Die Gemeinwohl-ร–konomie hat eine erweiterte Matrix bekommen, Modell 5.1.
Quelle: ECOnGood

Neue Gemeinwohl-Matrix 5.1 vorgestellt

Die internationale Bewegung der Gemeinwohl-ร–konomie, ECOnGood stellt die neue Gemeinwohl-Matrix 5.1 vor โ€“ das Herzstรผck der Gemeinwohl-Bilanz. Dieses aus der Vorversion 5.0 weiterentwickelte Instrument bietet Unternehmen und Organisationen eine innovative Grundlage, um ihre ethische und nachhaltige Wirtschaftsweise ganzheitlich zu dokumentieren und gezielt weiterzuentwickeln.

Die Gemeinwohl-Matrix 5.1 analysiert ein breites Spektrum zentraler Aspekte anhand von Schlรผsselindikatoren, die die Schnittstellen zwischen wesentlichen Werten โ€“ wie Menschenwรผrde, Solidaritรคt, soziale Gerechtigkeit, รถkologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitbestimmung โ€“ und den relevanten Berรผhrungsgruppen beleuchten. Zu diesen Berรผhrungsgruppen zรคhlen Lieferanten, Eigentรผmer, Eigenkapital- und Finanzpartner, Mitarbeitende und Arbeitspartner, Kunden und Geschรคftspartner sowie die globale Gemeinschaft, Natur und Lebewesen.

Die Gemeinwohl-Matrix verstehen

Das Modell der Gemeinwohl-ร–konomie (GWร–) zeichnet sich im Vergleich zu anderen alternativen Wirtschaftsmodellen durch seine praktische Anwendbarkeit, Anpassungsfรคhigkeit und die zukunftsorientierte Fรคhigkeit aus, abstrakte Konzepte wie Ethik und Nachhaltigkeit messbar zu machen.
Diese methodische Flexibilitรคt erlaubt es, die Instrumente auf mikro-, meso- und makroรถkonomischer Ebene an unterschiedliche soziale, kulturelle, wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen anzupassen und die Ergebnisse dennoch vergleichbar zu gestalten. Dies ist besonders wichtig angesichts der dynamischen und globalen Herausforderungen unserer Zeit.

Grundstruktur bleibt

Die Grundstruktur der Matrix bleibt dabei erhalten: Die Spalten reprรคsentieren die Werte, wรคhrend die Zeilen die fรผnf zentralen Berรผhrungsgruppen abbilden, mit denen Organisationen interagieren. Aus dieser Struktur ergeben sich 20 Gemeinwohl-Themen, die den Beitrag einer Organisation zum Gemeinwohl beschreiben und bewerten. Jedes dieser Themen ist wiederum in zwei oder mehr Unterthemen differenziert.

Die Matrix ist das Herzstรผck der Gemeinwohl-Bilanz und zentrales Instrument zur umfassenden Dokumentation der Gemeinwohl-Orientierung einer Organisation. Der Gemeinwohl-Bericht zeigt auf, wie die jeweiligen Werte in Bezug auf die Berรผhrungsgruppen umgesetzt werden, welches Potenzial in den einzelnen Themen steckt und in welchen Bereichen Entwicklungschancen bestehen. Unternehmen, Bildungseinrichtungen und gemeinnรผtzige sowie andere Organisationen kรถnnen die Gemeinwohl-Bilanz mit der Gemeinwohl-Matrix 5.1 nutzen, um sich noch stรคrker an den Grundsรคtzen zur Fรถrderung des Gemeinwohls auszurichten und so eine kontinuierliche Verbesserung ihrer Betriebsablรคufe und ihrer Gesamtwirkung zu erreichen.

Erweiterungen in Matrix 5.1

Die รผberarbeitete Matrix besticht durch eine klarere Sprache, effizientere Prozesse und eine gesteigerte Inklusivitรคt. Beispielsweise wurde der Begriff โ€žOrganisationโ€œ durch โ€žUnternehmenโ€œ ersetzt, um eine einheitlichere Ansprache sicherzustellen. Ergรคnzt durch neue โ€žรœberprรผfungsindikatorenโ€œ sowie den Grundsatz โ€žBericht oder Erklรคrungโ€œ wird die Transparenz erhรถht und die Matrix stรคrker an die EU- Vorschriften angepasst.

โ€žMit der Matrix 5.1 haben wir nicht nur Begriffe geschรคrft, sondern auch den Weg fรผr mehr Klarheit, Vergleichbarkeit und internationale Anschlussfรคhigkeit geebnetโ€œ, sagt Ulrike Reimann, Koordinatorin des Matrix Entwicklungsteams.

Zu den weiteren Neuerungen zรคhlen das neue Thema โ€žSinnโ€œ, die erweiterte Berรผcksichtigung รถkologischer Nachhaltigkeit, prรคzisere Definitionen fรผr Berรผhrungsgruppen sowie ein ganzheitlicherer Ansatz zu Vielfalt und Lebenszyklusperspektiven. Diese ร„nderungen fรถrdern nicht nur die Transparenz, sondern stellen auch eine bessere Kohรคrenz mit anderen Berichtsstandards sicher.

รœber die Gemeinwohl-ร–konomie

Die weltweit agierende Gemeinwohl-ร–konomie-Bewegung nahm 2010 in Wien ihren Ausgang und basiert auf den Ideen des รถsterreichischen Publizisten Christian Felber. Die GWร– versteht sich als Wegbereiterin fรผr eine gesellschaftliche Verรคnderung in Richtung eines zukunftsfรคhigen, verantwortungsbewussten und kooperativen Miteinanders im Rahmen eines ethischen Wirtschaftens. Erfolg wird nicht primรคr an finanziellen Kennzahlen gemessen, sondern mit dem Gemeinwohl-Produkt fรผr eine Volkswirtschaft, mit der Gemeinwohl-Bilanz fรผr Unternehmen und Organisationen und mit der Gemeinwohl-Prรผfung fรผr Investitionen.

Die Bewegung zรคhlt heute weltweit rund 11.000 Unterstรผtzer, 5.000 Mitglieder in รผber 170 Regionalgruppen, 35 GWร–-Vereine, รผber 1.300 bilanzierte Organisationen, knapp 60 Gemeinwohl-bilanzierte Stรคdte und Gemeinden sowie 200 Hochschulen, die die Vision verbreiten und weiterentwickeln. Der EU-Wirtschafts- und Sozialausschuss nahm 2015 eine eigeninitiierte Stellungnahme zur GWร– mit 86 Prozent Stimmenmehrheit an und empfahl ihre Umsetzung in der EU. 2024 hat sich die Bewegung in ECOnGood umbenannt, um mit einem international einheitlichen Namen eine grรถรŸere Bekanntheit und Wiedererkennung zu erreichen. Gleichzeitig wurde ein neues Nachhaltigkeitssiegel, das ECOnGood-Label vorgestellt, das grรถรŸtmรถgliche Transparenz fรผr nachhaltige Unternehmen schafft.

Quelle: ECOnGood

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