Vivien Albert leitet den DeHoGa Campus neben der DeHoGa Akademie in Bad Überkingen.
Quelle: Geck Fotografie

Wohnen, leben, lernen

Vivien Albert leitet den Dehoga Campus in Bad Überkingen. Das Gelände wurde erst kürzlich renoviert und erweitert, wobei einige Baumaßnahmen noch nicht abgeschlossen sind. Er liegt direkt neben der Dehoga Akademie und bietet Auszubildenden und Teilnehmern von Weiterbildungen eine Unterkunft. Im Interview spricht Vivien Albert über den Ausbau, den Mehrwert des Campus für die Lernenden und ihre Pläne für das Gelände.

Wie lange leiten Sie den Dehoga Campus in Bad Überkingen schon?

Seit dem 15. Mai 2023.

Wie hat es sich ergeben, dass Sie diese Stelle übernommen haben? Waren Sie schon zuvor beim Dehoga beschäftigt, bzw. was haben Sie vorher gemacht?

Die vergangenen Jahre war ich als Hoteldirektorin im Stuttgarter Raum tätig. Durch die Dehoga-Mitgliedschaft der Hotelbetriebe hatte ich zum Verband bereits eine gute Verbindung, bevor ich die Stellenausschreibung zur Campusleitung entdeckt habe. Die Stellenausschreibung und letztlich die Zusage hat sich als Glückstreffer herausgestellt.

Soweit ich das verstanden habe, sind neben Teilnehmern an Dehoga-Seminaren auch Berufsschüler am Campus, die in einer nahen Berufsschule lernen. Stellt der Campus für sie dann vorrangig die Unterkunft?

Der Dehoga Campus Bad Überkingen ist ein Ort zum Wohnen, Leben und Lernen für die Schüler während ihrer Blockunterrichtswochen an der unmittelbar benachbarten Landesberufsschule in Bad Überkingen. Dies ist der vorrangige Zweck der Einrichtung.
Seminarteilnehmer der Akademie haben nun ebenfalls die Möglichkeit auf dem Campus zu übernachten. Diese Möglichkeit ist neu. Sie war vor der Modernisierung und Erweiterung nicht gegeben.

Welche Kurse werden vom Dehoga selbst am Campus angeboten?

Der Dehoga bietet keine Kurse am Campus an, sondern er bietet mit dem Campus eine qualitativ hochwertige Umgebung zum Wohnen, Leben und Lernen für die angehenden Fachkräfte der Branche, die während ihrer Blockunterrichtswochen an der Berufsschule hier untergebracht sind.

Weiterbildungsseminare werden von der benachbarten Akademie angeboten. Die Akademie ist eine führende Weiterbildungseinrichtung für das Gastgewerbe in Deutschland.

Der Dehoga Campus wurde jüngst renoviert und ausgebaut. Was kam durch die Baumaßnahmen neu hinzu?

Der Dehoga Baden-Württemberg hat das bestehende Internat in Bad Überkingen um 38 komfortable Zimmer erweitert und zum modernen Campus weiterentwickelt. Statt bisher 405 können jetzt 478 Schüler hier während ihrer Berufsschul-Blockunterrichtswochen wohnen. Sie profitieren von hoher Aufenthaltsqualität, neuen Sport- und Freizeitflächen und vom modernen, großzügigen Restaurant- und Bistrobereich. Mit dem Campus-Konzept, das der Verband an den Berufsschul-Standorten Calw und Bad Überkingen umsetzt, schafft der Verband eine optimale Umgebung zum Wohnen, Leben und Lernen. Dies ist ein klares Signal der Wertschätzung für die jungen Menschen, die sich für eine Berufsausbildung im Gastgewerbe entscheiden.

Was unterscheidet den Dehoga Campus von anderen Fortbildungseinrichtungen?

Der Campus ist keine Fortbildungseinrichtung. Um eine Fortbildungseinrichtung handelt es sich bei der benachbarten Akademie, die sich u. a. durch ihre konsequente Spezialisierung auf das Gastgewerbe, durch ihr vielfältiges Kursangebot und durch moderne Praxis-Trainingsmöglichkeiten (etwa Hoteltrainingszimmer) auszeichnet.

Wird die Kapazität von 478 Schülern auch ausgelastet?

Angesichts der erfreulicherweise steigenden Ausbildungszahlen im baden-württembergischen Gastgewerbe (+26,7 % neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im Jahr 2022), sind wir froh darüber, nun ausreichende Kapazitäten geschaffen zu haben. Die Voll-Auslastung des Campus ist aber nicht das vorrangige Ziel, sondern die hohe Qualität der Unterbringung für die Schüler.

Versuchen Sie mit dem Dehoga Campus auch Werte wie Nachhaltigkeit und Digitalität zu vorzuleben? Wenn ja, in welcher Form bzw. mithilfe welcher Projekte und Maßnahmen?

Wir möchten der Branche Impulse geben, die die Schüler bestenfalls mit in die Ausbildungsbetriebe nehmen.
Digitalisierung leben wir u. a. durch die Gäste-App „Gastfreund“, die wir als Plattform zur Kommunikation und Information für und mit Schüler nutzen.
Unsere Mitarbeiter sind mit Tablets ausgestattet, über die eine interne Kommunikation und Arbeitsplanung stattfindet. Unsere Housekeeping-Mitarbeiter nutzen unser Front Office System als mobile App auf den Tablets beispielsweise zur Freimeldung gereinigter Zimmer.
Zum Thema Nachhaltigkeit: Wir betreiben unser eigenes Blockheizkraftwerk und unsere Heizung mit Biogas. Eine Photovoltaik-Anlage mit mehr als 370 m2 erzeugt zusätzlichen grünen Strom. Die Zimmer werden mit umweltschonenden Produkten gereinigt. Wir verzichten, soweit möglich, auf Einzelverpackungen, stellen unsere eigene Marmelade her und beziehen einen großen Anteil der benötigten Produkte regional von Lieferanten aus der direkten Umgebung.

Nach welchem persönlichen Motto, bzw. welcher Agenda leiten Sie den Campus?

Fair und auf Augenhöhe, mit klaren Vorgaben und Regeln, die für das Zusammenleben auf dem Campus essenziell sind. Sie gelten gleichermaßen für meine Mitarbeitenden und für unsere Gäste.

Mein Team und ich suchen den täglichen Austausch mit den Schülern und sind als Ansprechpartner für alle Belange offen und präsent.

Welche Pläne haben Sie noch für den Campus? Wollen Sie ihn noch weiter vergrößern oder bestimmte Bereiche ausbauen bzw. sanieren?

Die Modernisierungsarbeiten auf unserem Campus sind noch nicht komplett abgeschlossen. Dies gilt es erst einmal zu leisten, Ausbau- oder Erweiterungspläne gibt es aktuell nicht.

Was fehlt dem Campus noch?

Die Fertigstellung sämtlicher Umbaumaßnahmen – wir können es kaum erwarten, den neuen Fitnessbereich für unsere Schüler freizugeben.

Herzlichen Dank für das Gespräch, Frau Albert!

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Quelle: B&L MedienGesellschaft

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