Sprachbarrieren sind nicht die einzige Hürde, wenn Mitarbeiter verschiedener Nationalitäten in einem Team zusammenarbeiten. Brigitte Marx-Lang, Inhaberin der Gesellschaft für Perspektivenentwicklung, hat uns Tipps zur Kommunikation im (interkulturellen) Team verraten.
Nationalitäten und Kulturen treffen aufeinander
Bunt gemischt sind die Teams in gastronomischen Betrieben, bei denen nicht nur verschiedene Persönlichkeiten aufeinandertreffen, sondern mitunter auch verschiedenste Nationalitäten und Kulturen. Sind Barrieren in der (non-)verbalen Kommunikation also schon vorprogrammiert? Die Antwort darauf weiß Brigitte Marx-Lang, Inhaberin der Gesellschaft für Perspektivenentwicklung und Expertin für die Kommunikation im (interkulturellen) Team. Wir haben genauer nachgehakt und erklären unter anderem, welches Potenzial interkulturelle Teams für die Gastronomie haben, und wie man sich Flirten für eine gute Kommunikation zunutze machen kann.
Eines vorweg: Ob kleines oder großes Team – das Konfliktpotenzial ist gleichermaßen vorhanden. „Konflikte im Team kann man mit einem Mobile vergleichen: Zuckt ein Teil, dann zuckt der Rest mit – egal, wie viele Teile das Mobile hat. Entscheidender ist die Kraft des Lufthauchs, der hindurch weht“, verbildlicht Brigitte Marx-Lang.
Tipps für die Team-Kommunikation
Zentrale Umgangsformen der eigenen Mitarbeiter kennen
- andere Länder, andere Sitten – das trifft es gut > die Gebräuche und Sitten verschiedener Nationen unterscheiden sich, da diese immer auf den Lebensbedingungen im jeweiligen Land fußen
- Führungskräfte sind gut beraten, wenn sie z. B. nur eine kurze Begrüßungsformel auswendig lernen und im Alltag verwenden > wird als Willkommenszeichen interpretiert und öffnet die Türen für Verständnis
Konfliktrisiko niedrighalten
- wichtigste Stellschraube: positive und offene Arbeitsatmosphäre
- angenehmer Umgangston, wo Fehler erlaubt sind und Lachen an der Tagesordnung
- Ausgrenzung, Ablehnung und Zurückhaltung vermeiden
Berührungsängste abbauen
- Führungskräfte sollten ihr Team über neue Mitarbeiter und etwaige Besonderheiten informieren, z. B. bei Muslimen die Info über das Tragen von Kopftüchern
- das bestehende Team und neue Kollegen von Anfang an ins Gespräch bringen
Sprachbarrieren vermeiden
- gibt es immer wieder und sind schwer zu überwinden
- Kurse, in denen Deutsch als Fremdsprache angeboten wird, sind notwendig (teilweise vom Unternehmen selbst für die Mitarbeiter angeboten)
- Körpersprache ist relativ universell einsetzbar
- leichtes Lächeln, eine offene und freundliche Mimik und Gestik und Blickkontakt sorgen für ein Gefühl des Willkommenseins
Potenzial nutzen
- auf diese Weise von anderen Kulturen lernen
- Durchmischung bringt frischen Wind
- internationale Küche/ländertypische Gerichte in Speiseplan einfließen lassen
Hürdenlauf interkulturelles Team?
Ein vollständiges Interview mit weiteren Fragen, u. a. zum Thema weibliche Führungskräfte, gibt es mit Brigitte Marx-Lang in der Augustausgabe 2021 des GVMANAGER.
Quelle: B&L MedienGesellschaft