Etwa eine halbe Autostunde entfernt von Heilbronn im Hohenloher Land liegt das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe in einer hügeligen, ländlichen Gegend. Das Wappen des ehemaligen Jagdschlosses ziert ein Hirsch, der sich auch an dem Kreisverkehr vor der Auffahrt zur Hotelanlage vis-à-vis mit dem Haupteingang als rote Skulptur wiederfindet. Jürgen Wegmann, Hoteldirektor des 5-Sterne-Superior-Hideaways, gibt einen Einblick in die Tradition des Hauses.
Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe
- Inhaber: Würth
- Direktor: Jürgen Wegmann
- 5-Sterne-Superior Hotel
- USP: großzügiges Schlosshotel 4.400 m2 Spa-Bereich und Golfplatz mit 27 Löchern
- 34 Zimmer und 31 Suiten
„Mein Stil ist sozialdemokratisch.“
Jürgen Wegmann ist seit August 2015 Hoteldirektor vom Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe. Sein Werdegang führte ihn in viele 5-Sterne-Hotels. Er arbeitete u. a. am Nassauer Hof, dem Frankfurter Hof, dem Quellenhof in Aachen und im Schlosshotel Bühlerhöhe. Vor seiner Rückkehr zu Würth führte er selbstständig ein klassisch-deutsches Restaurant in der Altstadt Heidelbergs. Doch der Kontakt zum Konzern Würth, für den er schon vorher arbeitete, brach nicht ab. Besonders mit Carmen Würth stand er in engem Austausch. Sie bat ihn schließlich, ins Unternehmen zurückzukehren. Das tat er 2009, um für sechseinhalb Jahre lang als Direktor das Panoramahotel Waldenburg zu führen. Zwischenzeitlich führte er sogar zwei Häuser des Würth-Unternehmens, doch seit 2016 beschränkt er sich auf das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe. „Das ist auch gut so“, bekräftigt Jürgen Wegmann, „denn dieses Haus erfordert meinen vollen Einsatz.“ Für seinen Führungsstil ist ihm der respektvolle und wertschätzende Umgang mit seinen mitwirkenden Kollegen auf Augenhöhe besonders wichtig – das zeigt sich auch daran, dass er Bezeichnungen wie „Mitarbeiter“ oder „Personal“ nicht als zeitgemäß empfindet. „Mein Stil ist sozialdemokratisch“, sagt er. „Wir beziehen möglichst alle Beteiligten in Entscheidungsprozesse ein.“
300 Jahre Geschichte
Die Geschichte vom Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe reicht über 300 Jahre in die Vergangenheit: 1712 begann der Bau, fünf Jahre später war das Jagdschloss fertiggestellt. Es gehörte Graf Johann Friedrich II., dem späteren Fürsten zu Hohenlohe-Neuenstein, und diente als Gästehaus seiner Familie. Erstmals als Hotel genutzt wurde es 1953: Nach dem 2. Weltkrieg entstand ein kleines Schlosshotel, das zehn Jahre später ausgebaut wurde. In den 70er-Jahren wollte der damalige Fürst zu Hohenlohe-Neuenstein das Anwesen verkaufen – vorzugsweise an eine Hotelmarke. „Das wollte aber Professor Reinhold Würth nicht“, erzählt Jürgen Wegmann. „2005 wurde das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe dann vom Unternehmen Würth übernommen – drei Jahre später eröffnete die 4.400 m2 große Spa- und Wellnesswelt.“
Noch heute ist die Geschichte des einstigen Jagdschlosses erlebbar: Einerseits am fürstlichen Einrichtungsstil der Zimmer mit antiquierten Möbelstücken im Schloss. Auch die Jagdtrophäe Hirsch findet sich wieder im Logo des Hotels, aber auch im Namen des Gourmet-Restaurants „Le Cerf“ – das ist französisch für „der Hirsch“. Auch in der Einrichtung der Jägerstube findet sich das Wappentier wieder: Hier zieren Gewehre und Geweihe die Wände. Saisonal erscheint er als Gericht auf der Menükarte, z. B. im Sonntagsmenü des Januars.
Gastronomie im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe
Mitte der 70er-Jahre erlangte besonders das Gourmet-Restaurant unter dem damaligen Küchenchef Lothar Eiermann großes Ansehen und wurde mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. „Er ist eine Institution in unserer Branche und prägte die Haute Cuisine und die Neudeutsche Küche“, erinnert Jürgen Wegmann an das Vermächtnis Lothar Eiermanns. „Er kommt noch immer gerne ins Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe zu Besuch.“
Auch heute ist das Gourmet-Restaurant Le Cerf mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Insgesamt gibt es fünf Restaurants im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe. „Unsere Gastronomie ist geprägt von der klassisch-französischen Küche, aber es gibt auch regionale und mediterrane Einflüsse“, fasst Jürgen Wegmann das Konzept zusammen.
Das Flaggschiff-Restaurant des Hotels ist noch immer das 2-Sterne-Gourmet-Restaurant Le Cerf, das seit 2016 unter der Leitung von Küchenchef Boris Rommel steht. „Boris Rommel zeichnet sich durch Persönlichkeit und Fachkompetenz aus“, lobt Jürgen Wegmann seinen Küchenchef. „Er erstellt die Menükarte stets im Team und schleift sie dann zur Perfektion. Außerdem ist er außergewöhnlich kreativ – und das nicht nur beim Kochen: Dank seiner handwerklichen Begabung kreiert er Konzepte und Kompositionen aus Hölzern und Geweihen, auf denen er dann z. B. Fingerfood einzigartig anrichtet.“ Wer einen exklusiven Sitzplatz mit Blick in die Küche wünscht, kann den Chef‘s Table reservieren. An dem privaten Sitzbereich befindet sich ein Fenster zur Küche, durch welches man dem Küchenchef und seinem Team bei der Arbeit zusehen kann.
Gäste, die es gern rustikal mögen, sind in der Jägerstube und der Waldschänke gut aufgehoben. Neben Klassikern wie Wiener Schnitzel stehen in der Jägerstube auch veredelte Gerichte der Region auf der Karte. Schwäbisch und urig geht es in der Waldschänke zu: Hier finden Gäste alles von Maultaschen bis Sonntagsbraten.
Leichte Küche passend zum Wellnesstag gibt es im Spa-Bistro GenussMoment. Hier finden die Gäste leicht-fruchtige Suppen, Salate und ayurvedische Speisen mit viel frischem Gemüse, z. B. asiatische Sommerrollen. Fans von Flammkuchenvariationen besuchen am besten die Flammerie. Sie bietet neben klassischem Flammkuchen auch moderne Interpretationen – sowohl süß als auch salzig.
Für einen Drink oder zwei können Gäste die Zigarrenlounge oder die Bar mit Kaminzimmer besuchen. Ist das Wetter schön, wird die Bar-Terrasse als zusätzlicher Sitzbereich geöffnet.
Wellness drinnen und draußen
Das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe ist umgeben von 44.000 m2 Parklandschaft. Nur wenige Meter vom Hotel entfernt gelegen ist ein Golfplatz mit 27-Loch-Anlage, der zu den Leading Golf Clubs of Germany gehört. Zu den luxuriösen Besonderheiten vom Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe gehört u. a. die Leihmöglichkeit eines Mercedes EQS 580 4MATIC zum Probefahren für Gäste ab 28 Jahren.
Verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten im Doppelzimmer gibt es im Haupthaus, dem Spahaus, dem Jagdschloss, dem Gartenhaus und dem Torhaus. Zudem befinden sich im Spahaus eine Präsidentinnen- und eine Präsidenten-Suite auf 160, bzw. 180 m2. Das Spa mit Outdoor- und Saunabereich erstreckt sich auf 4.400m2. In der KLAFS-Saunalandschaft gibt es neben einem Bistro mit Obst und Wasser eine Finnische Sauna, ein Dampfbad, ein Aroma- und Soledampfbad, Erlebnisduschen, einen Eisbrunnen und ein Sanarium sowie im Außenbereich eine Blockhaus-Sauna, einen Kneippgang und einen Hydro-Pool. In einem separaten Damenbereich gibt es ein weiteres Sanarium und ein Aroma-Dampfbad. Im Obergeschoss des Spa befinden sich 13 Behandlungsräume und ein Fitnesscenter.
Das Schaumbad ohne Wanne
Der Spabereich birgt noch eine weitere Attraktion: Neben mehreren Aufgüssen wird im Dampfbad dreimal täglich ein „Espuro“ angeboten. „Das ist eine Weltneuheit von KLAFS“, betont Jürgen Wegmann. Der Begriff leitet sich vom spanischen Wort für „Schaum“ ab und beschreibt ein Dampfbaderlebnis mit Flugschaum für bis zu sechs Personen, bei dem die Gäste bis zur Brusthöhe in reinem Schaum gebadet werden.
Die eigene Pflegelinie und Marke SanVino vollendet das Spa-Konzept des Hauses. Vor 20 Jahren hat die Gründerin Irmgard Sanwald die Pflegelinie gegründet, inspiriert durch die Kraft der Weinberge. Das Besondere: die Produkte entstehen regional auf Basis von kaltgepresstem Traubenkernöl, Rotwein und Extrakten des Traubenkerns. Jürgen Wegmann betont die Bedeutung der eigenen Pflegemarke für das Hotel: „Unsere eigene Kosmetik- und Pflegelinie ist natürlich ein Alleinstellungsmerkmal. Wir verbinden Tradition mit Innovation und entwickeln unser Haus stetig weiter.“
Der Bürgermeister lädt ein
Auch das Hotel Waren an der Müritz befindet sich in einem geschichtsträchtigen Bau: Thomas Döbber-Rüther renovierte das Fachwerkhaus, in dem einst eine Zeitungsdruckerei war.
Quelle: B&L MedienGesellschaft