50 Kinder erhalten täglich vom Team der Zwergenkantine ihr Mittagessen – gekocht und geliefert mit Ökostrom. Dorothee Tüshaus, Inhaberin des Cateringunternehmens, sprach mit der Redaktion Schulverpflegung für die Ausgabe 3/2022 über Chancen von E-Mobilität. Weshalb sie von mit Erdgas betriebenen Lieferautos auf E-Lkw wechselte und was das für die Tourenplanung bedeutet, lesen Sie in der Herbstausgabe der Schulverpflegung.
Wie die Kunden und Mitarbeiter der Zwergenkantine den Wechsel auffassen, erzählt Dorothee Tüshaus im Interview.
Dorothee Tüshaus über E-Mobilität
Frau Tüshaus, wie reagieren Mitarbeiter und Kunden auf Ihr Engagement in puncto E-Mobilität? Kann der Einsatz von E-Autos ggf. auch eine Möglichkeit sein, auf sich aufmerksam zu machen und Neukunden zu gewinnen?
Die Mitarbeiter haben erstmal unter die Motorhaube geschaut und waren erstaunt über den Platz. Ich denke, sie finden es richtig okay, weil sie ja auch an der Zukunft arbeiten, u. a. in puncto Umwelt- und Klimaschutz sowie hinsichtlich der Ernährungswende. Die Kraftfahrer dürfen im Winter natürlich nicht frieren, das ist Bedingung.
Unsere Bestandskunden werden sich bestätigt fühlen, dass wir Nachhaltigkeit und Umweltschutz ernst nehmen und dass wir daher auf E-Mobilität umsteigen. Auftragsmäßig sind wir relativ hoch ausgelastet und nicht ganz auf Neukunden angewiesen. Aber die Preise steigen ja aufgrund der Corona- und Ukraine-Effekte. Und wir wünschen uns natürlich, dass alle Kunden dabei bleiben können. Vor der Corona-Pandemie wollten wir unsere Betriebsstätte deutlich erweitern, das haben wir aber noch rechtzeitig zurückgehalten. Generell denke ich, wir erreichen eine positive Resonanz auch bei möglichen Neukunden, die unser Firmenkonzept wahrnehmen.
„Unsere Bestandskunden werden sich bestätigt fühlen, dass wir Nachhaltigkeit und Umweltschutz ernst nehmen und wir daher auf E-Mobilität umsteigen.“
Dorothee Tüshaus
Kann die firmeneigene Ladestation auch von Mitarbeitern für Privat-Pkw oder Externe genutzt werden?
Wir haben uns im letzten Jahr schon einen E-Pkw zugelegt – ideal für Kundenbesuche, kleinere Liefermengen oder sonstige Kleinabholungen zwischendurch. Wir sind sehr zufrieden. Im Zuge dessen haben wir auch eine 22-kw-Wallbox auf dem Firmengelände installiert (mit Förderung der KfW). Diese wird mit 100 Prozent Ökostrom versorgt, wie auch unsere gesamte Betriebsstätte; wir nutzen Gewerbestrom ausschließlich aus Wasser, Wind und Sonne. Das macht schon etwas aus, auch wenn die E-Auto-Batterieproduktion leider noch etwas Energie- und CO2-lastig it. Ich denke, wir stehen trotzdem besser da, wenn wir den Ökostrom jetzt auch auf die Straße bringen.
An unserer Wallbox können wir die Fahrzeuge im Zyklus laden und haben aufgrund des überschaubaren Lieferumkreises keinerlei Reichweitenprobleme – das bedarf natürlich einer konkreten Planung. Wenn die Station frei wäre, könnte auch mal ein Kollege sein Auto laden. Für Externe ist die Wallbox jedoch nicht zugänglich.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Quelle: B&L MedienGesellschaft