Mit Unterstützung externer Coaches will die Mindener Diakonie Lebensmittelabfälle um bis zu 30 Prozent reduzieren. Eine systematische Erfassung soll Einsparpotentiale aufdecken. Denn rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland jedes Jahr im Müll – eine enorme Ressourcenverschwendung mit massiven ökologischen und wirtschaftlichen Folgen.
Auch in der Diakonie Stiftung Salem werden noch immer Lebensmittel entsorgt, die eigentlich zu gut für die Tonne sind. Gesetzliche Auflagen zwingen soziale Einrichtungen dazu, Lebensmittel, die einmal außerhalb der Küche und somit beim Essensteilnehmer waren, zu entsorgen. Gemeinsam mit den Spezialisten des Beratungsunternehmens Green Guides hat die Mindener Diakonie deshalb ein neues Projekt auf den Weg gebracht, das Lebensmittelabfälle deutlich reduzieren und einen wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten soll.
Diakonie Stiftung Salem mit System
Dazu wird die Diakonie systematisch erfassen, in welchen Bereichen Lebensmittelabfälle anfallen. Keine leichte Aufgabe, schließlich kommen in fast allen der rund 100 Einrichtungen der Mindener Diakonie – von der KiTa bis zur Pflegeeinrichtung – täglich frische Lebensmittel auf den Tisch. Allein in der Zentralküche der Diakonie Stiftung Salem werden täglich über 2000 Essen zubereitet, wie Küchenleiter Jörg Gräper erklärt. Er hat das Projekt mit initiiert, weil ihm der nachhaltige Umgang mit Lebensmitteln am Herzen liegt. Deshalb strebt die Zentralküche derzeit sogar eine Bio-Zertifizierung an.
Und auch effiziente Arbeitsabläufe, bei denen Lebensmittelabfälle möglichst vermieden werden, sind in der Zentralküche längst Standard. „Wir spielen schon in der Bundesliga, jetzt wollen wir in die Champions League“, sagt Benjamin Sadler, Nachhaltigkeitsbeauftragter der Diakonie Stiftung Salem. Er ist froh, bei dem neuen Projekt auf die Unterstützung der Green Guides zählen zu können. Das Beratungsunternehmen hat sich auf Abfallreduktion spezialisiert und schon zahlreiche Unternehmen und Gastronomiebetriebe begleitet.
An der systematischen Erfassung der Lebensmittelabfälle nehmen Einrichtungen aus allen Geschäftsbereichen der Diakonie Stiftung Salem teil. So werden skalierbare Ergebnisse gesammelt, die sich auf die Arbeitsabläufe in anderen Einrichtungen übertragen lassen. Im Projektzeitraum erfassen und wiegen Mitarbeitende alle Lebensmittelreste, die sonst einfach im Müll landen würden. Differenziert wird zwischen verschiedenen Messpunkten: Fällt der Müll bereits im Lager an, entstehen Produktionsabfälle, gibt es eine Überproduktion oder gehen nach der Mahlzeit Teller mit Essensresten zurück? „Es geht nicht darum, jemanden an den Pranger zu stellen“, stellt Philipp Ibrom, Berater bei den Green Guides, klar. Anhand der detaillierten Auswertung können die Experten konkrete Maßnahmen ableiten.
Und die sollen sich lohnen: Zwischen 20 und 30 Prozent Abfallvermeidung streben die Diakonie Stiftung Salem und die Green Guides an. Ein ambitioniertes Ziel für die Diakonie Stiftung Salem, für die nachhaltiges Wirtschaften seit jeher einen hohen Stellenwert hat und die dies auch in ihren strategischen Zielen formuliert hat. So hat sich die Mindener Diakonie bereits vor Jahren klaren Nachhaltigkeitszielen verpflichtet und investiert unter anderem gezielt in Elektromobilität und regenerative Energiegewinnung. „In diesem Zusammenhang sind für uns auch Lebensmittelabfälle ein wichtiges Thema“, sagt Benjamin Sadler. „Ganz nebenbei können wir damit auch eine Menge Ressourcen sparen“, so der Nachhaltigkeitsexperte. Grund genug also, noch einmal genau hinzuschauen, was da eigentlich in der Tonne landen.
Stadt Ulm
Green Guides hat wie schon betont vielen Unternehmen geholfen, nicht nur der Diakonie Stiftung Salem. Seit einiger Zeit Stand das nachhaltige Unternehmen beispielsweise der Stadt Ulm zur Seite und reduzierte die Lebensmittelverschwendung um fast 20 Prozent. Mehr dazu hier.
Quelle: Diakonie Stiftung Salem