Der Bite Club von Mitgründerin Miranda Zahedieh ist eines der Sprungbretter für den Start in die Streetfood-Szene: Er fördert junge Kochtalente, die testen wollen, wie gut ihr Produkt beim Publikum ankommt. Ab dem 19. Mai starten die Jubiläums-Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen. Die offizielle Birthday Edition wird am 14. Juli gefeiert. Für das einmalige Wiedersehen kehren Namen der Berliner Restaurantszene zurück, die zum Teil nicht mehr in der Gastronomie tätig sind – darunter Butter Bronsons, Mama Shabz und Gimme Gelato.
Streetfood und Nachtleben
Die Gründerin des Bite Club, Miranda Zahedieh, kam 2006 nach ihrem Abschluss am Royal College of Art nach Berlin. Sie arbeitete für Rocket Internet, unterstützte die Gründerin von Design Miami Ambra Medda beim Aufbau ihrer online-Designplattform L’ArcoBaleno und lehrte eine Zeitlang am Bauhaus in Weimar. Sie begeistert sich für das Berliner Nachtleben, die elektronische Musikszene und Open-Air-Partys. Das Streetfood entdeckte sie in London, Berlin und auf Reisen nach Japan für sich. Den Bite Club gründete sie gemeinsam mit Tommy Tannock, der heute nur noch stiller Partner ist und das 180 The Strand in London betreibt.
Erfahrungen aus 10 Jahren Bite Club
Anlässlich des Jubiläums erinnert sich Miranda Zahedieh an einige besondere Veranstaltungsorte zurück: Die Art Berlin im Flughafen Tempelhof, die Terrasse des Bikini Hauses bei der Berlin Food Week, die Malzfabrik, wo sie auch den European Street Food Awards veranstalteten. „Mein schönstes Erlebnis ist jedoch immer unsere erste Veranstaltung der Saison, wenn der Berliner Winter endlich schnilzt und alle Food-Verkäufer zusammenkommen, um die neue Saison zu eröffnen. Beim Bite Club geht es zuerst um die Gemeinschaft, die wir aufgebaut haben“, schwärmt die 42-Jährige.
In den zehn Jahren hat sie zahlreiche Erfolgskonzepte gefördert: Von Brammibals Donuts über Mogg, Khao Taan und 8 Green Bottles oder Txcalli. Besonders ist die Geschichte von Jones Ice Cream: „Sie begannen mit einem Wagen, dann kam ein Lastwagen und jetzt haben sie einen ausverkauften Eissalon und ein Einzelhandelsimperium. Für die handgerollte Waffeltüte haben sie Pionierarbeit geleistet“, betont Miranda Zahedieh.
Der Bite Club ist bekannt dafür, große Geschmacksrichtungen in die Berliner Foodszene zu bringen, besonders würzige und scharfe Küchen, die sonst immer dem lokalen Gaumen angepasst wurden. Der Bite Club macht es sich zum Ziel, authentische Geschmackserfahrungen zu bieten. Inoffiziell riefen sie einmal den Spice Club aus, weil es ChungKing Noodles mit der Schärfe Szechuans gab. Dabei waren außerdem Spice Spice Baby mit feurigem Jamaican Jerk, Khwan mit nordthailändischem Isaan BBQ und Mama Shabz mit pakistanischen Gerichten.
Berlin – Home of Streetfood
Laut Miranda Zahedieh ist Berlin eine großartige Location für Streetfood, da die Stadt international ist und viele junge Kreative anzieht. „Außerdem sind die Berliner sehr entspannt und abenteuerlustig“, ergänzt Miranda Zahedieh. „Wer an einem Tag bei Tim Raue isst, trinkt am nächsten Tag ein Bier im Park, sodass die entspannte Atmosphäre von Street Food hier funktioniert. Ich glaube, die Berliner probieren die meisten Food-Konzepte aus, aber sie achten auf Authentizität und Qualität der Zutaten. Sei es Hummus oder Burger – die Berliner wollen die bestmögliche Version, zubereitet von jemandem, der eine echte Verbindung zu dieser Esskultur hat.“
Nach der Corona-Zeit beobachtet sie die Tendenz zu mehr Indoor-Food-Courts in Einkaufszentren. Gleichzeitig werden von Unternehmen nicht mehr die üppigen Partys mit Streetfood veranstaltet, wie es früher der Fall war. Was das Essen selbst betrifft, sieht sie vegane Produkte auf dem Vormarsch – ebenso nachhaltige Unternehmen, die z. B. Lebensmittelabfälle vermeiden oder mit invasiven Arten kochen. „Klassiker wie Brathähnchen sind natürlich immer in Mode“, ergänzt sie. Ein weiterer Trend: Das Feuer und das Kochen auf offener Flamme.
Streetfood ist Lifestyle und Arbeit
Über ihr Leben in der Streetfood-Szene berichtet Miranda Zahedieh: „Streetfood zu machen ist wirklich harte Arbeit. Die Tage sind lang, man ist dem Wetter und den Elementen ausgesetzt – und ebenso den Launen des Publikums! Was ein Foodie braucht sind neben der Liebe zum Essen die Fähigkeit, Dinge erstaunlich schmecken zu lassen – außerdem Kraft, Geduld und positive Energie.“ Das Konzept sollte man laut Miranda Zahedieh einfach halten, denn nur so können die Mitarbeiter das Gericht schnell und qualitativ zubereiten – und ansprechend servieren.
Koblenzer Konzepte
Vom 5. bis 7. Mai war Streetfood Festival in Koblenz. Hier erfahren Sie, welche Konzepte vor Ort anzutreffen waren.
Quelle: Riedel PR, Miranda Zahedieh