38 % der Erwachsenen in Deutschland bestellen von der Kinderkarte
Quelle: Lightspeed

Umfrage: Warum immer mehr Erwachsene aus der Kinderkarte wählen

„Einmal die Mini-Pasta mit Tomatensauce – aber für mich, bitte!“ Was früher undenkbar schien, ist heute keine Seltenheit mehr: Immer mehr Erwachsene bestellen in Restaurants Gerichte von der Kinderkarte. Eine aktuelle Umfrage von Lightspeed belegt: In Deutschland hat bereits mehr als ein Drittel der Erwachsenen (38 %) mindestens einmal etwas vom Kindermenü gewählt – und das aus ganz konkreten Gründen.

Klein, fein, gewollt – was Erwachsene zur Kinderkarte zieht

Die beliebteste Begründung für die Wahl eines Gerichts von der Kinderkarte ist die Portionsgröße: 42 % der deutschen Befragten geben an, dass die Kinderkarte einfach angemessene Portionen bietet – weder zu viel, noch zu wenig. Weitere 32 % greifen zum Kindermenü, weil dort ein Gericht enthalten ist, das sie sich auf der regulären Speisekarte wünschen würden. Und immerhin 19 % geben an, mit der Wahl auch Geld sparen zu wollen. Gleichzeitig sagen 23 %, dass sie grundsätzlich nicht von der Kinderkarte bestellen würden – oft aus sozialen oder kulturellen Gründen.

Europäischer Vergleich: Deutschland vorne mit dabei

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit weit vorn: Nur im Vereinigten Königreich ist das Phänomen noch ausgeprägter – dort haben 40 % der Befragten schon einmal von der Kinderkarte bestellt. Es folgen die Niederlande (30 %) und Belgien (29 %). Schlusslicht ist Frankreich mit nur 24 % – und gleichzeitig mit der höchsten Ablehnungsrate: 44 % würden hier nicht aus der Kinderkarte bestellen.

Auffällig: Während „angemessene Portionen“ überall als Hauptgrund genannt werden, variiert die Bedeutung des Sparens. In Großbritannien (27 %) und Frankreich (21 %) spielt der Preis eine größere Rolle als in Deutschland (19 %) oder den Niederlanden (13 %). In Belgien liegt der Wert bei 16 %.

Chance für Gastronomiebetriebe: Flexibilität schlägt Etikette

Die Ergebnisse zeigen klar: Der Wunsch nach individuell passenden Portionen, bekannten Lieblingsgerichten und mehr Wahlfreiheit überwindet klassische Konventionen. Für Gastronomiebetriebe ergibt sich daraus die Chance, kreativer mit der Menügestaltung umzugehen – zum Beispiel mit flexibleren Portionsgrößen, modularen Menüs oder der Integration beliebter Kindergerichte in die Hauptkarte.

Sinahn Fabian Sehk, Regional Senior Director DACH Hospitality von Lightspeed, sieht in dem Trend eine Chance für die Branche: „Die Gastronomie kann sich weiter öffnen – nicht nur technisch, sondern auch konzeptionell. Wenn Gäste nach kleineren Portionen oder bestimmten Gerichten fragen, sollten Restaurants darauf reagieren. Unsere Kassensysteme helfen dabei, genau zu analysieren, was gut läuft und welche Angebote gefragt sind – das schafft Freiräume für kreative, wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen.“

Wer hört, gewinnt – Gäste wünschen sich Individualität statt Standardmenü

Die Kinderkarte wird zur Erwachsenenwahl – nicht aus Jux, sondern aus pragmatischen Gründen. Gastronomiebetriebe, die auf diese Bedürfnisse eingehen, können neue Zielgruppen erreichen und die Zufriedenheit ihrer Gäste steigern. Mit moderner Technologie, flexiblen Menüs und einem offenen Ohr für Gästewünsche lässt sich dieser Trend nicht nur bedienen, sondern aktiv gestalten.

Quelle: Lightspeed

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