Von der Theorie zur Praxis: Eine Delegation aus Frankreich รผberzeugt sich vor Ort von der Qualitรคt und Nachhaltigkeit fรผr eine jahrzehntelange Nutzbarkeit des Rieber GNauto-Systems.
Quelle: Rieber

Frankreich hat sich auf den Mehrweg gemacht

Eine halbe Millionen Mehrwegbehรคlter GNauto samt -Deckel hat Rieber aus Reutlingen zum Inkrafttreten des Plastikverbots Anfang des Jahres bereits ins Nachbarland Frankreich geliefert. Diese gingen รผberwiegend an zentrale Kรผchen des franzรถsischen Tremplin-Verbunds geliefert, einem Zusammenschluss รถffentlicher Trรคger, der speziell fรผr die Umstellung auf Mehrweg gegrรผndet wurde.

Der Hintergrund: Frankreichs GV-Branche vollzieht einen radikalen Wandel: Seit dem 1. Januar 2025 verbietet das neue EGAlim-Gesetz die Verwendung von Kunststoffbehรคltern fรผr das Kochen, den Transport, das Aufwรคrmen und das Servieren von Speisen in der Gemeinschaftsverpflegung. Tausende von Betrieben mussten sich komplett umstellen, denn bisher wurden die jรคhrlich รผber eine Milliarde Mahlzeiten hauptsรคchlich in Einwegplastikbehรคltern ausgegeben.

โ€žHeute umfasst das Tremplin-Netzwerk 18 Zentralkรผchen in รผber 70 Gemeinden, das tรคglich mehr als 319.000 Mahlzeiten produziert und รผber 50 Millionen pro Jahr โ€“ vor allem fรผr Schulen und Kindergรคrtenโ€œ, berichtet Natalia Antonova, Export Sales Manager, East & South Europe, South America and Japan bei der Rieber GmbH & Co. KG. โ€žAktuell laufen mehrere Bestellungen aus Frankreich, insbesondere Musterlieferungen fรผr verschiedene Kรผchen, in denen die GNauto- Edelstahl-Behรคlter mit GNauto-Deckeln getestet werden.โ€œ

Darรผber hinaus gebe es auch grรถรŸere Abrufe: โ€žErst kรผrzlich erhielten wir einen Auftrag รผber knapp 12.000 Stรผck der konischen GNauto-Behรคlter 1/2 55. Gemeinsam mit unserem Handelspartner Enodis treiben wir die Einfรผhrung in Frankreich aktiv weiter voranโ€œ, fรผhrt sie aus.

โ€žDurch den Einsatz von Mehrweg-GN-Behรคltern aus Edelstahl lรคsst sich Mikroplastik in den Speisen wirksam und vollstรคndig vermeiden โ€“ ein besonders wichtiger Aspekt in der Verpflegung von Kindern.โ€œ

Natalia Antonova, Export Sales Manager, East & South Europe, South America and Japan, Rieber

Natalia Antonova, Export Sales Manager, East & South Europe, South America and Japan, Rieber
(Quelle: Rieber)

Mehrwegsystem von Rieber: auf Frankreich abgestimmt

Eine Delegation von franzรถsischen Vertretern informierten sich vor Ort in Reutlingen รผber das Mehrwegsystem von Rieber. Doch welches waren letztlich die Aspekte, die den Ausschlag gaben und unsere Nachbarn รผberzeugte? โ€žZu den Anforderungen gehรถrten ein geringes Gewicht, die Stapelbarkeit und einfache Entstapelung der Behรคlter, ihre garantierte Langlebigkeit sowie die Kompatibilitรคt mit verschiedenen Deckelnโ€œ, weiรŸ Natalia Antonova. Ebenfalls wichtig war die einfache, sehr platzsparende und sichere Lagerung in geraden Stapeln ohne Einsturzgefahr โ€“ insbesondere im Hinblick auf automatisierte Prozesse.

Ein weiterer zentraler Punkt war u. a. die mรถgliche Rรผckverfolgbarkeit der Behรคlter รผber die QR-Codes mit einem individuellen GS1-Digital-Link fรผr Schnittstellen zu bestehenden ERP-Systemen. โ€žEin wesentliches Kriterium war zudem die Ergonomie im Arbeitsalltag: Wir haben dafรผr einen neuen Stapelwagen entwickelt, der als mobiles Lager dient und sowohl manuell als auch automatisch bestรผckt werden kann. Durch sein Design lassen sich auf gleicher Flรคche bis zu viermal mehr GNauto-Behรคlter unterbringen als bei herkรถmmlichen GN-Systemenโ€œ, fรผhrt die Export Sales Managerin aus.

Der gesamte Prozess โ€“ von der ersten Vorstellung der Produkte bis zur finalen Einfรผhrung โ€“ dauerte rund drei Jahre. โ€žDie GN-Behรคlter und GN-Deckel wurden in dieser Zeit kontinuierlich weiterentwickelt und auf die konkreten Anforderungen angepasst, um den Einsatz in der franzรถsischen Gemeinschaftsverpflegung optimal zu ermรถglichenโ€œ, berichtet Natalia Antonova.

Die Einfรผhrung des GNauto-Systems erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Riebers franzรถsischem Handelspartner Enodis. Entscheidende Prรคsentationen und Inbetriebnahmen wurden von Rieber und Enodis gemeinsam vor Ort beim ersten Referenzkunden durchgefรผhrt. Die weiteren Zentralkรผchen orientierten sich an diesem Beispiel. Die operative Umsetzung wurde somit partnerschaftlich getragen โ€“ Rieber war in der Anfangsphase direkt eingebunden.

Die Produktabstimmungen und das Verstรคndnis fรผr das neue System wurden bereits im Vorfeld durch mehrere Besuche der Kunden aus dem franzรถsischen Tremplin-Verbund bei Rieber in Reutlingen gefรถrdert. Dort lernten sie ebenso die Mรถglichkeiten der Digitalisierung รผber den gelaserten QR-Code und das Check Trace-System von Rieber kennen. โ€žTeststellungen zur digitalen Mehrwegorganisation sind im nรคchsten Schritt geplant, da dieses Thema derzeit รถffentlich ausgeschrieben werden mussโ€œ, erklรคrt die Export Sales Managerin.

Platzsparend: Der neue Stapelwagen dient als mobiles Lager fรผr die GNauto-Behรคlter und -Deckel. Auf demselben Wagen kรถnnen viermal mehr Behรคlter untergebracht werden als bei herkรถmmlichen GN-Systemen.
Der neue Stapelwagen dient als mobiles Lager fรผr die GNauto-Behรคlter und -Deckel. Auf demselben Wagen kรถnnen viermal mehr Behรคlter untergebracht werden als bei herkรถmmlichen GN-Systemen. (Quelle: Rieber)

Transport- und Spรผllogistik

โ€žGerade bei Einrichtungen mit hohen Stรผckzahlen wird deutlich, dass eine Digitalisierung der Mehrwegprozesse nicht nur sinnvoll, sondern nahezu unumgรคnglich ist, um die Ablรคufe effizient, transparent und fehlerfrei zu gestaltenโ€œ, weiรŸ die Expertin. Jeder GNauto-Behรคlter ist mit einem QR-Code nach GS1-Standard ausgestattet. โ€žDamit ergeben sich vielfรคltige Mรถglichkeiten zur Prozessvereinfachung โ€“ etwa bei der Kommissionierung mit direkter Anbindung an Warenwirtschaftssysteme oder zur Vermeidung von Fehlbestรผckungen und Falschlieferungen. Das schafft Prozesssicherheit, reduziert Verluste und unterstรผtzt eine plastikfreie, nachhaltige Verpflegungโ€œ, hebt sie hervor.

Sie weiรŸ auch: โ€žDie Einfรผhrung eines Mehrwegsystems erfordert eine neue Betrachtung der Logistik โ€“ insbesondere durch die Notwendigkeit der Rรผckfรผhrung der Behรคlter.โ€œ Dies kann bedeuten, dass einer oder zwei zusรคtzliche Lkw benรถtigt werden, etwa bei mehreren Touren pro Fahrer oder bei Lieferungen am Nachmittag. โ€žSolche zusรคtzlichen Kosten entstehen nicht รผberall, sind aber je nach Organisation mรถglich. Sie lassen sich jedoch mithilfe von Software zur Tourenoptimierung effizient gestaltenโ€œ, zeigt Natalia Antonova auf.

Auch in puncto Spรผlprozess ist logistisch vorzugehen: Ob eine zentrale Spรผlinfrastruktur vorhanden ist, hรคngt dabei stark von den jeweiligen รถrtlichen Gegebenheiten ab. โ€žIn vielen Fรคllen muss die Kรผche fรผr einen eigenen Spรผlbereich vergrรถรŸert oder sogar vollstรคndig neu geplant werden. Daher greifen viele โ€“ vor allem kleinere โ€“ Einrichtungen auf externe Dienstleister fรผr spezialisierte Spรผl- und Logistikdienste zurรผckโ€œ, weiรŸ sie.

Digital vernetzte Mehrwegtechnologie: Jeder GNauto-Behรคlter ist mit einem GS1 Digital Link-QR Code ausgestattet, der volle Transparenz und Rรผckverfolgbarkeit ermรถglicht.
Jeder GNauto-Behรคlter ist mit einem GS1 Digital Link-QR Code ausgestattet, der volle Transparenz und Rรผckverfolgbarkeit ermรถglicht. (Quelle: Rieber)

Einweg dank Mehrweg von Rieber radikal reduziert

Da die Umstellung noch recht frisch ist, liegen noch keine vollstรคndigen Gesamtdaten vor, wie viel Einwegverpackungen durch das Plastikverbot in der GV tatsรคchlich eingespart werden kรถnnen, โ€ždoch Einzelfรคlle vermitteln bereits einen deutlichen Eindruck vom Einsparpotenzialโ€œ, weiรŸ Natalia Antonova. Geht man von einer Prognose fรผr ein Jahr aus: โ€žSo ersetzt die Einrichtung Tables Communes jรคhrlich rund 1.090.000 Einweg-Plastikschalen der GrรถรŸen GN 1/2 und GN 1/3. In Toulouse konnten etwa 3.851.000 Einwegschalen der GrรถรŸe GN 1/4 eingespart werdenโ€œ, beziffert die Export Sales Managerin.

Weitere Beispiele sind der Standort Rennes, der auf 200.000 Stรผck der GrรถรŸe GN 1/2 pro Jahr kommt, wรคhrend Sivu Bordeaux-Mรฉrignac etwa 53.000 Stรผck der GrรถรŸe GN 1/3 ersetzt. โ€žDas entspricht knapp 200.000 kg eingespartem Plastikmรผll in dieser kurzen Zeitโ€œ, zeigt Natalia Antonova auf und ergรคnzt: โ€žDiese Zahlen machen deutlich, welches Volumen an Einwegverpackungen allein durch den Einsatz des GNauto-Mehrwegsystems von Rieber bereits reduziert werden konnte.โ€œ

Lernen vom Nachbarn

โ€žDie Erfahrungen aus Frankreich zeigen deutlich, dass wiederverwendbare Edelstahl-GN-Behรคlter auch in der Schulverpflegung praktikabel und sinnvoll sindโ€œ, weiรŸ Natalia Antonova. Wesentliche Treiber seien vor allem gesundheitliche und รถkologische Aspekte. Ihr Resรผmee zum Abschluss: โ€žDurch den Einsatz von Mehrweg-GN-Behรคltern aus Edelstahl lรคsst sich Mikroplastik in den Speisen wirksam und vollstรคndig vermeiden โ€“ ein besonders wichtiger Aspekt in der Verpflegung von Kindern. Gleichzeitig entsteht kein Verpackungsmรผll mehr, was einen klaren Beitrag zum Umweltschutz leistet.โ€œ

Wann lohnt sich der Wechsel zu Mehrweg?

Natalia Antonovas Antwort auf die Frage, warum lohnt sich der Wechsel zu Mehrweg: โ€žEin Wechsel ist grundsรคtzlich auch bei kleineren Produktionsmengen mรถglich. Voraussetzung ist jedoch eine Bestandsaufnahme der bestehenden Ablรคufe, insbesondere hinsichtlich Lagerkapazitรคten. Fรผr eine funktionierende Rotation werden โ€“ abhรคngig von der Lieferfrequenz und dem eingesetzten Produktionsverfahren โ€“ in der Regel 2,5-fache, z. B. bei Warmbelieferung, bis hin zu 5-fache Behรคltersรคtze benรถtigt. Auch bei geringer Produktion lassen sich die GNauto-Behรคlter problemlos einsetzen, etwa in Kombination mit manuellen Wickelmaschinen. Entscheidend sind die Zahl der Verpflegungsteilnehmer, das verfรผgbare Personal, die logistischen Rahmenbedingungen sowie die Spรผlmรถglichkeiten.โ€œ

Quelle: B&L MedienGesellschaft

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