Lebkuchen in den Supermärkten, Lichterketten in den Straßen – und die ersten Klänge von Mariah Carey’s Kultklassiker „All I want for Christmas“: Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und damit eine Zeit des Beisammenseins und auch des Glühwein-Genusses. Doch wann wird am meisten getrunken? Wie haben sich die Glühweinpreise in den letzten Jahren entwickelt? Und in welcher Stadt schlürft es sich am teuersten?
Orderbird, Anbieter für Kassensysteme in der Gastronomie, hat die Entwicklungen im Glühwein-Konsumverhalten über die letzten drei Jahre zusammengetragen. Hierfür hat das Unternehmen die anonymisierten Daten von insgesamt knapp 5.000 gastronomischen Betrieben in Deutschland für die Jahre 2021 bis 2023 ausgewertet.
Wann wird Glühwein am häufigsten konsumiert?
Sobald es dunkel und der Feierabend eingeläutet wird, kommt der Glühwein auf den Tisch: Der späte Nachmittag bis frühe Abend sind die beliebtesten Zeiten für den Konsum des heißen Weihnachtsgetränks: 55 % trinken ihn zwischen 16 und 21 Uhr. Der absolute Genussmoment findet mit 12,2 % um 18 Uhr seinen Höhepunkt, gefolgt von einer Stunde davor (11,5 %) und danach (11,8 %).
Ein Blick auf die Woche zeigt, dass sich der Konsum gleichmäßig über die gesamte Zeitspanne verteilt. Spitzenreiter bleibt aber wenig verwunderlich das Wochenende mit Samstag als absolutem Lieblingstag (26 %), gefolgt von Sonntag (18,4 %) und Freitag (18 %).
Der Ansturm auf den Glühwein beginnt bereits vielerorts im November – so ist der Konsum im vorletzten Monat des Jahres mit 25 % am zweithöchsten. Der Dezember ist absoluter Spitzenreiter mit 60 %, doch auch im Januar halten die Deutschen noch etwas an der Weihnachtsstimmung fest und schlürfen noch munter weiter, sodass der Konsum mit 6 % ins neue Jahr startet.
Kontinuierlicher Anstieg bei Preisen von Glühwein
Wer sich eine Tasse des heißen Getränks gönnen möchte, der musste zuletzt nicht selten ein bisschen tiefer in die Tasche greifen. Denn der Glühwein-Preis ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Während es 2021 noch durchschnittlich 3,71 Euro waren, stieg der Betrag 2022 bereits auf 3,98 Euro und überschritt 2023 mit 4,27 Euro die Vier-Euro-Marke. Kurzum: Wer sich im Beisammensein fröhlich zuprosten wollte, musste von Jahr zu Jahr je gut 7 % mehr Geld auf den Tisch legen.
Doch wo schlürft es sich am teuersten? 2023 war mit 4,82 Euro pro Tasse Hamburg an der Spitze, gefolgt von Bremen mit 4,52 Euro und Hessen mit 4,44 Euro. Das war nicht immer so. Denn 2021 und 2022 führt noch Berlin mit 3,98 bzw. 4,35 Euro das Feld an. Mit der höchsten Steigerung zwischen 2021 und 2023 sah sich Bremen konfrontiert. Ganze 33,2 % mehr kostet der Glühwein dort mittlerweile. Doch auch Hessen mit 31,7 % und Brandenburg mit 28,1 % haben die Preise ordentlich angezogen. Wer dem aus dem Weg gehen möchte, ist im Saarland gut aufgehoben. Dort konnte man 2023 eine Tasse Glühwein noch für 3,15 Euro genießen.
Glühwein-Spaziergang: vom Restaurant zur Bar zum Café
Glühwein wird mittlerweile an vielen Orten angeboten, allen voran natürlich auf den Weihnachtsmärkten. Doch dabei bleibt es schon lange nicht mehr. Von Restaurants über kleine Lädchen, über Cafés oder Bars und Kneipen – wer einen kleinen Glühwein-Spaziergang macht, erhält sozusagen mittlerweile an jeder Ecke sein Getränk.
Die Preise variieren jedoch deutlich. Am teuersten war Glühwein 2023 in Restaurants mit 4,43 Euro und dem höchsten Preisanstieg (18,7 %) zwischen 2021 und 2023. In Bars und Kneipen sind die Preise ähnlich hoch: 4,28 Euro mit einem Preisanstieg von 15,6 %. In Cafés gibt es den heißen Wein für 4,23 Euro und einen Preisanstieg von 16,5 %. Dahingegen lohnt es sich preislich bei Take-Aways: Mit nur 3,92 Euro und einem Preisanstieg von 9,4 % ist dies die günstigste Variante.
Die heißesten Trends rund um Glühwein
Rot oder weiß, mit oder ohne Schuss: Das sind schon lange nicht mehr nur die Fragen, wenn es um Glühwein geht. Denn mittlerweile gesellen sich allerlei bunte Kreationen zu den Klassikern – etwa Hot Aperol, heißer Hugo oder auch Glüh-Gin. Doch bei den kreativen Varianten bleibt es nicht.
Angesichts des wachsenden Interesses an alkoholfreien Getränken werden alkoholfreie Glühweine und Punsch-Alternativen immer gefragter. Weniger Schuss also, dafür umso mehr Geschmack: Denn neben klassischen Zutaten wie Zimt und Nelken werden zunehmend exotische Gewürze wie Sternanis, Kardamom oder Ingwer sowie Früchte wie Granatapfel oder Mango in Glühweinen verwendet, um neue Geschmackserlebnisse zu schaffen. Auch sind die Geschmäcker von Region zu Region unterschiedlich und so stößt man mittlerweile gerne mit Glühwein-Sorten an, die lokale Weine und Zutaten mit einbeziehen. Und nicht nur lokal darf es sein, auch in puncto Nachhaltigkeit gibt es ein wachsendes Bewusstsein. Immer mehr Glühweine sind aus biologischem Anbau.
Insgesamt zeigt sich, dass die Glühwein-Kultur sich weiterentwickelt und immer wieder neue, spannende Facetten hervorbringt, die sowohl Traditionsliebhaber als auch experimentierfreudige Genießer begeistern.
Methodik des Glühwein-Reports von Orderbird
Für die Ergebnisse wurden anonymisierte Daten der Jahre 2021 bis Dezember 2023 von 4.914 gastronomischen Betrieben in Deutschland, die Kassensysteme von Orderbird nutzen, intern ausgewertet und aufgearbeitet.
Rezepttipp
Auch heiße Schokolade darf für viele in der kalten Jahreszeit nicht fehlen. Aber auch hier lässt sich mit etwas Experimentierfreude Abwechslung in das Heißgetränke-Angebot zaubern. Ein Beispiel: der White Coco-Choco auf Basis heißer weißer Schokolade mit Kokossirup. Hier geht’s zum Rezept.
Quelle: Orderbird