Mit der Eröffnung des diesjährigen Pop-up-Restaurant Stories konnten sich die ersten Gäste in die kultige und bunt-fröhliche Zeit der 1970er- und 1980er-Jahre beamen lassen. Wieder hat sich die Heidelberger Gastronomengruppe Bliss mit ihrem Pop-up-Konzept in neuer Location verwirklicht: Ab jetzt wird vier Mal die Woche in einem leerstehenden Gebäude des Springer Nature Verlags statt wissenschaftlich geschrieben kulinarisch verführt.
Hendrik Otto kreiert Fünf-Gänge-Menü im Pop-up Stories
Für die Verführung auf Sterneniveau ist Spitzenkoch Hendrik Otto zuständig, der über zehn Jahre Küchenchef des Esszimmers im Hotel Adlon in Berlin war. Statt damals Angela Merkel oder Barack Obama will er mit seinem Fünf-Gänge-Menü nun Gäste aus der Rhein-Neckar-Region überzeugen.
Die Gerichte des Menüs lesen sich wie eine Reminiszenz an das Tantris in den 70ern, als sich die deutsche Küche für die Nouvelle Cuisine und exotische Einflüsse öffnete. Hendrik Otto nimmt sich deutschen und französischen Klassikern an und spielt mit den Delikatessen dieser Ära: Ob Hummersamtsuppe mit weißer Trüffelcreme, Kikok-Maishähnchen mit Sauce Choron oder Birne Helene – der erfahrene Koch passt das Menü gekonnt dem neuzeitlichen Gaumen an. Selbst das Toast Hawaii – das Lieblingsgericht aus den 80ern – fungiert als kleiner Zwischengang zum dazu ausgeschenkten Kultgetränk „Laterne“.
„Wir freuen uns Hendrik Otto mit an Bord zu haben“, sagt Swen Schmidt, einer von vier Geschäftsführern der Bliss Group. „Es hat sofort harmoniert mit ihm und er hat verstanden, unsere Design-Vorstellungen in ein Menü zu übertragen.“ Denn auch, wenn der Fokus auf dem Menü liegt, so spielt doch die Inszenierung in jeder Location eine große Rolle.
Leerstehendes Bürogebäude wird in acht Wochen zum Pop-up-Restaurant Stories
Schon seit 2018 beleben die Gastronomen jeweils drei Monate im Jahr einen immer wieder anderen Ort. Vom Bahnbetriebswerk zum Barocksaal bis zum leerstehenden Spielwarenkaufhaus und dieses Jahr eben in einem ebenfalls leerstehenden Bürogebäude. Das Haus – selbst ein Kind der 1970er-Jahre als es entworfen wurde – gab dieses Mal das Thema leicht vor. „Wir erzählen ja immer eine Geschichte, die an die Location geknüpft ist. Und diese liefert die perfekte Kulisse für den Look der Disco- und Popkultur-Ära“, erklärt Swen Schmidt.
Für ihre Pop-up-Kitchen verwandeln sie Räume komplett passend zum Thema. Der Aufwand dafür aber ist immens. In der aktuellen Ausgabe wurden über acht Wochen lang neue Teppiche verlegt, Vorhänge und Möbel ab- und aufgebaut sowie neue Kabel und Lampen angebracht. Doch die Verwandlung ist genauso wie in den Locations der letzten Jahre erfolgreich geglückt. Doch gleichermaßen lohnt sich der Aufwand: „Das Stories hat eine immense Strahlkraft auf unser Business. Wir beweisen damit jedes Jahr aufs Neue, dass wir als Event-Caterer in Perfektion arbeiten.“
Swen Schmidt sieht das Stories als kreative Spielwiese und Marketingtool: „Dennoch müssen wir natürlich auch Umsatz generieren. Dieses Jahr haben wir noch mal mehr in Designermöbel und Interieur investiert. Das muss sich am Ende des Tages auch rechnen.“
Temporäres Restaurant Stories: Ambiente trifft auf Kochkunst
Mittlerweile sind die Gastronomen zum Alles-Inklusive-Preis übergegangen, das heißt Aperitif, Menü, begleitende Weine und alle anderen Getränke sind inbegriffen. In der aktuellen Location können bis zu 200 Gäste empfangen werden. Man setzt wie in der Vergangenheit auch auf Firmenveranstaltungen.
„Solch eine Art Restaurant gibt es rund um Heidelberg jetzt kein zweites Mal. Unser Pop-up-Restaurant hat immer einen exklusiven Charakter auch aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit.“ Trotzdem muss gleichwohl viel in Social Media-Kampagnen und Printwerbung investiert werden. Aber der Bekanntheitsgrad steigt stetig, weshalb das Stories in diesem Jahr auch vier Abende in der Woche läuft. „Das Zusammenspiel aus Ambiente und Kochkunst, zusammengefasst in einer Story – das ist in der Form einzigartig“, sagt Swen Schmidt.
Für das VI. Kapitel hat sich die Stories Pop-up-Kitchen, die noch bis 30. April 2025 an insgesamt 37 Terminen stattfindet, im leerstehenden, ehemaligen Verlagsgebäude der Springer Nature Group einquartiert.
Geöffnet ist das temporäre Restaurant von Mittwoch bis Samstag. Betreiber ist die Bliss Group, vertreten durch die Geschäftsführer Daniel Marquardt, Sven Günther, Swen Schmidt und Jens Schmidt.
Pop-up „Kneipe 80“
Unter dem Namen „Kneipe 80“ beleben Marc Uebelherr und Markus Bauer von Tasteful Hospitality den Geist der 80er-Jahre mit Alex Brenner und seinem Team neu, indem sie das legendäre Kultlokal Zoozie’s auferstehen lassen. Mehr zum einjährigen Pop-up-Projekt.
Quelle: Bliss Group
