Zum Essen ausgehen war im Jahr 2023 generationenübergreifend von GenZ bis GenX die zweithäufigste Freizeitaktivität der Deutschen. Dabei hat die GenZ ganz eigene Erwartungen, die weit vor dem eigentlichen Besuch des Cafés oder Restaurants beginnen und immer mehr zum Standard für Restaurantbesuche im Allgemeinen werden. So informiert sie sich bereits vorab auf digitalem Wege sehr intensiv über die Situation vor Ort. Mittels Internet werden anhand von auffindbaren Bildern die Atmosphäre und die Sitz- bzw. Tischmöbel, aber auch die Speisekarte und die Verfügbarkeit von Tischen – beziehungsweise die Möglichkeit zur Online-Reservierung, genauestens unter die Lupe genommen. Cafés, Bars oder Restaurants, die solch einen Vorab-Check der GenZ via Google oder Social Media nicht bestehen, werden sehr viel schneller aussortiert als von anderen Generationen.
Mit der GenZ ändert sich das Kundenverhalten
Doch auch wenn diese Bedürfnisse im direkten Vergleich mit der Generation X nicht ganz neu sind, ist doch das Ausmaß auf das allgemeine Kundenverhalten weitaus größer. Sie stellen so einen entscheidenden Einfluss auf das Konsumverhalten dar. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden, sollten Gastronomen ihre Strategien dahingehend unbedingt noch mehr anpassen. Das Finanztechnologie-Unternehmen SumUp stellt fünf Tipps vor, die Gastronomen helfen können, bestmöglich auf die Wünsche ihrer Kunden und der GenZ im Speziellen einzugehen.
Tipp 1 – Digitale Präsenz optimieren und aktuell halten
Eine ansprechende und leicht zugängliche Online-Präsenz ist essenziell. Gastronomen brauchen eine moderne Website, die visuell überzeugt und eine Vielzahl an Informationen bereithält. Sei es die Speisekarte, aktuelle Angebote rund um Frühstück, Mittag und Abendessen oder aber Informationen über die Auslastung zu bestimmten Zeiten; die GenZ möchte vorab das Gefühl von einem vollständigen Bild der Lokalität haben. Zudem sollte die Webseite auch auf mobilen Geräten optimal abrufbar sein. Dabei ist die Personalisierung vor allem für die GenZ ein zentraler Aspekt. Um den Gastronomiebesuch für die Kunden individuell zu gestalten, eignet sich der Einsatz digitaler Lösungen wie Loyalty-Apps oder CRM-Systeme. Diese sammeln Informationen über das Verhalten der Gäste, Ernährungspräferenzen, Geburtstage etc. und helfen, personalisierte Empfehlungen zu geben. Darüber hinaus ist es wichtig, die Angaben zu Öffnungszeiten in den gängigen Suchmaschinen sowie der eigenen Website aktuell zu halten und bei Feiertagen oder verkürzten Schließzeiten sofort anzupassen.
Tipp 2 – Social Media aktiv einsetzen
Auch wenn Instagram und TikTok vor allem bei der GenZ beliebt sind, nutzen alle anderen Generationen ebenfalls das Internet und checken Bewertungen der jeweiligen Lokalität. Generell ist es ratsam, eine aktive Social Media Präsenz zu pflegen und visuell ansprechende Präsentationen der Speisen und der Atmosphäre des Restaurants auf den jeweiligen Plattformen zu teilen. So können sich Kunden schon vor dem Besuch einen ersten Eindruck verschaffen. Noch immer verlassen sich viele Gastronomen zu oft auf den Zufall, dabei kann Social Media und positive Bewertungen auch aktiv und strategisch geplant werden. Auf den eigenen Social-Media-Account direkt vor Ort hinzuweisen ist dann die Kür: Die Gäste können durch einen dezenten Hinweis auf z. B. einer Serviette, der Rechnung oder aber durch ein kleines Dankeschön-Kärtchen zu einem positiven Beitrag animiert werden. Ein einheitlich verwendeter Hashtag verbessert dabei die Auffindbarkeit und wer (noch) keinen eigenen Account betreibt, kann zumindest auf Google verweisen. Ergänzend sollten auch das Lichtkonzept und die Gestaltung des Gastraumes rein visuell betrachtet werden. Können Speisen und Getränke sowie das Ambiente gut in Szene gesetzt werden? Denn nicht nur die GenZ, sondern auch andere Generationen lieben es, ihre tollen Entdeckungen durch appetitlich inszenierte Bilder auf ihren eigenen Social-Media-Accounts zu teilen.
Tipp 3 – Anpassung der Speisekarte an Ernährungsformen
Veränderungen in den Ernährungsgewohnheiten erfordern eine flexible Gestaltung der Speisekarte, so zum Beispiel an die wachsende Nachfrage nach vegetarischen und veganen, aber auch glutenfreien Optionen. Es entspricht dem aktuellen Zeitgeist, kompatible Gerichte in das Speisenangebot aufzunehmen, da sich mittlerweile viele für diese Optionen interessieren. In Anbetracht der herausfordernden Situation in der Gastronomie ist jeder einzelne Kunde von besonderer Bedeutung. Hilfreich ist es daher, die Speisekarte im Internet zur Verfügung zu stellen oder aber mit Hinweisen über die Verfügbarkeit dieser Angebote zu informieren. Gäste können sich dann bereits vorab einen Eindruck verschaffen – zugleich wird das Servicepersonal entlastet, da es weniger Enttäuschung seitens des Gastes vor Ort gibt.
Tipp 4 – Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil nutzen
Nachhaltige Unternehmensführung ist für viele Konsumenten mittlerweile ein wichtiges Entscheidungskriterium in vielen Lebensbereichen. Die Integration nachhaltiger Unternehmensführung nicht nur als gesellschaftliche Verantwortung, sondern als Wettbewerbsvorteil anzusehen, kann langfristig die Kundenbindung stärken und zudem ganz neue Kunden anziehen. Dabei können Gastronomen ihre Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit aktiv kommunizieren und sollten einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der sich sowohl strategisch, operativ sowie inhaltlich abbildet. Um beispielsweise die Aufmerksamkeit umweltbewusster Gäste zu gewinnen, können pflanzenbasierte Angebote erweitert oder regionale Zutaten häufiger verwendet werden. Umweltfreundliche Maßnahmen im Geschäftsalltag (wie z. B. Verwendung von Ökostrom oder umweltfreundlicher Verpackungen) einfach aktiv kommunizieren. Denkbar sind zudem Angebote für sozial benachteiligte Mitmenschen oder aber die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen.
Tipp 5 – Technologische Innovationen nutzen
Die Investition in zeitgemäße Technologien sichert den reibungslosen Betriebsablauf und positioniert den Gastronomiebetrieb als modern und serviceorientiert. Die Einführung von kontaktlosen Zahlungssystemen, Reservierungs-Apps und Automatisierung in der Küche kann dabei nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch das Kundenerlebnis verbessern. Die GenZ ist wie keine andere Generation vor ihnen digital ausgerichtet. Das zeigt sich auch bei den Bezahloptionen. Auch wenn sie Bargeld nicht gänzlich ausschließen, werden digitale Zahlungsmöglichkeiten bevorzugt.
„Gastronomen sollten noch mehr die sich ändernden Kundenbedürfnisse berücksichtigen und kreativ in ihre Angebote integrieren, um so eine breite Zielgruppe ansprechen zu können. Eine wichtige Überlegung dabei ist, die unterschiedlichen Vorlieben der Generationen, besonders der GenZ, zu berücksichtigen. Dies erfordert nicht nur Aufmerksamkeit für und das Wissen über sich ändernde Erwartungen, sondern auch die Bereitschaft, flexibel auf die Bedürfnisse der Gäste einzugehen und offen für Veränderungen zu sein.“
Corin Camenisch, Product Marketing Lead bei SumUp
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Quelle: SumUp