Das Buffetwagen-Konzept des niederländischen St. Antonius Ziekenhuis verführt die Patienten sechsmal täglich zum Essen.
Quelle: Kirchner

Blick ins Ausland: Buffetwagen-Konzept im St. Antonius Ziekenhuis

Buffetwagen-Konzepte gibt es auch in Deutschland bereits einige. Das Krankenhaus St. Antonius Ziekenhuis in Nieuwegein und Utrecht treibt das dort sogenannte „Broodwagen-Konzept“ aber auf die Spitze. Denn es geht nicht schlicht darum, am Wagen das standardmäßige Frühstück und Abendbrot selbst zusammenzustellen. Nein, die Patienten werden proaktiv per Buffetwagen von den Servicekräften regelmäßig mit diversen Kleinigkeiten zum Essen verführt. Wer alle Spontan-Mahlzeiten annimmt, kommt mit dem Shake am Vormittag – von dem viele auch zwei Stück wählen –, dem Snack am Nachmittag und dem Dessert am Abend auf insgesamt sechs bis sieben Mahlzeiten.

Buffetwagen verführen zum Essen

Warum das St. Antonius Ziekenhuis so stark vom deutschen Drei-Mahlzeiten-Konzept abweicht? Weil die Genesung des Patienten und vor allem die ausreichende Versorgung mit Eiweiß oberste Priorität hat. Denn: Dadurch verkürzen sich auch die Liegezeiten und die Genesung und Zufriedenheit werden gezielt gefördert.

Die Speisen sind, basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen, so zusammengesetzt, dass die Patienten pro Tag rund 80 Gramm Protein und maximal 6 Gramm Natrium bzw. Salz zu sich nehmen. Zudem passte man den Kohlenhydratanteil in Hinblick auf die vielen Diabetiker an. Jeder Snack enthält maximal 15 Gramm Kohlenhydrate.

Die Redaktion GVMANAGER war vor Ort und hat sich das Konzept genauer angeschaut. Mehr dazu lesen Sie in unserer Jubiläumsausgabe anlässllich 75 Jahren GVMANAGER, Ausgabe 8/2024.

Auf einen Blick: Verpflegungskonzept des St. Antonius Ziekenhuis, Nieuwegein/Utrecht

  • Einzugsgebiet: Provinz Utrecht mit rund 1,3 Mio. Einwohnern
  • Anzahl Betten: 800
  • Patienten pro Jahr: 461.000 ambulant, 39.000 Übernachtungen und 54.000 Tagesaufnahmen
  • Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 4 Tage
  • Speiseplanrhythmus: 8 Tage
  • Produktionssystem: Cook & Chill
  • Gastronomie-Team: insgesamt ca. 300 Beschäftigte; Küche: 44 FTE bzw. 60 Mitarbeiter (inkl. Spülküche), Zimmerservice: 180 FTE
  • „Broodwagen“-Konzept
    • Fünfmal am Tag kommt der Zimmerservice mit einem Buffetwagen vorbei und animiert die Patienten zum Essen
    • Die 26 Servierwagen des Hauses „parken“ auf den Abteilungen (jeweils ca. 20 Patienten) und werden dort bestückt; die Zutaten dafür werden zweimal pro Tag in der Küche kommissioniert.
    • Externe Besucher können gegen Bezahlung mitessen.
  • Mahlzeiten:
    • Frühstück: 7.30 – 8.45 Uhr
    • Shake: 10 – 10.45 Uhr
    • Lunch: 12 – 13 Uhr, meist Brötchen, Suppe und Shake oder Salat
    • Snack: 14 – 15 Uhr, z. B. Kokosmakrone, Blondie, Käsestück
    • Abendessen: ca. 17 – 18 Uhr
    • Dessert: ca. 19 Uhr
    • Kleine Spätmahlzeit (für Mangelernährte)

Blick ins Personalrestaurant

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Einblick in ein anderes niederländisches Konzept gefällig?

Bis zu 13-mal pro Tag können Patienten im niederländischen Krankenhaus Jeroen Bosch Ziekenhuis (JBZ) etwas zu essen bestellen – und zwar wann sie wollen, wo und mit wem. Wie das geht, lesen Sie hier.

Quelle: B&L MedienGesellschaft

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