Anke Köllmann-Gutjahr von ProVeg und Ralf Blauert vom VDSKC sprechen über die Kooperation ihrer Vereine.
Quelle: ProVeg, VDSKC

Zwei Vereine, ein Ziel

Mehr pflanzliche Gerichte für Kinder – diesem gemeinsamen Ziel haben sich ProVeg und der Verband Deutscher Schul- und Kitacaterer e.V. (VDSKC) mit ihrer neuen Kooperation verschrieben. Fremd sind sich die beiden Vereine nicht: In den letzten Jahren tauschte sich ProVeg regelmäßig mit dem Vorstand des VDSKC und einzelnen Mitgliedern aus. Dank dieser punktuellen Zusammenarbeit kamen bereits pflanzenbetonte Gerichte in Schul- und Kitaküchen. „Ende 2023 haben ProVeg und der VDSKC beschlossen, die Zusammenarbeit auf eine offizielle Basis zu stellen“, sagt Anke Köllmann-Gutjahr (im Bild oben links), die Projektleiterin des Schulprogramms von ProVeg.

Seit 2016 ist ProVeg außerdem mit der Kampagne „Aktion Pflanzen-Power“ in Schulen unterwegs. Mit seinen Vorträgen und Kochworkshops hat der Verein über 10.000 Kinder erreicht. Dazu kommen Fortbildungsprogramme für Lehrkräfte und Multiplikatoren. „Nachdem einige Mitglieder von uns erfolgreich mit ProVeg zusammengearbeitet und pflanzenbetonte Gerichte in die Speisepläne eingebunden haben, möchte der VDSKC, dass alle Mitglieder dieses Angebot nutzen können“, ergänzt Ralf Blauert (im Bild oben rechts), erster Vorsitzender des VDSKC. Sein Verband wird dabei als Vermittler zwischen seinen Mitgliedern und ProVeg bereitstehen.

ProVeg und VDSKC diskutieren Best-Practice-Beispiele

Nachdem die Kooperation offiziell bekannt war, starteten die Verbände mit einer gemeinsamen Diskussionsrunde auf der Internorga. Zentral waren Best-Practice-Beispiele, die zeigen, wie pflanzlichere Küche im Kita- und Schulalltag funktioniert. Im April kommen die Vereine im Rahmen des VDSKC-Tages in Bad Blankenburg erneut zusammen. „Dort werden wir mit Vertretern von ProVeg vegetarisch kochen und konkrete Ziele für die Kooperation erarbeiten“, kündigt Ralf Blauert an.

Ein Menü für alle

Anke Köllmann-Gutjahr erklärt, warum der Zeitpunkt gut ist, um die Kita- und Schulküche pflanzlicher auszurichten: „Unsere Ernährung beeinflusst unsere Gesundheit und unsere Umwelt. Diese Erkenntnis und die damit verbundenen Verhaltensänderungen kommen in der breiten Bevölkerung immer stärker an.“ In der Gemeinschaftsverpflegung bestehe noch Nachholbedarf.

Sie betont die Vorteile, die pflanzliche Gerichte auch unabhängig von der freien Entscheidung für Klimaschutz und gesundheitsbewusstes Essen haben: „Außerdem eignen sich pflanzliche Gerichte in der Regel auch für Kinder mit Laktoseintoleranz oder Allergien gegen tierische Bestandteile wie Hühnerei und für Kinder unterschiedlicher Religionen. Caterer können also mit einem pflanzlichen Gericht vielerlei Bedürfnisse berücksichtigen und alle an einen Tisch bringen“, sagt Anke Köllmann-Gutjahr. Ralf Blauert bekräftigt, wie wichtig es ist, früh im Leben angemessene Ernährungsgewohnheiten zu etablieren: „Kinder sollten früh an verschiedene Geschmäcker von Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten gewöhnt werden.“

Wie steigert man die Akzeptanz pflanzenbetonter Gerichte?

Anke Köllmann-Gutjahr schlägt vor, …

  • … das pflanzenbetonte Gericht in der App oder Bestellsoftware als Standard (Menü 1) einzustellen. Kinder und Eltern entscheiden sich öfter für Menülinie 1.
  • kindgerechte Namen für die Gerichte zu finden. (Ausnahme: DGE-zertifizierte Caterer sind hierbei eingeschränkt.)
  • Lehrpersonal und Ausgabekräfte zu schulen. Ihre Haltung hat Einfluss auf die Akzeptanz pflanzlicher Gerichte.
  • … ein sättigendes und leckeres Essen zu kreieren. Nur die Fleischbeilage wegzulassen, ist keine kreative Lösung für ein pflanzenbetontes Menü. ProVeg bietet Kochtrainings an, in denen man lernt, Hülsenfrüchte als Proteinquelle kindgerecht und lecker zuzubereiten.

Und wie gefragt ist die pflanzliche Küche?

Diese Zahlen vom VDSKC zeigen, dass es höchste Zeit für mehr pflanzliche Küche in Kita und Schule ist:

  • 94 % der Cateringunternehmen bieten täglich mindestens ein ovo-lacto-vegetarisches Gericht an.
  • 21 % der Caterer bieten täglich ein veganes Gericht an.
  • Rund 75 % der Befragten möchten das Fleischangebot weiter reduzieren.
  • Drei von vier Eltern wünschen sich ein klima- und umweltfreundliches Essen für ihr Kind.
  • 90 % der Eltern finden es wichtig, dass Kita und Schule Wissen über gesunde und klimafreundliche Ernährung vermitteln.
  • Die DGE empfiehlt, Fleisch und Fisch jeweils nur einmal die Woche zu verzehren.
  • Kinder fragen zunehmend nach vegetarisch-veganen Gerichten.
  • 600 Mio. Mittagessen geben deutsche Schulen jährlich aus, rund 100 Mio. davon über Mitglieder des VDSKC.
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Neue DGE-Ernährungsempfehlungen

Gesunde Ernährung und Umwelt zusammen denken – das war Anspruch der neuen Ernährungsempfehlungen der DGE. Die größten Neuerungen sind die Die größten Neuerungen sind die Reduktion von Fleisch und Milchprodukten. Mehr zu den neuen DGE-Ernährungsempfehlungen.

Quelle: B&L MedienGesellschaft

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