Ob als Aktion oder während eines Umbaus – Streetfood direkt aus dem Truck kann das Mittagsangebot aufwerten. Tipps zu einer solchen Kooperation hat uns Klaus P. Wünsch, Gründer der Plattform Foodtrucks Deutschland, gegeben.
Herr Wünsch, wie werden Foodtrucks zum Win-win-Partner für GV-Betriebe?
Foodtrucks könnten, wie ein Aktionscounter, das tägliche Angebot eines Betriebsrestaurants oder eines Studentenwerks thematisch bereichern. Foodtrucks stehen zumeist für ein ganz bestimmtes Essen, auf das sie sich spezialisiert haben. In Verbindung mit den coolen Trucks, der lockeren, lässigen, aber dennoch professionellen Art der Betreiber und nicht zuletzt der Mobilität und Flexibilität, passen sie gut dazu. Als Ergänzung oder auch Alternativen in Stoßzeiten oder bei Umbauten werden diese gerne genommen. Eine Win-win-Situation entsteht dadurch, dass der GV-Betrieb in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Foodtrucks das Essensangebot hochwertig in alle Richtungen erweitern und relativ einfach spielen kann – benötigt wird nur ein Standplatz und Strom, das war’s. Authentisch, frisch und zumeist regional ist es obendrein. Die Foodtrucker könnten sich dadurch ein Umsatzstandbein im Mittagsgeschäft aufbauen. Wir haben in der Vergangenheit auch Projekte in diese Richtung beraten und begleitet und stehen gerne für Anfragen zur Verfügung.
Welche Kooperation zwischen Truck und GV-Betrieb hatten Sie z. B. begleitet?
Ein Betriebsrestaurant eines großen Konzerns aus unserer Region hatte z. B. einen Foodtruck angefordert, um das bestehende Angebot zu ergänzen und damit auch die Spitzenzeiten auszugleichen. Außerdem sollte mit dem Foodtruck eine Bauübergangsphase bewältigt werden. Bezüglich des kulinarischen Angebots gab der GV-Betrieb grob vor, was auf jeden Fall gewünscht ist und was auf keinen Fall. Damit keine Konkurrenz entstand, sollten die Foodtruckkonzepte zudem täglich wechseln.
Welches Abrechnungsmodell wurde hier praktiziert?
Diese Geschichte wurde mit einem garantierten Mindestumsatz aufgesetzt. Das heißt, wenn der Umsatz über die Kasse erreicht wird, ist alles gut. Falls ein Gap entsteht, muss der Auftraggeber dieses in Form einer Ausgleichszahlung schließen.
Ist auch der umgekehrte Weg einer Kooperation denkbar? Schließlich haben auch GV-Betriebe eigene Verkaufswagen. Könnten sich diese auch bei Ihnen registrieren?
Wenn die GV-Foodtrucks für alle zugänglich sind und/oder auf öffentlichen Events wie Foodtruck-Festivals etc. zu finden sind, ist das möglich. Wir spielen auf unseren Plattformen nur öffentliche Termine, die von allen genutzt werden können. Ich denke aber, dass die meisten Trucks „nur“ auf dem jeweiligen Gelände des Betreibers Halt machen und auch nur für die Mitarbeiter, Studenten etc. zur Verfügung stehen. Dann ist eine Registrierung bei uns leider nicht möglich.
Was empfehlen Sie GV-Betrieben, die einmalig einen Foodtruck leihen möchten, aber darin selbst kochen wollen?
Sie sollten sich auf alle Fälle die genaue Ausstattung des Trucks mitteilen lassen. Ebenso die Truckmaße, das Gewicht, ob Gas benötigt wird oder Strom. Ganz wichtig: welcher Führerschein ist vorausgesetzt.
Die großen Foodtruckbauer haben mittlerweile einen kleinen Mietpool. Diese sind aber sehr begrenzt und gerade in den heißen Phasen des Jahres relativ gut gebucht. Deshalb gilt, frühzeitig zu buchen.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Quelle: B&L MedienGesellschaft
