Fritz Engelhardt und Stefan Lohnert sprechen über ihre Erwartungen für die Intergastra 2024.
Quelle: Kelm

Hilfestellungen in schweren Zeiten

Nach der Pressekonferenz zur Intergastra 2024 auf dem Dehoga-Campus in Bad Überkingen treffen wir Stefan Lohnert, den Geschäftsführer der Messe Stuttgart (im Bild r.), und Fritz Engelhardt, den Vorsitzenden des Dehoga Baden-Württemberg e.V. (im Bild l.). Bei einem Gespräch in der Lehrküche der Akademie berichten sie, was sie sich von der Intergastra für die Branche erhoffen.

Warum freuen Sie sich besonders auf die Intergastra 2024?

Fritz Engelhardt: Die Intergastra ist immer ein Highlight im Kalender aller Branchenmitglieder. Die Gastronomen freuen sich, Innovationen zu sehen und neue Ideen mit in den Betrieb zu bringen. Nachdem wir kürzlich drei Krisen hintereinander durchstehen mussten, sind neue Lösungen dringender gefordert denn je. Daher sind viele Gastronomen auch bereit für Investitionen.

Stefan Lohnert: Die Intergastra 2024 wird ein großes Event, die gesamten 120.000 Quadratmeter Fläche sind ausgebucht. Die Koch-Olympiade wird uns den notwendigen Showeffekt garantieren. Mit dem Dehoga-Verband Baden-Württemberg haben wir einen großartigen Sparring-Partner, der nah an den Gästen dran ist. Ich freue mich daher auf ein großes Event mit vielen Gästen.

Die Intergastra und der Dehoga sind also enge Verbündete?

Stefan Lohnert: Als Messegesellschaft stellen wir das Gebäude und ein Projektteam. Natürlich brauchen wir jemanden, der bei der Regie hilft und die nötigen Kontakte hat.

In welchen Bereichen erwarten Sie denn neue Lösungen?

Fritz Engelhardt: In allen Bereichen. Besonders Ansätze für mehr Digitalisierung werden wir auf der Messe sehen. Das reicht von der Küche bis ins Housekeeping. Der Fachkräftemangel drängt uns dazu, Prozesse zu vereinfachen und sich nach digitalen Hilfestellungen umzusehen.

Stefan Lohnert: Dazu kommen die Megathemen Nachhaltigkeit und Energiesparen, die gerade jeden antreiben. Küchen und Hotels haben ja einen sehr großen Energiebedarf. Umso wichtiger ist die Frage, ob man Gas oder Elektrizität zum Heizen und Kochen einsetzt – und was von beidem günstiger ist.

Erwarten Sie auch mit Blick auf Fleischalternativen einen Schub neuer Produkte?

Stefan Lohnert: Das denke ich schon. Erst letztes Wochenende durfte ich eine vegane Gulaschsuppe kosten, die sich von ihrem fleischhaltigen Vorbild kaum unterschied. Auch hier wird die Qualität immer besser. Generell geht es darum, Zucker, Fett und Palmöl zu meiden. Die Industrie schafft das mittlerweile – auch dadurch steigt die Qualität vieler Produkte.

Fritz Engelhardt: Ich bin überzeugt, dass die Aussteller für jede aktuelle Frage eine Antwort parat haben. Die Frage der Nachhaltigkeit ist zentral, besonders bei Großinvestitionen: Heute muss man immer das passende Nachhaltigkeitskonzept mitliefern, wenn man sich in Zukunft finanzieren möchte. Das reicht von der Küchenausstattung über den Hotelanbau bis zur Renovierung von Hotelzimmern. Unsere Aussteller sind aufgefordert, kompakte Lösungen zu zeigen, die auf alle Anforderungen einschließlich der Nachhaltigkeit eingehen.

Der Dehoga engagiert sich stark gegen die Anhebung der Mehrwertsteuer. Denken Sie, das Ergebnis dieser Frage im Januar wird sich auf den Erfolg der Messe im Februar auswirken?

Fritz Engelhardt: Ich denke, dass die Messe unabhängig von der Frage der Mehrwertsteuer ein wichtiges Event und ein Erfolg wird. Es gibt genügend andere Sorgen, die nach Antworten verlangen – allen voran der Fachkräftemangel. Den Gastronomen gelingt es nicht mehr, die Nachfrage der Gäste zu befriedigen, wie sie es gewohnt sind. Daher brauchen sie Hilfestellungen, die es möglich machen, die Nachfrage der Gäste kräfteschonend und effizient zu bedienen. Aber natürlich wird die Frage, wie das mit der Mehrwertsteuer ausgeht, sich auf die Investitionsmöglichkeiten der Betriebe auswirken.

Wie genau könnten diese Lösungen aussehen?

Fritz Engelhardt: Ich denke dabei etwa an ganze Küchenkonzepte. Das bedeutet, dass Prozesse so weit wie möglich vereinfacht werden. Eine Möglichkeit sind Halbfertigwaren – also keine reine Convenience. Aber es ist nicht nötig, jedes Salatblatt von Hand zu waschen. Dafür gibt es entsprechende Lösungen, auf der Intergastra werden sie im Food-Bereich in Halle 1 gezeigt. Es geht darum, Freiräume zu schaffen, um mehr Zeit am Gast zu haben. Es ist doch schön, wenn man mit einem Lächeln gefragt wird, was man denn zu essen wünscht, oder eine Empfehlung zu erhalten. Ebenso schön ist es für den Gast, wenn er sein Essen mit einem Lächeln serviert bekommt. Dafür sollten Fachkräfte Zeit und Energie haben. Möglich wird das, indem digitale Helfer ihnen Wegstrecken und Routinearbeiten abnehmen.

Stefan Lohnert: Da lohnt sicher ein Blick in Richtung Intralogistik. Ich habe einmal gesehen, wie die Bestellung direkt vom Orderman an Küche und Bar weitergeleitet wurde. Jeder weiß sofort, was zu tun ist. Weiter geht es mit automatischen Zapfanlagen, die die Getränke automatisch abfüllen. So schont man den Wareneinsatz und jeder Gast erhält ein exakt abgemessenes Getränk, das sofort servierbereit ist. Eine weitere Hilfe sind die kleinen Bedien- und Abräumroboter, die schon in vielen Betrieben fahren. Sie sparen dem Personal Zeit und unterhalten die Gäste.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Ein gastronomisches Großereignis

Was auf der Pressekonferenz zur Intergastra 2024 angekündigt wurde, welche Themen und Bereiche Sie auf der Messe erwarten und wie sich die Deutsche Koch-Nationalmannschaft für die Olympiade rüstet, lesen Sie hier.

Quelle: B&L MedienGesellschaft

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