Gesundheit im Gastgewerbe in der Praxis – wie lassen sich Maßnahmen praktisch z. B. im Hotelalltag umsetzen. (Quelle: Visual Generation/Colourbox.de)
Quelle: Visual Generation/Colourbox.de

Gesundheit im Gastgewerbe: Teil 3

Die Deutsche Hotelakademie (DHA) bildet gemeinsam mit dem Dorint Hotel Neuss eine Mitarbeiterin zur Betrieblichen Gesundheitsmanagerin aus. Im April 2019 startete sie mit der berufsbegleitenden Weiterbildung Betriebliches Gesundheitsmanagement, die von der DHA angeboten wird.

Parallel dazu hat die Akademie die DAK als Praxispartner mit ins Boot geholt, damit die BGM-Ideen und Maßnahmen direkt im Hotel umgesetzt werden können. Die Weiterbildung geht über 12 Monate und in regelmäßigen Abständen (etwa alle zwei Monate) trifft man sich im Dorint Hotel Neuss um neue Maßnahmen zu erarbeiten und die Umsetzung zu besprechen.

Gesundheit im Gastgewerbe in der Praxis

Für unserern dritten Teil der Strecke Gesundheit im Gastgewerbe sprachen wir mit Nina Weinrich, Personalreferentin und angehende Betriebliche Gesundheitsmanagerin im Dorint Hotel Neuss und Stefan Dopheide von der DAK über die Einführung von BGM-Maßnahmen und die Fortschritte, die sich mit sich bringen können.

Frau Weinrich, wie sind Sie auf den Gedanken gekommen BGM bei Ihnen im Hotel einzuführen?

Nina Weinrich: Wir arbeiten schon seit mehreren Jahren eng mit der DAK-Gesundheitskasse zusammen. Dadurch wurden wir auf die Einführung vom BGM aufmerksam und das Projekt kam ins Rollen. Die Gesundheit und auch Zufriedenheit unsere Mitarbeiter hat für uns eine sehr hohe Priorität. Daher ist das BGM für unser Haus ein echter Mehrwert, den wir dazu gewinnen konnten. Gemeinsam mit der DAK haben wir nach einem renommierten Bildungspartner gesucht, der uns theoretisch-fachlich unterstützt und lehrt, wie das Thema BGM und die einzelnen Maßnahmen im eigenen Unternehmen umsetzt werden können.

Gab es denn vorher schon ähnliche Maßnahmen?

Nina Weinrich: Gesundheit ist ein stetiges Thema. Es wurden vor der Einführung vom BGM auch schon Maßnahmen, darunter zum Beispiel Gesundheitstage, Teilnahme an sportlichen Veranstaltungen oder Gefährdungsbeurteilungen, angeboten. Jedoch haben wir durch das BGM und die Ausbildung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagers (DHA) nun die Möglichkeit uns noch stärker im Bereich Gesundheit aufzustellen.

DAK unterstützt

Herr Dopheide, was ist in Bezug auf BGM-Maßnahmen bzw. der Umsetzung der Maßnahmen die größte Herausforderung im Gastgewerbe?

Stefan Dopheide: Eindeutig die Verankerung eines nachhaltigen und systematischen Gesundheitsmanagement im Unternehmen – Verhaltenspräventive Maßnahmen für die Mitarbeiter und Verhältnisprävention für das Unternehmen. Hier sollte nicht ausschließlich die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Mitarbeiter im Fokus stehen. Organisatorische Maßnahmen, flexible Schichtmodelle oder ähnliches sollten das BGM des Unternehmens aufwerten.

Welche Maßnahmen eignen sich besonders gut für die Hotellerie & Gastronomie?

Stefan Dopheide: Sensibilisierung über Screeningmaßnahmen und Nutzung der gegebenenfalls vorhandenen Expertise (z. B. gesunde Ernährung) sowie die aktive Einbindung und Zusammenarbeit mit der Küche. Auf der anderen Seite aber auch die Sensibilisierung für die Branchenspezifischen Belastungen (z. B. Rückenerkrankungen, Ergonomie, psychische Belastungen, etc.) – denkbare Maßnahmen wären hier u. a. eine Ergonomieberatung, die Pflege einer aktiven Pausenkultur, der richtige Umgang mit Stress sowie Stressbewältigung.

Welche Erfahrungen haben Sie bislang bei der Zusammenarbeit mit der DHA gemacht?

Stefan Dopheide: Wir sprechen hier von einer kompetenten und engagierten Zusammenarbeit. Dabei zählt vor allem die Wissensvermittlung in einem modernen und digitalen Format. Begleitet wird der Prozess von motivierten Mitarbeitern, die eine perfekte Ergänzung im Rahmen der Umsetzung der BGM-Maßnahmen darstellen.

Und wie empfinden Sie das Zusammenspiel zwischen Theorie und Praxis?

Stefan Dopheide: Im Rahmen der Projektarbeit können theoretische Inhalte auf die Praxis übertragen werden. DHA und DAK ergänzen sich optimal im Rahmen von Prozess- und Projektbegleitung. In Bezug auf die Zusammenarbeit mit dem Dorint Hotel Neuss sollte die Studentin die Partner fordern – ein Transfer des in der Weiterbildung erlernten Wissens in die praktische Arbeit oder das Aufgreifen von Praxisbeispielen (der DAK) kann dies unterstützen.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Unsere „Gesundheit im Gastgewerbe“-Lesereihe im Überblick

Gesundheit im Gastgewerbe: Teil 1

Die berufsbegleitende Weiterbildung zum Betrieblichen Gesundheitsmanager an der Deutschen Hotelakademie (DHA) vermittelt das fachliche Know-how. So können BGM-Maßnahmen erfolgreich in ein Unternehmen eingeführt werden. Denn die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen im eigenen Betrieb ist gar nicht so einfach. Es hilft, wenn jemand die Verantwortung dafür übernimmt. Sarah Wankelmann, Marketing Managerin, erklärt im Gespräch, warum das Betriebliche Gesundheitsmanagement im Gastgewerbe immer wichtiger wird, welche Vorteile der Arbeitgeber davon hat und wie man am besten anfängt.

Gesundheit im Gastgewerbe: Teil 2

Im zweiten Teil unserer Strecke ging es um die Hilfestellung, die Krankenkassen leisten: Dr. Anke Siebeneich, Referentin der Abteilung Gesundheitsförderung beim BKK Dachverband e.V, und Thorsten Jakob, Pressesprecher der Barmer, haben die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst. Im Gespräch ging es u. a. um konkrete Handlungsempfehlungen und die Frage, wo sich im Gastgewerbe besonders große Belastungen verstecken.

Quelle: B&L MedienGesellschaft, DHA

Mehr zum Thema

BuL-MedienGesellschaft_RGB_kurz
transparent_gif

Jetzt uneingeschränkten Zugang
zu allen News bekommen!

Einfach kostenfrei registrieren.

Die Registrierung beinhaltet unsere kostenlosen Newsletter für den Außer-Haus-Markt. Den Newsletterbezug können Sie jederzeit über Ihren Account anpassen.

Sie haben jederzeit die Möglichkeit der Verwendung Ihrer Daten zu wiedersprechen. Benutzen Sie dazu den in der Newsletter-Mail befindlichen Abmelde Button. Hier finden Sie unsere Datenschutzerklärung und die Widerrufsbelehrung.