Als ältestes Hotel des Stadtteils empfängt der Rothenburger Hof in der Dresdner Neustadt bereits seit 1865 seine Gäste.
Quelle: Boutique Hotel Rothenburger Hof

Tradition in zweiter Hand

Als ältestes Hotel des Stadtteils empfängt der Rothenburger Hof in der Dresdner Neustadt bereits seit 1865 seine Gäste. Seit Juli 2021 führt das Haus die Familie Weidel, die in der Neustadt bereits drei Lokale und ein Hostel betreibt. Ferenc Weidel startete mit dem Café Europa 1996 in die örtliche Gastroszene. Seine Tochter Luisa Maria Eggenhofer, gelernte Hotelmanagerin, ist nun für das Boutique Hotel Rothenburger Hof mit seinen 30 Doppel- und Einzelzimmern sowie 14 Apartments verantwortlich. Die einzelnen Zimmer des Hotels sind individuell gestaltet und präsentieren unterschiedliche – meist kräftige – Farbkonzepte in Kombination mit zeitgenössischer Kunst. Im neu gestalteten Präsidentenzimmer wartet seit Januar besonders geschichtsträchtiges Mobiliar auf die Gäste, denn dort schlägt das familiengeführte Boutique Hotel nun die Brücke zu einer altbekannten Grand Dame der Stadt.

Neues Präsidentenzimmer im Rothenburger Hof

Im November haben umfassende Renovierungsarbeiten im Taschenbergpalais Kempinski Dresden begonnen. Das Mobiliar der Zimmer und Suiten wurden von der Twins Company abgeholt und weiterverkauft. So haben Teile der Kronprinzensuite des Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden nun im Boutique Hotel Rothenburger ein neues Heim gefunden. „Wir fanden den Gedanken schön, dass eines dieser geschichtsträchtigen Zimmer in der Stadt Dresden bleibt“, erklärt Luisa Maria Eggenhofer.

Die Weidels hatten über den Möbel Second Hand Twins Company bereits vor der Eröffnung des Hotels 20 Betten bezogen. „5-Sternehäuser entsorgen ihre hochwertigen Betten nach einer bestimmten Zeit, aber die Betten sind meist noch gut“, findet Luisa Maria Eggenhofer. Und so wurde die Familie als Kunde ebenso von dem Vorverkauf des Inventars aus dem Taschenbergpalais informiert. Auf diese Weise konnte sie aus dem Grand Hotel ein Bett mit grünem Baldachin, die dazu passenden Vorhänge, einen Fußhocker und zwei Nachttische ergattern. „Insgesamt haben wir etwa 3.700 Euro für das Zimmer bezahlt“, zieht die Hotelmanagerin Bilanz. Und das neue alte Mobiliar in Zimmer 113 habe sich bereits bezahlt gemacht. „Hochzeitspaare buchen hier gerne und wir haben auch viele Fotoshootings in diesem Zimmer“, freut sich Luisa Maria Eggenhofer. Eine im Zimmer befindliche Aufzählung der berühmten Gäste, die bereits in diesem Bett genächtigt haben, unterstützt die Begeisterung zweifelsohne. Zu den VIP’s zählen Größen wie Barack Obama, Elton John oder Robbie Williams. Die erste Nacht im neuen Präsidentenzimmer schenkten die Weidels aber den Dresdnern. Sie wurde unter den Gästen der familieneigenen Lokale verlost. „Wir wollten unseren Stammgästen aus Dresden mit diesem Erlebnis etwas zurückgeben“, erklärt Eggenhofer.

Blick in die Suite des Präsidentenzimmer im Rothenburger Hof.
Blick in die Suite (Quelle: Boutique Hotel Rothenburger Hof)

Besonders sein zahlt sich aus

Gerade kleinere Betriebe können mit einer besonderen Einrichtung der Zimmer einen Mehrwert schaffen, davon ist Luisa Maria Eggenhofer überzeugt. „Auf diese Weise wird die Privathotellerie immer interessanter für Gäste, das merke ich im Hotel ja selbst auch“, sagt sie. Einheitliche Standard-Zimmereinrichtung sei hingegen bei den Gästen nicht mehr so beliebt. „Gäste schätzen es nicht, wenn sie aufwachen und gar nicht wissen, in welcher Stadt sie sich befinden, weil es überall gleich aussieht. Sie wollen Individualität“, ist sie sich sicher. Ihre Familie habe allerdings mit dem Erwerb des Rothenburger Hofs auch Glück gehabt, räumt sie ein. Nicht nur die Verwurzelung der Familie Weidel in der örtlichen Gastronomieszene habe dabei geholfen. „Wir hatten den Mut, diesen Mietvertrag mitten im Lockdown zu unterschreiben, sonst hätten ganz andere den Zuschlag bekommen“, sagt sie. Als Privathotelier, vor allem als kleinerer Betrieb, sei es natürlich nicht einfach, an derartige Objekte heranzukommen, so die Gastronomin: „Und das ist auch ärgerlich, weil so auch die Individualität flöten geht“.

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Bewusst renoviert

Auch das Leonardo Royal Munich hat bei seiner Renovierung wert gelegt auf die Wiederverwertung ausrangierter Gegenstände. Wie das mittels Re- und Upcycling gelang, lesen Sie hier.

Quelle: B&L MedienGesellschaft

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