Slow Food Deutschland hat am 25. April 2025 auf dem Markt des guten Geschmacks – der Slow Food Messe in Stuttgart โden Ursula Hudson Preis 2025 verliehen. Hauptpreistrรคgerin ist die Initiative der Bรผrgerstiftung Stuttgart โSupp_optimal โ Essen fรผr Alleโ.
Der von Slow Food Deutschland (SFD) 2021 initiierte Preis fรผr vorbildliche Initiativen in den Bereichen Ernรคhrung, Ernรคhrungspolitik und Ernรคhrungsbildung ist nach der langjรคhrigen SFD-Vorsitzenden Ursula Hudson benannt, die 2020 verstarb. Ein unabhรคngiges Kuratorium wรคhlte aus den eingegangenen Bewerbungen vier Nominierte aus, die heute auf der Slow Food Messe in Stuttgart vorgestellt wurden.ย
Ausgzeichnet: Supp_optimal โ Essen fรผr Alle
Hauptpreistrรคgerin ist die Initiative โSupp_optimal โ Essen fรผr Alleโ. Das Projekt ist 2020 von der Freiwilligeninitiative โHarrys Budeโ und von der Bรผrgerstiftung Stuttgart sowie anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren gegrรผndet worden, um in der Pandemie Menschen ohne feste Bleibe mit Essen zu versorgen.
Die Lรถsung: eine dezentrale und teils mobile Essensausgabe. Seitdem kochen Teammitglieder und Ehrenamtliche warme, vollwertige, vegetarischen Mahlzeiten , die zu 95 Prozent aus geretteten Lebensmitteln zubereitet werden, fรผllen sie in Glรคser und verteilen sie an Mitbรผrgern in Notlagen.
Damit wirkt die Initiative aus Slow Food-Sicht in beispielhafter Weise gegen Ernรคhrungsarmut und Lebensmittelverschwendung und setzt ein wichtiges Zeichen fรผr eine nachhaltige, solidarische Gesellschaft. Die sieben Standorte in Stuttgart sind mittlerweile zu sozialen Orten der Begegnung und des Austausches geworden.ย
Marlit Marten nahm in Vertretung fรผr das Team von โSupp_optimal โ Essen fรผr Alleโ die Trophรคe und den Hauptpreis entgegen, der mit 1.500 Euro dotiert ist.
Die Nominierten des Ursula Hudson Preises 2025
Drei weitere Projekte waren fรผr den Ursula Hudson Preis 2025 nominiert, Sie erhielten die kleine Trophรคe sowie einen der gleichwertigen Sonderpreise in Hรถhe von 500 Euro:
- Christine Bajohr, AERA Land gGmbH
- Inga Gรผnther, รkologische Tierzucht gGmbH, Augsburg
- Dr. Anja Oetmann-Mennen in Vertretung der Regionalwert AG Mรผnsterland.
Engagement fรผr gesunde und nachhaltige Ernรคhrung gewรผrdigt
In ihrer Laudatio betonte Dr. Tanja Busse, Vorsitzende des Kuratoriums, wie wichtig ihr Engagement ist, insbesondere in der heutigen schwierigen geopolitischen Lage:ย
โNie war es dringender, sich fรผr eine gesunde und nachhaltige Ernรคhrung auf einem gesunden Planeten einzusetzen. รberall in Deutschland engagieren sich Menschen fรผr eine Ernรคhrungswende im Sinne von Slow Food – und das macht Mut in schwierigen Zeiten. Vier von ihnen dรผrfen wir mit dem Ursula Hudson Preis 2025 auszeichnen: Die Lebensmittelretter/innen von Supp_optimal, die mit leckeren Suppen Ernรคhrungsarmut bekรคmpfen. Christine Bajohr und ihr groรes Team von Landwirt/innen und Forscher/innen, die erforschen, wie Weidehaltung, Biodiversitรคt und Klimaschutz zusammengehen. Die รถkologische Tierzรผchterin Inga Gรผnther, die gesunde und langlebige Hรผhner fรผr die Biohaltung zรผchtet. Dr. Anja Oetmann-Mennen mit der Regionalwert AG Mรผnsterland, die Verantwortung รผbernimmt fรผr eine bรคuerliche und nachhaltige Landwirtschaft im agrarindustriell geprรคgten Mรผnsterland. Welche Freude, diese bewundernswerten Menschen auszuzeichnen!”ย
Dr. Rupert Ebner, Vorsitzender von Slow Food Deutschland e.V., gratulierte den Gewinnern und bedankte sich bei allen Bewerbern:
โIhnen allen gebรผhrt unsere groรe Anerkennung. Mit Ihren verschiedenen, konstruktiven und pragmatischen Ansรคtzen zeigen Sie, dass Sie den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen sind. Sie beweisen, dass es mรถglich ist, aus schwierigen Ausgangsbedingungen positive und zukunftsfรคhige Antworten zu entwickeln und inspirieren mit Ihrer Arbeit andere dazu, Akteur*innen der Ernรคhrungswende zu werden.โ
Zum Kuratorium gehรถrten auch der ehemalige Misereor-Hauptgeschรคftsfรผhrer Pirmin Spiegel, die langjรคhrigen Slow-Food-Engagierten Barbara Assheuer und Caroline Barth sowie die Vorsitzenden der Freien Bรคcker Anke Kรคhler.
Quelle: Slow Food