Wie man Corona-bedingte Herausforderungen gemeinsam meistert: Darüber spricht Martin Ringler (im Bild o. l. mit seiner Frau Valerie) von Ringlers Grill aus München.
Herr Ringler, wie waren die vergangenen zwei Jahre für Sie?
Corona war natürlich vorherrschend. Veranstaltungen sind weggebrochen und wir mussten Umsatz einbüßen. Allerdings war die Krise auch eine Chance, die neue Wege ermöglichte. Unsere beiden Foodtrucks haben wir über die zwei Jahre hinweg bespielt. Viele Leute waren bzw. sind durch die Pandemie im Homeoffice, Betriebsrestaurants konnten Auflagen nicht erfüllen oder waren unwirtschaftlich. Dadurch konnten wir eine Art Kantinenersatz anbieten. Wir haben uns an die neue Situation angepasst – auch, um Mitarbeiter halten zu können. Was Veranstaltungen angeht: So schlecht war es gar nicht.
Welche Herausforderungen hatten Sie zu meistern?
Wir mussten flexibel sein, gerade was Regelveränderungen, die Anpassung von Angeboten oder Kundenkommunikation angeht. Auch Verträge oder Stornogebühren kippender Veranstaltungen mussten überarbeitet werden. Fehlende Planungssicherheit war für uns daher prägend. Beispielsweise wurde das Festival Winter Tollwood in München im Jahr 2021 erst sehr kurzfristig abgesagt. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits eingekauft und aufgebaut.
Wie behauptet man sich als Foodtrucker am besten?
Neben Speisenindividualität sind vor allem Vertrauen und Zusammenarbeit wichtig. Gerade ein gutes Netzwerk, Allianzen und Kooperationen mit anderen Caterern sind entscheidend. Beispiele für erfolgreiche Kooperationen sind meine tollen Partner und Freunde Markus Bauer von MaHaVi-Catering sowie Alex und Heike von der BlunchKitchen.
Welche Vorteile bieten Allianzen bzw. Kooperationen für den Veranstalter?
Momentan wird für viele größere Veranstaltungen angefragt. Da ist es natürlich toll, wenn das gesamte Konzept aus einem Netzwerk stammt – sodass es nicht nur eine breite Auswahl an Speisekonzepten, sondern auch eine Lösung für Getränke oder etwas für Kinder gibt. Das hat auch den Vorteil, dass man den Veranstalter quasi an die Hand nehmen kann und gemeinsam eine schöne und passende Auswahl trifft. Denn nicht jeder Kollege eignet sich für jede Veranstaltung: Manche betreiben ein individuelles Konzept, das besser zu einem privaten Rahmen passt. Andere besitzen Stärken wie einen hohen Output pro Stunde, was gut zu Firmenevents passt. Gerade, weil unsere Kapazitäten in gewissen Zeiträumen wegen zahlreicher Termine ausgereizt sind, ist es toll, wenn man dem Kunden dann doch eine Lösung anbieten kann. So gibt es in solch einer Konstellation nur Gewinner.
Inwiefern profitieren Sie als Caterer vom Netzwerk?
Es hilft dabei, in Zeitfenstern mit hoher Auslastung das Bestmögliche für Kunden, Veranstalter und Foodtrucker herauszuholen. Wenn einer etwa zu einem bestimmten Termin kein Fahrzeug im Einsatz hat, kann man sich gegenseitig eines leihen. Auch beim Personal helfen wir uns untereinander gegebenenfalls aus und stellen zum Beispiel mal einen Koch zur Verfügung. In der Branche gibt es da einen super Zusammenhalt. Da alle Betriebe unternehmergeführt sind, haben wir kurze Wege – dadurch sind wir schnell und flexibel.
Wie blicken Sie auf die kommende Saison?
Grundsätzlich positiv. Ich glaube, die Leute freuen sich auf die Festival-Saison. Ab Mai wird es voraussichtlich wieder mehr und die Planungen laufen.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Quelle: B&L MedienGesellschaft