Stefan Lehmann, Geschäftsführer von Lehmanns Gastronomie, ist GV-Manager des Jahres 2025
Quelle: B&L MedienGesellschaft

Stefan Lehmann – der visionäre GV-Manager des Jahres 2025

Stefan Lehmann, Geschäftsführer von Lehmanns Gastronomie, wurde vom Fachmagazin GVMANAGER am 8. Oktober 2025 in Fürstenfeldbruck als GV-Manager des Jahres 2025 ausgezeichnet. Damit ist er einer von insgesamt drei Preisträgern neben Christian Brogle vom Studierendenwerk Freiburg und Tobias Grau von der Vivantes Gastronomie.

In ihrer Laudatio zeichnete Claudia Kirchner, Chefredakteurin des GVMANAGER, humorvoll ein persönliches Bild eines Mannes, der mit Herzblut, Innovationsgeist und seiner rheinischen Frohnatur die Branche geprägt und bereichert hat.

Leidenschaft im Blut

„Ich freue mich sehr, heute die Laudatio auf jemanden zu halten, den ich schon fast so lange kenne, wie er selbst die Branche begleitet“, eröffnete Claudia Kirchner ihre Laudatio.
Als sie ihn persönlich kennenlernte, hatte sie ein Déjà-Vu: „Ich dachte, das gibt’s doch gar nicht, der ist dasselbe in Grün wie sein Vater!“, berichtete die Laudatorin.
Doch der Vergleich greife zu kurz, betonte sie: „Nein – das würde ihm nicht gerecht werden. Schließlich war er schon bei der gemeinsamen Unternehmensgründung nicht mehr grün hinter den Ohren, sondern trotz seines jungen Alters Mitte 20 bereits ein alter Hase im Geschäft.“

Wie früh ihn sein Vater Günther Lehmann an die Branche herangeführt habe, erläuterte die Chefredakteurin mit einem Augenzwinkern: „Er spannte ihn schon als Windeln tragendes Kind zum Zwiebelschneiden ein – später zum Spülen, Osterpäckchen packen, Servieren und so weiter.“

Ob es an der Taucherbrille lag, die er damals als Schutz beim Zwiebelschneiden bekam, dass er sich nicht von der Branche abschrecken ließ? „Ich glaube eher, dass es am familiären Gen für Leidenschaft liegt, das ihm vererbt wurde“, schmunzelte die Laudatorin.

Talente neu gemischt

Claudia Kirchner bei der Laudatio auf Stefan Lehmann.
Quelle: Hercht

„Glücklicherweise“, so Claudia Kirchner weiter, „hat die Natur dabei nicht komplett geklont, sondern die Talente neu gemischt.“ Das Kochtalent sei bei ihm eher rezessiv ausgeprägt, dafür das Organisations-, Kommunikations- und Marketingtalent umso dominanter.

Folglich entschied er sich bewusst gegen eine Kochausbildung und wurde stattdessen einer der ersten Fachmänner für Systemgastronomie in Deutschland.

Seine spätere Weiterbildung zum Verpflegungsbetriebswirt habe dann wesentlich zur heutigen erfolgreichen Ausrichtung des Unternehmens beigetragen. „Die Abschlussarbeit über die Einführung einer professionellen Schulverpflegung wurde so etwas wie die Bibel für die Anfangsjahre des Unternehmens“, berichtete Claudia Kirchner.

Eine Erfolgsgeschichte mit Weitblick

Parallel dazu sprühte der GV-Manager des Jahres nur so vor Ideen für innovative Projekte. „Diverse verrückte Marketingideen sorgten dafür, dass man der Branche nicht nur eine Nasenlänge, sondern oft eine ganze Meile voraus war“, betonte die Laudatorin.

Ob Live-Online-Großküche, eigenes Kundenmagazin, App für Eltern oder Imagefilm – „seine Projekte, die er mit unglaublicher Akribie und Geduld umsetzte, waren zum Zeitpunkt ihrer Einführung stets visionär.“

Das Ergebnis: Das Unternehmen wuchs in den vergangenen 20 Jahren von 7 auf rund 225 Mitarbeitende, von 3 auf über 200 Kunden – und von 150 auf über 20.000 Essen täglich.

„Natürlich hatte daran auch die Verpflegungsphilosophie großen Anteil“, so Kirchner, „der Speiseplan im Baukastensystem und die unglaubliche Fokussierung auf Qualität und Hygiene.“

Zuhören als Erfolgsrezept

Claudia Kirchner gratuliert Stefan Lehmann
Laudatorin und Chefredakteurin Claudia Kirchner mit dem Award für Stefan Lehmann. (Quelle: Teodorescu)

Doch das allein sei es nicht gewesen. „Auch die Gabe unseres GV-Managers des Jahres, genau zuzuhören und hinzuschauen, ist wesentlich für den Erfolg“, hob die Chefredakteurin hervor.
„Zuzuhören, wo beim Kunden der Schuh drückt – ohne das Wesentliche aus den Augen zu lassen: die jungen Gäste selbst und deren Vorlieben. Und zuzuhören auch im regelmäßigen Austausch mit den Mitarbeitenden.“
Denn Kommunikation sei für Lehmann der Schlüssel zum Erfolg: „Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden“, lautet einer seiner Lieblingssätze.

„Und wenn er dabei, wie meist, ansteckend fröhlich daherkommt, macht die Zusammenarbeit gleich viel mehr Spaß“, fuhr Claudia Kirchner fort.
Mitarbeitende bestätigen, dass er selbst in Krisensituationen eine Stärke und einen Optimismus ausstrahlt, „der sich schnell überträgt“. Selbst in der Corona-Zeit habe die „selbsternannte rheinländische Frohnatur“ immer neue Wege gefunden, alle zu motivieren.

Engagement über den Tellerrand hinaus

Neben seinem unternehmerischen Wirken würdigte die Laudatorin besonders Lehmanns Engagement für die Branche: „Seine unermüdliche Netzwerk- und Lobbyarbeit, auch auf politischer Ebene, verdient höchsten Respekt.“
Will man, dass sich etwas ändert, muss man die Dinge selbst in die Hand nehmen“ – ein Leitmotto, das er von seinem Vater übernommen habe, aber längst selbst mit Leben fülle.

„Und so tritt er heute, fast genau 15 Jahre nach ihm – wohlverdient durch sein eigenes herausragendes Engagement, seinen Pioniergeist und seine rheinländische Frohnatur – in die Fußstapfen seines Vaters Günther“, resümierte Claudia Kirchner.

Durchatmen!

Zum Schluss richtete die Chefredakteurin noch ganz persönliche Worte an den Preisträger:
„Nicht vergessen, mal durchzuatmen und die Füße hochzulegen – statt ständig mit sich selbst Brainstorming zu machen.“

Unter großem Applaus rief die Laudatorin Stefan Lehmann auf die Bühne, einen GV-Manager, der die Branche der Kita- und Schulverpflegung mit Leidenschaft, Innovationsgeist und Netzwerkarbeit bereichert, wie kaum ein anderer.

Preis dem Vater gewidmet

Stefan Lehmann reckt "seinen" GV-Manager des Jahres Award 2025 in die Höhe
Quelle: Teodorescu

Der Geschäftsführer von Lehmanns Gastronomie, intern „Junior“ genannt, musste erstmal schlucken angesichts der Auszeichnung:
„Es ist mir eine sehr, sehr große Ehre, 15 Jahre nach meinem Vater hier zu stehen. Damals hatten wir gerade unsere erste Küche gebaut – und eigentlich gar keine Zeit für so einen Preis (…). Lieber Papa, ich widme dir diesen Preis. Ich habe alles von dir gelernt. Du bist der Schlüssel zu unserem Erfolg in den letzten 20 Jahren. Vielen Dank, dass du diesen Weg mit mir gegangen bist. Ich freue mich, dass ich deine Fußstapfen jetzt auch ganz offiziell betreten darf. Und ich möchte mich auch bei meinem Team bedanken. Ich weiß, dass einige zuschauen – das ist euer Preis!“, rief er aus und reckte den Glas-Award in die Höhe.

Günther Lehmann, GV-Manager des Jahres 2010 (l.) mit Sohn Stefan, der 15 Jahre später als GV-Manager des Jahres 2025 in seine Fußstapfen tritt.
Günther Lehmann, GV-Manager des Jahres 2010 (l.) mit Sohn Stefan, der 15 Jahre später als GV-Manager des Jahres 2025 in seine Fußstapfen tritt. (Quelle: Teodorescu)

Nachgefragt bei Stefan Lehmann

Stefan Lehmann, frisch gekürter GV-Manager des Jahres 2025
Quelle: Teodorescu

Ein ausführliches Interview mit beruflichen wie persönlichen Fragen ist Bestandteil des Auswahlverfahrens zum GV-Manager des Jahres. Anbei ausgewählte Fragen, die wir Stefan Lehmann gestellt haben.

Herr Lehmann, wie sehen Sie der Zukunft Ihres Betriebs entgegen?

Sehr optimistisch – durch die Spezialisierung auf Kinderverpflegung befinden wir uns in einem stabilen und wachsenden Markt.

Was begeistert Sie jeden Tag aufs Neue an Ihrem Beruf?

Der Beitrag zur Gesellschaft durch Kinder- und Seniorenverpflegung, innovative Entwicklungsmöglichkeiten und ein motiviertes Team.

Wie sieht Ihre persönliche Work-Life-Balance aus? Nehmen Sie sich Arbeit nach Hause?

Ich habe eine gute Balance gefunden. Ideen entstehen oft in der Freizeit oder auf Branchenevents, aber die operative Last ist gut verteilt – tägliche Zeit für Sport bleibt mir.

Welche Eigenschaften sollte Ihrer Meinung nach ein erfolgreicher GV-Manager mitbringen?

Empathie, Führungskompetenz, Kommunikationsstärke, Zuverlässigkeit und die Fähigkeit, Mitarbeiter zu motivieren und zu fördern.

Wie würden Sie sich selbst charakterisieren?

Rheinländische Frohnatur, positiv, ehrlich, loyal, analytisch, hilfsbereit und fleißig.

Verfolgen Sie ein bestimmtes Motto bei der Ausübung Ihrer beruflichen Tätigkeit?

„Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.“ Kommunikation ist für mich der Schlüssel zum Erfolg.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

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Preisverleihung verpasst?


Impressionen der Auszeichnung der GV-Manager des Jahres in Bewegtbildern und als Fotostrecke finden Sie hier.
Mehr zu den weiteren Nominierten haben wir hier zusammengetragen.
Und die Preisträger auf einen Blick gibt es hier.

Quelle: B&L MedienGesellschaft

Bild von Claudia Kirchner

Claudia Kirchner

Die Branche der Gemeinschaftsgastronomie begleitet Claudia Kirchner nun schon seit fast 20 Jahren, gestartet als journalistische Quereinsteigerin, wie im Fachjournalismus nicht selten. Dafür ist sie als Dipl.-Oecotrophologin quasi vom „Fach“. Und obwohl ihre Leidenschaft zu Studienzeiten eher der Ernährungsphysiologie und Mikrobiologie, denn der Haushalts- und Großküchentechnik galt, machte sie die redaktionelle Arbeit zu einer ausgewiesenen Technikexpertin. Als einstige FÖJ-lerin sensibilisiert für „Ökologie“, hat sie zudem deren „große Schwester“ – Nachhaltigkeit – frühzeitig in der Münchner Zentralredaktion zum Thema gemacht. Ihr Antrieb als Chefredakteurin des GVMANAGER, Redakteurin des Fachmagazins und Impulsgeberin der Zentralredaktion ist es, den Lesern praxistaugliche Tipps für den Umgang mit kleinen und großen Herausforderungen des Großküchenalltags an die Hand zu geben und spannende Einblicke in Erfolgsrezepte von Kollegen zu geben.