Immer mehr Bundesbürger essen laut einer Umfrage im Rahmen des Smart-Protein-Projekts weniger Fleisch, dafür mehr Gemüse. (Quelle: Brooke Lark on Unsplash)
Quelle: Brooke Lark on Unsplash

Bundesbürger essen weniger Fleisch

Eine gemeinsame Umfrage von ProVeg, Innova Market Insights, der Universität Kopenhagen und der Universität Gent hat europaweit eine klare Verschiebung hin zu einer pflanzlichen Ernährung festgestellt. Die Umfrage im Rahmen des Smart-Protein-Projekts ergab, dass 46 % der europäischen Verbraucher ihren Fleischkonsum im letzten Jahr deutlich reduziert haben. Unter den deutschen Verbrauchern waren es mit 51 % sogar mehr als die Hälfte. Deutschland steht im europäischen Vergleich damit hinter Rumänien auf Platz 2.

Die Ergebnisse der Befragung zu Einstellungen gegenüber pflanzlichen Lebensmitteln, insbesondere von Flexitariern, kommen rechtzeitig zum Treffen der Staats- und Regierungschefs auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow. Derzeit entfallen 82 % der ernährungsbedingten CO2-Emissionen in Europa auf tierische Erzeugnisse. Untersuchungen zeigen jedoch, dass eine Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung die persönlichen ernährungsbedingten Emissionen um bis zu 50 % reduzieren könnte.

Ergebnisse der Umfrage

Unter den Befragten ernähren sich bereits 30 % flexitarisch. Sie reduzieren den Konsum tierischer Lebensmittel. Der Anteil Befragter mit einer veganen oder vegetarischen Ernährung lag in Deutschland mit 10 % am höchsten. An der Umfrage nahmen mehr als 7.500 Personen in 10 europäischen Ländern teil. Befragt wurden die Teilnehmer unter anderem zu ihren Einstellungen gegenüber pflanzlichen Lebensmitteln, zu ihrem Vertrauen in diese Produkte, zu ihren Konsumgewohnheiten und zu den wichtigsten Gründen für ihre Lebensmittelwahl.

Dr. Kai-Brit Bechtold, Senior Consumer Research Scientist ProVeg, zeigt sich übrzeugt: „Die Verbraucher zeigen den Weg: Sie wünschen sich noch mehr und noch bessere Lebensmittel auf Pflanzenbasis. Die Nachfrage ist da, nun sollte auch das Angebot wachsen. Das ist eine große Chance für alle Akteure.“ Die Ergebnisse stehen auch als länderspezifische Berichte zur Verfügung.

Zentrale Ergebnisse für Deutschland

  • Über die Hälfte der Befragten (51 %) gab an, ihren Fleischkonsum bereits deutlich reduziert zu haben.
  • 2 von 5 Teilnehmern (41 %) sehen sich in der Lage, ihren Fleischkonsum in naher Zukunft zu reduzieren.
  • Rund jeder Dritte (32 %) möchte auch den Konsum von Milchprodukten verringern.

Verbraucherstimmen zu pflanzlichen Produkten

  • Über die Hälfte der Befragten (55 %) nannte den Preis als größtes Hindernis für eine Umstellung auf pflanzliche Produkte. Dennoch erklärte sich jeder Vierte (26 %) bereit, einen höheren Preis für pflanzenbasiertes als für tierisches Fleisch zu zahlen.
  • 43 % der Befragten würden pflanzliche Alternativen mit dem Geschmack und der Textur von tierischem Fleisch probieren, 41 % würden sie regelmäßig kaufen.
  • Die Befragten wünschten sich vor allem Hackfleisch und Burger-Pattys (je 32 %) sowie Hühnerbrüste und Würstchen (je 30 %) auf Pflanzenbasis in den Supermärkten.
  • Auch Fischstäbchen (27 %) und Räucherlachs (22 %) auf Pflanzenbasis stehen oben auf der Wunschliste.
  • An pflanzlichem Käse wünschten sich die Befragten insbesondere Frischkäse (32 %), Schnittkäse in Scheiben (32 %) und Mozzarella (31 %).
  • Die meistverzehrten Produkte auf Pflanzenbasis sind Milch (28 %), Joghurt (21 %), Geflügel und Rindfleisch (je 20 %, alle mindestens wöchentlich).
  • Kartoffeln, Reis und Linsen sind die bevorzugten Hauptinhaltsstoffe für pflanzliche Lebensmittel.

Quelle: ProVeg e. V.

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