiele diese gesetzliche Verankerung.
โEs wรคre natรผrlich fรผr einen erheblichen Teil der Beherbergungsbetriebe in Deutschland nur eine Schein-Entbรผrokratisierung, wenn die Gรคstedaten zwar nicht mehr nach dem Bundesmeldegesetz, aber weiterhin nach kommunalem Recht von den Betrieben erhoben werden mรผssten. Der noch vorzulegende konkrete Gesetzesรคnderungsvorschlag wird sich auch vor diesem Hintergrund als praxistauglich erweisen mรผssenโ, mahnt IHA-Hauptgeschรคftsfรผhrer Markus Luthe.
Automatisierung statt Aktenberg
Erstmals setzt รผber die Hรคlfte der Unternehmen standardisierte E-Rechnungsformate fรผr digitale Rechnungserstellungen ein.
Quelle: IHA