Der S&F-Förderpreis 2024 wurde in Kooperation mit der DHA an Gesoca und biond vergeben.
Quelle: Baumann

S&F-Förderpreis 2024 für Biond und Gesoca

Auf dem 19. S&F-Symposium am 9. Oktober 2024 wurde zum 17. Mal der für S&F-Förderpreis für innovative und nachhaltige Projekte im Verpflegungsmanagement verliehen, in 2024 sogar gleich an zwei Preisträger: Sowohl Biond als auch Gesoca überzeugten die Jury, bestehend aus renommierten Fachleuten. Diese beurteilte die Gewinner nach Innovationsgrad, Relevanz, Umsetzbarkeit, und formaler Gestaltung des Projektes bzw. nach der der Gesamt-Betriebsleistung.

Anja Eigen von der Deutschen Hotelakademie (DHA) würdigte die Preisträger des S&F-Förderpreises 2024.
Anja Eigen von der Deutschen Hotelakademie (DHA) hielt die Laudatio auf die Gewinner des S&F-Förderpreises 2024. (Quelle: Seidl)

Die Laudatio und Auszeichnung übernahm Anja Eigen von der Deutschen Hotelakademie (DHA). Letztere stiftete den beiden Preisträgern des S&F-Förderpreises jeweils einen Weiterbildungsgutschein der DHA in Höhe von 2.500 Euro. Darüber hinaus erhielten Biond und Gesoca einen Award und einen Geldpreis in Höhe von 1.000 Euro.

Biond: Lieferservice für Mahlzeiten für Krebspatienten

„Das Projekt Mahlzeiten für Krebspatienten zeichnet sich durch die Kombination aus Innovation, Empathie und wissenschaftlicher Exzellenz aus. Mit dem Projekt hat Biond nicht nur eine Marktlücke gefüllt, sondern ein wahres Lebensrettungspotenzial geschaffen – und dafür gebührt ihnen unser größter Respekt.“

Anja Eigen, Deutsche Hotelakademie

„Eine Krebserkrankung ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine immense emotionale und organisatorische Belastung. Biond hat eine Lösung geschaffen, die weit über die reine Nahrungsversorgung hinausgeht: Sie bietet Hoffnung, Entlastung und vor allem eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität“, charakterisierte Anja Eigen in ihrer ersten Laudatio das Konzept des S&F-Förderpreis-Gewinners.

Bio-Mahlzeiten nach S3-Leitlinie

Deutschlandweit gibt es 1,6 Millionen Krebspatienten, jeder zweite davon weist ein Nährstoffdefizit auf. Das Bedürfnis nach einer ausgewogenen, heilungsfördernden Ernährung stellt sowohl die Patienten als auch ihre Angehörigen vor eine immense Herausforderung. Hier setzt Biond an – mit einem einzigartigen Lieferservice, der individuell auf die besonderen Ernährungsbedürfnisse von Krebspatienten abgestimmte Bio-Mahlzeiten direkt nach Hause liefert.

Was das Konzept so besonders macht, ist die enge Verbindung zwischen wissenschaftlich fundierten Ernährungskonzepten und der praktischen, anwenderfreundlichen Umsetzung. In Zusammenarbeit mit Medizinern und Ernährungswissenschaftlern hat das Cateringunternehmen aus Kassel die Vorgaben der medizinischen S3-Leitlinie „Ernährung in der Onkologie“ als Grundlage für die Entwicklung ihrer Mahlzeiten genutzt.
Über eine Online-Plattform berechnet der Caterer den spezifischen Nährstoffbedarf jedes Patienten und erstellt darauf basierend maßgeschneiderte Mahlzeiten. „Dieser Prozess wird vollständig automatisiert – ein Novum in der Versorgung von Krebspatienten, das nicht nur Zeit spart, sondern auch Sicherheit bietet“, betonte Anja Eigen.
Biond kombiniert gesunde Hauptmahlzeiten mit eigens entwickelten, biologischen Proteinzusätzen und Omega-3-Ölen, die den besonderen Ernährungsanforderungen von Krebspatienten gerecht werden. Jede Mahlzeit wird in Bio-Qualität zubereitet und innerhalb weniger Tage per Paket direkt zu den Betroffenen nach Hause geliefert. Die Zubereitung ist einfach und alltagstauglich: Die Speisen müssen lediglich erhitzt werden und bieten den Patienten eine praktische und gesunde Verpflegungslösung – Woche für Woche.

Mehr Zeit für die Genesung

Dieses Projekt geht jedoch über die reine Versorgung mit Nährstoffen hinaus. Es ist ein umfassender Ansatz, der nicht nur den Therapieerfolg steigern, sondern auch die alltäglichen Herausforderungen der Krebspatienten und ihrer Angehörigen reduzieren soll. Denn oft sind es die kleinen, alltäglichen Aufgaben, wie das Kochen oder das Suchen nach geeigneten Lebensmitteln, die während einer Therapie zu einer kaum zu bewältigenden Last werden können. „Mit der Lösung von Biond wird nicht nur der Ernährungsbedarf gedeckt – Biond schenkt den Betroffenen Zeit und Energie, sich auf ihre Genesung zu konzentrieren“, betonte Anja Eigen und ergänzte: „In einer Zeit, in der Krebspatienten oft das Gefühl haben, die Kontrolle über ihren Körper und ihre Gesundheit zu verlieren, gibt ihnen Biond ein Stück Selbstbestimmung zurück – indem sie sicherstellen, dass jede Mahlzeit, die sie zu sich nehmen, optimal auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.“

Nachhaltiger Leuchtturm

Darüber hinaus überzeugte der Caterer auch in puncto Nachhaltigkeit und bewusste Ernährung. Bereits seit seiner Gründung im Jahr 2011 hat Biond es sich zur Aufgabe gemacht, mit hochwertigen, biologisch erzeugten Lebensmitteln einen positiven Beitrag zu Gesundheit und Umwelt zu leisten. Mit dem umfassenden Bio-Catering für Schulen und Kitas hat er bereits gezeigt, dass nachhaltige Verpflegung keine Frage des Budgets, sondern des Willens und der Expertise ist.

Das Engagement des Cateringunternehmens für ökologische Landwirtschaft, regionale Produktion und die Vermeidung von Lebensmittelabfällen zieht sich wie ein roter Faden durch alle Unternehmensbereiche. Mit dem neuen Zweig „Biond Health&Food“ geht das Unternehmen nun einen Schritt weiter und verbindet seine Erfahrung in der Gemeinschaftsgastronomie mit dem Bedarf nach gesundheitsoptimierten Mahlzeiten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Das Fazit von Anja Eigen: Das Projekt „Mahlzeiten für Krebspatienten“ zeichne sich durch die Kombination aus Innovation, Empathie und wissenschaftlicher Exzellenz aus. „Mit dem Projekt hat Biond nicht nur eine Marktlücke gefüllt, sondern ein wahres Lebensrettungspotenzial geschaffen – und dafür gebührt ihnen unser größter Respekt.“

Gesoca: Gastronomisches Ampelsystem als Instrument zur Förderung von Gesundheit und Nachhaltigkeit

Christian Feist von Gesoca präsentierte das Konzept seines Unternehmens, für das er den S&F-Förderpreis 2024 erhielt.
Christian Feist, Gründer von Gesoca, stellte das Konzept kurz vor. (Quelle: Seidl)

„Gesoca hat mit dem innovativen Konzept den Grundstein für eine neue Erfolgsgeschichte in der Gemeinschaftsgastronomie gelegt. Ihr digitales KPI-System bietet eine effektive Möglichkeit, Qualität, Gesundheit und Nachhaltigkeit messbar zu machen und kontinuierlich zu verbessern. Gesoca zeigt uns allen, wie man in der Gastronomie führt und verführt – zu einer besseren, gesünderen und nachhaltigeren Zukunft.“

Anja Eigen, Deutsche Hotelakademie

„Unser zweiter Preisträger, Gesoca, zeigt, wie der tägliche Gang in die Kantine zu einem aktiven Beitrag für die eigene Gesundheit und die Umwelt wird“, leitete Anja Eigen zur zweiten Laudatio über. Dabei setze das Unternehmen auf einen systematischen, ganzheitlichen Ansatz, der Technologie, wissenschaftliche Erkenntnisse und partnerschaftliche Zusammenarbeit verbindet. „Besonders beeindruckend ist die Zusammenarbeit mit der AXA-Betriebsgastronomie, die seit 2022 nachweislich zu mehr Gesundheitsorientierung und Nachhaltigkeit geführt hat. Dies zeigt eindrucksvoll, wie Gesoca nicht nur Konzepte entwickelt, sondern diese auch in die Praxis bringt und messbare Erfolge erzielt“, erläuterte Anja Eigen.

Nudging hin zur gesünderen Option

Mit dem Gastronomischen Ampelsystem (GAS) hat das Unternehmen ein Werkzeug entwickelt, das nicht nur die ernährungsphysiologische Qualität jedes Gerichts bewertet, sondern diese Informationen auch auf transparente Weise an die Gäste kommuniziert. Dies sorgt nicht nur für gesündere Speisepläne, sondern auch für mehr Bewusstsein bei den Konsumenten. „Die Gäste von AXA werden gezielt motiviert, gesündere Optionen zu wählen – und das ohne Zwang. Das Konzept des Nudging setzt auf sanfte Lenkung, nicht auf Bevormundung“, erläuterte Anja Eigen und verwies auf beeindruckenden Zahlen, die den Erfolg belegen: Der Gesundheitswert der angebotenen Speisen habe sich seit Projektbeginn um ein Drittel verbessert. „Gesoca beweist damit, dass nachhaltige Gastronomie nicht nur theoretisch möglich ist, sondern in der Praxis einen messbaren Unterschied macht.“

Integration ins Warenwirtschaftssystem

Ein weiterer Aspekt, mit dem das Konzept bei der Jury punktete, ist die intelligente Nutzung von Digitalisierung. Durch die Integration des Tools zur Rezepturoptimierung und der gastronomischen Ampel in bestehende Warenwirtschaftssysteme wird eine durchgängige und einfache Kontrolle der Speisepläne ermöglicht. Das bringt nicht nur Transparenz, sondern sichert auch die Einhaltung hoher Standards.

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

In Kombination mit regelmäßigen Audits und einer transparenten Kommunikation mit den Gästen wird ein Kreislauf geschaffen, der stetige Verbesserungen ermöglicht. Es geht darum, kontinuierlich gesundheitsfördernde und nachhaltige Angebote zu schaffen, ohne auf beliebte Gerichte verzichten zu müssen. Das Unternehmen beweist: Currywurst und gesunde Ernährung schließen einander nicht aus – es kommt auf die Balance an.
Somit betont Gesoca das enorme Potenzial der Gemeinschaftsgastronomie, nicht nur als Verpflegungsdienstleister, sondern als aktiver Mitgestalter einer gesünderen Gesellschaft zu agieren. Indem Gesundheitsorientierung und Nachhaltigkeit zu zentralen Säulen der Gemeinschaftsverpflegung werden, steigt die Wertigkeit dieser Einrichtungen – für Unternehmen und für die Gäste.

Der Ansatz zeigt, dass gemeinschaftliche Gastronomie auch ein Instrument des Employer Branding sein kann. Eine gesunde, nachhaltige Ernährung am Arbeitsplatz ist nicht nur ein Pluspunkt für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, sondern stärkt auch die Leistungsfähigkeit und langfristige Bindung an das Unternehmen.

Das Fazit von Anja Eigen: „Gesoca hat mit dem innovativen Konzept den Grundstein für eine neue Erfolgsgeschichte in der Gemeinschaftsgastronomie gelegt. Ihr digitales KPI-System bietet eine effektive Möglichkeit, Qualität, Gesundheit und Nachhaltigkeit messbar zu machen und kontinuierlich zu verbessern. Gesoca zeigt uns allen, wie man in der Gastronomie führt und verführt – zu einer besseren, gesünderen und nachhaltigeren Zukunft.“

info

CO2-Fußabdruck versus Gesundheitsoptimierung

Gerichte mit geringem CO2-Fußabdruck oder lieber ein möglichst gesundes Speisenangebot? Beides reicht sich laut Christian Feist die Hand. Inwiefern erläutert er in diesem Beitrag.

Quelle: DHA

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