Für die Umwelt und ein gutes Umfeld

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung, Organisation und Komfort ohne großen Personalaufwand – das sind die Themen der Housekeeping Convention 2023.

Themen der Housekeeping Convention 2023

Wie können Organisation und moderne Technik helfen, das Housekeeping zu optimieren? Das war die Leitfrage, die sich die Aussteller und Referenten auf der Housekeeping Convention 2023 in der ein oder anderen Weise stellten. Unter der Leitung von Martina Klimaschefski trafen sich Hersteller und Housekeeper am 24. und 25. August im Maritim Hotel Düsseldorf. Die vorgestellten Produkt- und Konzeptlösungen konzentrierten sich darauf, die gegenwärtigen Fragestellungen zu beantworten: Wie richte ich das Housekeeping nachhaltig aus? Womit kann ich die Arbeitskraft meiner Mitarbeiter schonen? Und natürlich die Hauptfrage des gelungenen Housekeepings: Wie sorge ich für das Wohlbefinden meiner Gäste?

Verantwortung im Fokus

Ein prominentes Thema bleibt die ökologische und soziale Verantwortung. Das zeigte sich im Programm der Redner ebenso wie in der Produktauswahl der Hersteller. Ben Förtsch aus dem Creativhotel Luise in Erlangen eröffnete das Treffen mit seinem Vortrag zum Thema nachhaltige Hotellerie. Insbesondere bei den Herstellern von Reinigungsutensilien stand die Umweltverträglichkeit im Zentrum: Numatic stellte seine Nachhaltigkeitsstrategie vor: Die Staubsauger werden in Europa produziert, sind langlebig gebaut und die einzelnen Teile in einen Recyclingkreislauf eingeschlossen. Ecolab zeigte in der Ausstellungsfläche seine neuen Verpackungen, die zu 50 Prozent aus wiederverwertetem Material bestehen. Die enthaltenen Reinigungsmittel sind mit zwei Ökolabeln ausgezeichnet

Die zweite Referentin auf der Housekeeping Convention 2023 war Christiane Hütte, die für ihr Hotel Villa Orange in Frankfurt am Main eine Gemeinwohlbilanzierung machte. Dabei wird überprüft, wie viel Rücksicht ein Unternehmen auf die Natur und das soziale Geschäftsumfeld nimmt. Entsprechend der ethischen Wirtschaftsweise werden dem Betrieb Punkte verliehen, die anzeigen, wie gut er für das Gemeinwohl ist.

Digitales Management entlastet

„Die zwei Hauptthemen in der Hotellerie sind aktuell Nachhaltigkeit und Digitalisierung“, bestätigt Marco Marquard von Topserv den Trend. Die Anfang 2023 gegründete Firma ist ein Großhändler für Arbeitskleidung, Reinigungsutensilien und Hygieneartikel in der HoReCa-Branche. Neben Toilettenpapier und Taschentüchern aus recyceltem Material zeigen sie auch Abräumroboter. Sie mischen sich unter eine ganze Herde von Abräum- und Reinigungsrobotern, die zwischen den Besuchern im Ausstellungsraum fahren. Einige haben ein Display mit Gesicht und reagieren auf Hindernisse, andere sorgen mit lauter Musik für Stimmung. Firmen für Gebäude- und Bodenreinigungstechnik wie Kenter Broda und Kareima zeigen den Besuchern ihre Putzroboter. Kareima stellt ein Modell vor, das selbstständig den Aufzug benutzen und die Etage wechseln kann.

Angesichts fehlenden Personals helfen die digitalen Lösungen einerseits bei der Arbeit, andererseits bei der effizienten Organisation der Arbeitskraft. Florian Saltner stellt die Plattform Hotelkit Housekeeping vor. Über das Tool werden Mitarbeiter den Zimmern zugewiesen, die sie reinigen sollen. Außerdem werden anfallende Reparaturarbeiten koordiniert. Der Status der Zimmer ist jederzeit einsehbar, wodurch laut einer Case Study im Radisson Blu Bergen die Kommunikationszeit zwischen Front Office und Housekeeping von 1,5 Stunden täglich auf 20 Minuten gesenkt werden konnte.

Shop ohne Kassierer

Jenseits von ökologischer Verantwortung und unterstützender Technik bleibt der Komfort der Gäste das Hauptthema des Housekeepings. Franziska Hänle von Wanzl betont den Wert von Mini-Markets: Die Selbstbedienungsmärkte kommen dem Bedürfnis der Gäste entgegen, sich rund um die Uhr versorgen zu können. Besonders attraktiv für Hotels ist der Selbstbetrieb solcher Märkte, da sie dann Produktauswahl und Preise selber bestimmen können und die Gewinne im Hotel verbleiben. Wanzl unterstützt interessierte Hoteliers bei der Konzeption, indem die Mitarbeiter den Grundriss des geplanten Shops definieren und eine 2D-Visualisierung erstellen.

Trendduft Bergamotte

Unverzichtbar für das Wohlbefinden ist auch der Geruch in den Räumen: André Funke von Ecolab erklärt, wie man Gerüche kontrolliert. Zentral dabei ist die Idee, schlechte Gerüche durch Gegensätze zu neutralisieren. Ein fischiger Geruch lässt sich etwa durch Zitrusfrüchte ausschalten. Wichtig ist es, zu wissen, welcher Geruch und welches Reinigungsmittel sich eignen, um schlechte Nuancen zu entfernen. Ist der Raum sauber, unterstützt eine sanfte Aromatisierung bei der Gästebindung. Heide Malischewsky vertreibt über ihre Firma Beauty get Joy Raumdüfte, die eine Parfümerie in Südfrankreich produziert. „Derzeit liegen dezente und frische Noten im Trend, besonders Bergamotte“, betont sie. Ihre Düfte verkauft sie an Hotels, die so mit ihrer ganz eigenen Note ihr Branding stärken und so Gäste emotional binden

Nach zwei Tagen des intensiven Austauschs verabschiedeten sich Hersteller und Fachkräfte der Housekeeping Convention 2023 – angereichert mit Ideen und neuen Lösungen für die kritischen Themen der Zeit.

Quelle: B&L MedienGesellschaft