Unter dem Titel „Rezepte für eine nachhaltige und regionale Gemeinschaftsgastronomie“ fand am 22. August die Auftaktveranstaltung des sachsenweiten Projekts Stadt-Land-Küche in Dresden statt. Erstmals vorgestellt wurde das Vorhaben bereits im Mai unter dem Arbeitstitel Bio-Regio-Küchenprojekt Sachsen. Das Projekt wurde initiiert vom Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) und wird umgesetzt von Speiseräume im Auftrag des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Es zielt darauf ab, Küchenteams in Sachsen bei der Umstellung auf regionalere, nachhaltigere und schmackhafte Mahlzeiten zu unterstützen.
Rund 70 Vertreter sächsischer Gemeinschaftsküchen, Trägerinstitutionen und Fachverbände wie der Verbraucherzentrale Sachsen oder der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Sachsen nahmen teil und zeigten großes Interesse an den vorgestellten Konzepten und Unterstützungsangeboten.
Motivation durch Vorbilder
Dass und wie eine Gemeinschaftsküche weiterentwickelt werden kann, wurde durch Einblicke in ein erfolgreiches Praxisbeispiel deutlich: In einer Video-Botschaft berichtete Sören Hilschenz, Leiter der Hochschulgastronomie im Studentenwerk Frankfurt (Oder), von der Zusammenarbeit mit Kantine Zukunft Brandenburg, die eine ähnliche Beratung wie Stadt-Land-Küche für die Brandenburger Gemeinschaftsgastronomie anbietet. Der Erfahrungsbericht des Studentenwerks, das bereits den Wandel hin zu mehr bio-regionalen Produkten vollzieht, bot wertvolle Inspiration.
„Ich kann nur jedem empfehlen, der die Möglichkeit hat, er soll dieses Angebot nutzen, also wann hat man schon mal so umfangreiche Coachings und Schulungsleistungen, die man nicht bezahlen muss? Es hat uns wirklich sehr weitergebracht und war auf jeden Fall ein Schub für die Erreichung der Ziele, die wir ohnehin hatten“, sagt Sören Hilschenz.
Im Mittelpunkt von Stadt-Land-Küche stand der direkte Austausch untereinander sowie mit den Experten von Speiseräume. Küchenteams aus Bildungseinrichtungen, Pflegeeinrichtungen und öffentlichen Verwaltungen informierten sich über die individuellen Beratungsangebote und die praxisorientierte Unterstützung durch erfahrene Küchentrainer.
„Die positive Resonanz der Küchenteams zeigt uns, dass der Bedarf an Unterstützung und Beratung groß ist. Gerade was den vermehrten Einsatz biologisch erzeugter Produkte angeht, sehen wir viele Unsicherheiten, ob das nicht zu teuer sei“, resümierte Constanze Metz, Projektkoordinatorin bei Speiseräume. „Mit Stadt-Land-Küche möchten wir die Küchen in Sachsen beraten, wie sie ihre Speisepläne nachhaltiger gestalten, ohne die vorhandenen Budgets zu übersteigen und gleichzeitig regionale und Bio-Wertschöpfungsketten stärken können. Mit 14 Küchen stehen wir bereits kurz vor der Zusammenarbeit, heute haben viele weitere ihr Interesse bekundet. Bis Ende 2027 wollen wir so viele Einrichtungen wie möglich beraten und freuen uns, wenn sie sich bei uns melden.“
Das Projekt läuft bis Herbst 2027 und fokussiert sich auf die Zusammenarbeit mit Küchenteams, um nachhaltige Veränderungen in der Gemeinschaftsverpflegung zu etablieren.
Stadt-Land-Kiez
Viele Mitglieder der Gemeinschaftsgastronomie bemühen sich, die Kantinen- und Betriebsgastronomie nachhaltiger zu gestalten. Die Kantine Zukunft ist dabei einer der Vorreiter und verändert mit den Berliner Küchenteams die städtische Kantinenlandschaft. Mehr dazu hier.
Quelle: Speiseräume