Dass auch langjährig etablierte Produkte nochmals komplett neu gedacht werden kann, das bewies Hupfer am 7. und 8. September bei der Premiere seiner Weltneuheit. Die Rede ist von einem Servierwagen – ein Produkt, das der Spezialist für Küchen-und Sterilgutlogistik seit 30 Jahren verkauft. „Wir haben uns den Servierwagen mal näher angeschaut und festgestellt, dass es da deutliches Verbesserungspotenzial gibt“, erläuterte Philipp Schumacher bei der Präsentation der Weltneuheit, bei der auch die Redaktion GVMANAGER vor Ort war.
„Fest verschweißte Boarde rauben bei traditionellen Servierwagen die Flexibilität, daher lassen sich bei unserem Variocart die Boardhöhen individuell einstellen. Möglich machen es stabile Klemmverbindungen anstelle von Schweißnähten.“
Philipp Schumacher
Weltneuheit Variocart
Die Innovation setzt an einem ganz einfachen Punkt an, den bislang aber noch kein anderer in Frage gestellt hatte: den Wagenmaßen. „Meist misst ein Servierwagen in etwa 800 x 500 cm, absolut ungeeignet für jegliche Logistik in Profiküchen. Das hat zur Folge, dass diese Wagen oft relativ leer umherfahren“, ergänzt er.
Grund genug für Hupfer, den Wagen neu zu denken – auch vor dem Hintergrund steigender Transportkosten und teuren Lagerplatzes. Das Ergebnis ist ein in den Abmessungen für Eurobehälter optimiertes Modell, Variocart genannt. Damit ist es auch passgenau für normierte Backbleche und beispielsweise Wasserkästen. Von letzteren passen vier Stück auf das Board des neuen Variocart.
Modulares Variocart viel flexibler
Bei der Weiterentwicklung nahmen sich die Tüftler aus dem Hause Hupfer auch weiterer praktischer Problemchen des traditionellen Servierwagens an: „Fest verschweißte Boarde rauben bei traditionellen Servierwagen die Flexibilität, daher lassen sich bei unserem Variocart die Boardhöhen individuell einstellen“, erläutert Philipp Schumacher. Möglich machen es stabile Klemmverbindungen anstelle von Schweißnähten, die erfahrungsgemäß auch im Lauf des Produktlebenszyklus oft reißen. Damit der Benutzer absolut flexibel bleibt, wird das Produkt als modularer Bausatz geliefert, der sich laut Hupfer in zehn Minuten aufbauen lässt.
Servierwagen noch nicht final
Hupfer nutzte seine Pop-Up-Expo nicht nur, um eine Preview auf die Weltneuheit zu geben, sondern auch um erstes Feedback und ggf. Verbesserungsvorschläge von Seiten des Marktes einzuholen.
Wer nicht dabei sein konnte, hat auch auf der HOST in Mailand nochmals Gelegenheit dazu. Hupfer wird sein Variocart präsentieren auf der HOST in Halle 7P, L59 M60.
Modulares Programm
Modular war bei der Hausmesse nicht nur das Neuprodukt, sondern auch die Programmgestaltung am zweiten Tag, der sich an einen Thementag Betriebsgastronomie anschloss. So konnten die Fachbesucher wählen zwischen
- Vorträgen von Netzwerk Culinaria-Partnern,
- diversen Fachvorträgen
- und einem Werksrundgang.
Highlights des zweiten Tages waren dabei der Vortrag über KI und ChatGPT sowie die Keynote von Showkünstler und Autor Christian Lindemann.
AI is like fire
Fesselnd und erschreckend zugleich – so lässt sich der Vortrag von Marvin Liedmeyer von Tobit zusammenfassen. Er gab einen Einblick, was bereits mit KI möglich ist und inwiefern auch Köche von ChatGPT profitieren können. ChatGPT lobte er dabei als kreatives Tool zum Sammeln von Ideen. Beispielsweise ließ er sich saisonale Menüvorschläge machen, auf größere Mengen skalieren, davon die Allergene kennzeichnen und die Rezepte kalkulieren – innerhalb weniger Minuten. Selbst ein passendes Rezeptbild konnte er von einer KI erstellen lassen.
Allerdings warnte er auch vor gewissen Nachteilen: „Die Datenbank von ChatGPT basiert auf 2021 und hat eine entsprechend schlechte Datenqualität. Sie ist daher absolut ungeeignet für Wissensfragen.“ Das belegt er mit einem eigenen Erfahrungswert. „Wir haben 12.000 Wissensfragen durch ChatGPT laufen lassen, und nur 63 Prozent richtige Antworten erhalten.“
Abschließend zeigte er in einem Video, inwiefern die KI auch schon falsche Filmszenen erstellen kann und beispielsweise einen hochrangigen Präsidenten inklusive passender Mimik und Tonalität beliebige Texte sprechen lassen kann.
Sein Fazit, in Anlehnung an Sam Altman, CEO von Open AI:
„AI is like fire. It can cook your food or burn down your house.“
Sam Altman, Open AI
Vom König der Taschendiebe lernen
Abgerundet wurde das Fachprogramm der Pop-Up-Expo durch einen „befreiende“ Keynote des sogenannten Königs der Taschendiebe, der nebenbei und unbemerkt auch seine Zuhörer von manch Besitztum befreite. Christian Lindemann, Hauptact im Cirque du Soleil und Dozent für Performance, zeigt auf, was man von Bühnenstars fürs tägliche Leben lernen kann. Inhaltlich ging es um Tricks der positiven Manipulation, Grenzen im Kopf, Mut versus Angst und die Wichtigkeit der Persönlichkeit. So betonte er, dass oftmals nur der Mensch den Unterschied mache:
„It’s not the song, it’s the singer.“
Christian Lindemann
Am Ende seiner Keynote hatte er die Jackettaschen voll von Smartphones, Schlüsseln und gar einem Gürtel eines Teilnehmers – Dinge, die er live und vor den Augen aller „mitgehen“ ließ – und natürlich wieder zurückgab.
Quelle: B&L MedienGesellschaft