Die neue Bio-Verordnung für die Außer-Haus-Verpflegung (Bio-AHVV) vereinfacht für die gesamte Außer-Haus-Verpflegung den Einstieg in die Bio-Küche. Die Initiative BioBitte des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigt mit einem ganzen Bündel an Informationsmaterialen auf, was das konkret für gastronomische Betriebe bedeutet und wie es sich umsetzen lässt. Dazu zählen auch zwei umfassend überarbeitete Präsentationen.
Was hat die Bio-AHVV geändert?
Die 2023 in Kraft getretene Bio-Verordnung für die Außer-Haus-Verpflegung erhöht für Großküchen den Anreiz, mehr Bio-Lebensmittel bzw. diese generell einzusetzen. Gleichzeitig ermöglicht die Bio-AHVV, den Bio-Anteil besser zu kommunizieren. Grundsätzlich ist dabei zwischen Kennzeichnung und Auszeichnung zu unterscheiden.
- Eine wesentliche Neuerung ist die Auswahl der Bio-Lebensmittel bzw. der Bio-Zutaten, die stets komplett in Bio-Qualität anzubieten sind (z.B. Bio-Kartoffeln oder Bio-Spaghetti). Diese werden gegenüber den Gästen etwa in Form einer Liste aller eingesetzten Bio-Zutaten transparent gemacht (=Kennzeichnung).
- Zusätzlich hat die Küche die Möglichkeit, mithilfe der neuen Bio-AHV-Logos den Bio-Anteil des Speisenangebot insgesamt direkt an den Gast zu kommunizieren, mit Bronze bei einem Bio-Anteil von 20 bis 49 Prozent, Silber bei 50 bis 89 Prozent und Gold bei 90 bis 100 Prozent (=Auszeichnung).
BioBitte erleichtert Einstieg und Bio-Zertifizierung
Detailliertere Tipps dazu enthalten zwei umfassend überarbeitete Präsentationen der Initiative BioBitte. Die PDF-Dokumente ermöglichen es, die gesuchten Informationen schnell und unkompliziert zu finden – sie lassen sich aber auch für Vorträge nutzen. Die Präsentation „Bio-Kontrolle und Bio-Zertifizierung in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV)“ erläutert, was beim Anbieten von Bio-Speisen grundsätzlich zu beachten ist. Anhand von praktischen Beispielen wird zudem anschaulich dargelegt, wie die Küchen ihr Bio-Angebot kennzeichnen und auszeichnen können.
Die einzelnen Schritte bis hin zur Bio-Zertifizierung sind aber auch übersichtlich zusammengefasst auf einem begleitenden Infoblatt.
Vertiefende Hintergrundinformationen erhalten Verantwortliche zudem in der Broschüre „Bio in der Außer-Haus-Verpflegung leicht gemacht“ des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Tipps zur Kommunikation von Bio
Voraussetzung für eine gute Akzeptanz und Nachfrage des Bio-Speiseangebots ist eine gelungene Kommunikation. Welche Strategien hierfür infrage kommen, thematisiert die Präsentation „Gästekommunikation zum Einsatz von Bio-Produkten“. Praktische Beispiele, Tipps und eine Übersicht über verschiedene Kommunikationsmethoden zeigen: Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, die Gäste für Bio zu gewinnen. Wichtig ist es, dass die gewählte Strategie zu der Einrichtung und der Gästestruktur passt. Vielversprechend ist es unter anderem, verschiedene Trends aufzugreifen und Qualitäten wie regional, vegetarisch/vegan oder fair mit bio zu kombinieren.
Warum sich Presse- und Medienarbeit lohnt, welche Vorbereitungen erforderlich sind, welche Möglichkeiten der Presseansprache es gibt und was eine Nachricht interessant macht, ist auf einem einseitigen Infoblatt zusammengetragen (s. Bild o.).
Best Practice Studentenwerk Osnabrück
Wie gelungene Kommunikation konkret aussehen kann, zeigt beispielhaft die Küchenstory des Studentenwerks Osnabrück.
Mehr Bio in Kommunen – Strategien und Konzepte
Die Kommunen, die sich im Netzwerk deutscher Biostädte zusammengeschlossen haben, haben sich zum Ziel gesetzt, den Einsatz von Bio-Lebensmitteln kontinuierlich zu steigern. Darüber hinaus wollen sie möglichst viele andere Städte und Gemeinden motivieren und dabei unterstützen, ebenfalls verstärkt Bio-Produkte zu verwenden. Das Netzwerk hat seit vielen Jahren Erfahrungen mit der Beschaffung und dem Einsatz von Produkten aus ökologischem Landbau gesammelt. Im Austausch mit anderen Städten und Gemeinden wurde dem Netzwerk klar, dass es viele offene Fragen im Hinblick auf den Bio-Einsatz gibt. Vor diesem Hintergrund entstand das Projekt „Mehr Bio in Kommunen“. Es ging darum, alle Themen rund um die Bio-Einführung zusammenzutragen, gut verständlich aufzubereiten und allen interessierten Kommunen zur Verfügung zu stellen. Ein Praxisleitfaden (s. Bild o.) informiert über die Ergebnisse.
Über BioBitte
Die Initiative BioBitte zeigt Wege auf, wie Politik, Verwaltung, Vergabewesen und Küchenleitungen erfolgreich den Bio-Anteil in öffentlichen Küchen erhöhen können. Den Einsatz ökologisch erzeugter Produkte in der AHV voranzutreiben, zählt zu den Zielen der Bio-Strategie 2030 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. BioBitte ist eine Initiative innerhalb des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL).
Die Initiative bietet praxisnahe Infomaterialien und fördert den Erfahrungsaustausch aller Entscheidungsbefugten auf lokal und überregional organisierten Veranstaltungen – vor Ort oder online. Neben Verantwortlichen in Politik und Verwaltung informiert www.bio-bitte.info Mitarbeitende in Fach- und Vergabereferaten und Küchenleitungen über Wissenswertes und liefert praktische Tipps.
Foodwaste vermeiden
Wie geht ein Foodwaste von nahezu Null in der Schulmensa? Kennziffern und Praxistipps aus der Schul-, Betriebs- und Hochschulgastronomie rund um Lebensmittelverschwendung.
Quelle: Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL)